Zu einem Treffpunkt für Musizierende, die traditionelle Volksmusik pflegen und altes Liedgut instrumental und gesanglich erhalten, verwandelte sich das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck beim Volksmusiktag Baden-Württemberg. Aus dem ganzen Ländle waren die Akteure am Wochenende zusammengekommen, um auch dessen 25. Geburtstag zu feiern, denn die Wiege des Volksmusiktages steht in Neuhausen ob Eck. Am 21. September 1997 fand der erste Volksmusiktag im Zuge der Ausstellung „Juchheirassa – Musik im Dorf, gestern und heute“ im Freilichtmuseum statt.
In einem „Festäktle“ erinnerten die beiden Protagonisten Harald Maier, Generalsekretär des Landesmusikrates Baden-Württemberg, und der stellvertretende Museumsleiter Christof Heppeler an den Werdegang der Musiktage und lobten die gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre mit dem Austausch von Gastgeschenken. Die alten Wirtshauslieder mit instrumentaler Begleitung wurden aufgefrischt und bleiben so im Gedächtnis. Mit seinem besonderen Flair bietet das Freilichtmuseum die ideale Örtlichkeit für solche Veranstaltungen.
Rund 2100 Museumsbesucher erlebten am Sonntagnachmittag bei schönstem Spätsommerwetter bezaubernde Musik. Aus allen Stuben, Winkeln und Plätzen erklang in vielen Fassetten die traditionelle Volksmusik mit Blas-, Zupf- oder Streichinstrumenten, Alphorn, Akkordeon und Drehorgel. Spontan stimmten Besucher mit ihrem Gesang in die Melodien ein. 32 Ensembles boten tolle Unterhaltung.
Die Brätwurschtmusig aus der Region Freiburg eröffneten auf dem Dorfplatz den musikalischen Nachmittag. Die Tiroler Tanzgeiger spielten im Schatten des Nussbaumes vor dem Backhäusel. Ob die Reutlinger Stubenmusik oder die Heubergmusi mit dem Ohrwurm „Das ist der Wind, Wind, Wind, der Heuberger Wind“, sie alle musizierten mit großer Freude und Begeisterung für die zahlreichen Besucher. Singen und spielen – die Liebhaber der traditionellen Volksmusik ließen sich diesen Tag nicht entgehen. Viele Besucher zieht es von Jahr zu Jahr zu dieser Veranstaltung. Der Tanzkurs für Kinder und Erwachsene, eine Singstunde in der Kirche sowie handwerkliche Betätigung beim Instrumentenmacher regten zum Mitmachen an. Den gelungenen Abschluss der musikalischen Aufführungen begleitete die Blaskapelle „Trotzblech“ aus Bad Cannstatt beim gemeinsamen Singen mit einem eigens gedruckten Liederheft.
Alle Mitwirkenden, ob Gesangs- oder Instrumentalduo, in Gruppen oder als kleines Orchester waren sich mit den Besuchern einig, Musik bereitet viel Freude, Musik verbindet. Das kulinarische Angebot mit Dünnele, Museumswurst, Kaffee, Kuchen und Getränken war auf mehrere Verkaufsstellen im Museumsgelände verteilt. Die Museumsleitung freute sich über die gelungene Veranstaltung. Der Volksmusiktag Baden-Württemberg findet 2024 im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben in Wolfegg statt.