Rengetsweiler – Mit einem heimeligen Märchen- und Räucherabend startete Ulrike Löffler in ihrem „Café im Grünen“ ins Jubiläumsjahr. Nicht draußen im Grünen, sondern im weihnachtlich geschmückten Saustall fanden sich 23 Gäste ein. Das Thema Märchen und Räuchern berühre die Menschen, stellte Ulrike Löffler fest. Sie hatte „unglaublich viele Anmeldungen“ für diese Veranstaltung erhalten und musste vielen Interessenten absagen.

Den Nächten rund um den Jahreswechsel wird eine besondere Bedeutung zugesprochen. Diese Zeit der 12 Raunächte wird auch „zwischen den Jahren“ genannt. Sie dient dem Innehalten, Rückblick auf das zurückliegende Jahr, dem Ausblick und Kraftschöpfen für das neue Jahr. „Diese Zeit ist ein Schlaraffenland für die Seele“, findet Kräuterpädagogin Ute Stump.

Ulrike Löffler eröffnete den Märchenreigen mit einem Weihnachtsmärchen der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf. „Auch heutige Märchen enthalten noch viel vom alten Volksglauben“, bekräftigte Ute Stump. Weitere Gäste trugen während des kurzweiligen Abends unterschiedlichste Märchen sowie unterhaltsame und nachdenkliche Geschichten vor.

Die Kräuterpädagogin führte die Besucher in die Kraft des „Räucherns mit heimischen Kräutern“ ein. Dieses Raunächte-Ritual sei ihr sehr ans Herz gewachsen, und die Zeit vom 25. Dezember bis zum 6. Januar sei dafür prädestiniert. Das Räuchern sei weder Zauberei noch Hexerei, sondern ein alter, überlieferter Brauch. Das Räuchern beschrieb sie als „warmes Säckchen, das durch den Alltag trägt“. Beim Räucherritual komme man zur Ruhe. In Dankbarkeit für das Vergangene und mit Offenheit für das Neue könne man sich die Frage stellen, was man in seinem Leben überdenken, beibehalten oder loslassen möchte. Das Räuchern mit Salbei sorge für Klärung, Beifuß habe eine schützende Wirkung, Mariengras und Rose würden harmonisierend wirken. Bei Glühwein, Punsch und Gebäck ließen die Besucher den stimmungsvollen Abend ausklingen.