Es war eine traurige Nachricht, die sich in den vergangenen Tagen im Dorf und besonders bei den Schützenfreunden verbreitete: Bruno Sinnwell ist am 7. Mai im Urlaub auf Korsika in Calvi im Alter von 82 Jahren überraschend verstorben. Ein schwerer Schicksalsschlag für seine Familie und Freunde. Er war weit über die Heimatgrenzen hinaus als erfolgreicher Schütze bekannt.

Gründungsmitglied bei den Schützen

Schon bei der Gründung des Schützenverein Menningen 1961 war Bruno Sinnwell als Jungschütze dabei und hatte später maßgeblich als Aktiver Anteil an den vielen Erfolgen der Menninger Schützen. Sein besonderes Engagement fand im Verein die Bestätigung, als er bereits 1964 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde und sich auch mit dem ersten Erfolg im KK-Dreistellungskampf Luftgewehr mit dem 1. Platz die Ära Bruno Sinnwell als Schütze abzeichnete.

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Über 30 Jahre lang Vorsitzender im Verein

In den folgenden Jahren war der Verstorbene einer der Schützen im Verein, die im Einzel- und Mannschaftswettkampf beachtliche Erfolge von den Bezirken, über die Landesmeisterschaft bis zur Teilnahme bei der Deutschen-Meisterschaft 1968 in Wiesbaden erreichte. 1971 wurde er Vorsitzender und blieb es bis 2005.

International auf Wettkämpfen unterwegs

Seine Beständigkeit als Schütze fand auch seine Anerkennung bei der südbadischen Länderauswahl, wo Bruno Sinnwell an vielen internationalen Wettkämpfen teilnahm. Bei der Deutschen Meisterschaft 1985 belegte er den 3. Platz im Einzel und 1986 in der Mannschaftswertung ebenfalls den dritten Platz. Der sportliche Höhepunkt für Bruno Sinnwell war 1989, als er in der Mannschaftswertung bei der Deutschen Meisterschaft in München in der olympischen Disziplin KK – liegend den deutschen Meistertitel errungen hatte. Ein ganz besonderer Glanzpunkt hatte Bruno Sinnwell bei einer Landesmeisterschaft in den 80er-Jahren, als er mit 599 Ringen den Weltrekord geschossen hatte, der leider offiziell keine Anerkennung fand, da der Wettkampf nicht angemeldet war.

Viele Auszeichnungen für den Sportschützen

Vom Südbadischen Sportschützenverband wurde Bruno Sinnwell 1972 mit der großen silbernen Ehrennadel und 1978 mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Des Weiteren vom Bezirk 5/Bodensee, dem Schützenkreis Meßkirch, dem DSB Wiesbaden, wie auch vom Verein selbst, wo er im vergangenen Jahr zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Sein fachliches Wissen wurde sehr geschätzt.

Immer der Heimat treu geblieben

Bruno Sinnwell wuchs mit zwei Geschwistern im elterlichen Hof in Leitishofen auf und besuchte nach der Volksschule in Menningen die Landwirtschaftsschule in Meßkirch. Bei den Zollernwerken Lauchertal war er als technischer Zeichner und Maschinenbau-Techniker tätig, bis er nach 44 Jahre in den Ruhestand ging. Erfreut war Bruno Sinnwell, dass es dem Verein gelang, eine vor vielen Jahren von ihm ersehnte feste Bleibe für den Schießsport in Verbindung mit dem Gemeindesaal-Umbau zu finden. Bruno Sinnwell fand seine letzte Ruhe in Sigmaringendorf.