Viele Projekte standen 2021 auf der Agenda der Bürgermeisterin von Neuhausen ob Eck. Dazu gehörte die Erschließung des Baugebiets in Neuhausen, die Planung des Hochwasserschutzes im Ortsteil Schwandorf und der Ausbau des Glasfasernetzes in der Gesamtgemeinde. Daneben waren zusätzliche Aufgaben zu bewältigen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte. „Es war sehr viel zu tun und gab nur wenige Verschnaufpausen“, fasst Marina Jung das Jahr aus ihrer Sicht zusammen. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet sie, welche Projekte für sie im aktuellen Jahr wichtig waren und was sie im nächsten Jahr beschäftigen wird.

Masterplan für schnelles Internet

Neuhausen will in Zukunft allen Bürgerinnen und Bürgern schnelles Internet ermöglichen. Dazu hat die Gemeinde in diesem Jahr einen Masterplan aufgestellt. Momentan sei man dabei zu analysieren, wo es noch „weiße“ oder „graue“ Flecken bei der Versorgung mit schnellem Internet in Neuhausen gebe, berichtet Bürgermeisterin Jung. Erst dann könne man sagen, wie viel Geld man die Hand nehmen müsse, um überall einen Anschluss an das Glasfaser-Netz zu ermöglichen und die entsprechenden Fördermittel beantragen.

Hochwasserschutz in Schwandorf

Im Gemeinderat werden aktuell Planungen zum Hochwasserschutz im Ortsteil Schwandorf diskutiert, wo 2016 ein Starkregen Teile der Ortschaft unter Wasser setzte. Konkrete bauliche Lösungen, um das Wasser davon abzuhalten in die Ortsmitte zu laufen, würden momentan vom Gemeinderat und der Verwaltung geprüft, meint Jung. Der Gemeinderat würde gerne eine Besichtigungsfahrt unternehmen, um sich andere Hochwasserschutz-Projekte anzuschauen, leider sind aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage solche Ausflüge nicht möglich.

Baugebiet erschlossen

In diesem Jahr konnte der dritte Bauabschnitt des Baugebiets „Im Morgen II“ in Neuhausen erschlossen werden. Rund 25 Einfamilienhäuser werden dort voraussichtlich entstehen. „Wir freuen uns darauf, im neuen Jahr in den Verkauf der Grundstücke gehen zu können“, sagt die Bürgermeisterin. Die weiteren beiden Bauabschnitte von „Im Morgen II“ sollen zurückgestellt werden, weil in Schwandorf ebenfalls ein Neubaugebiet in Planung ist. Wir haben insgesamt eine große Nachfrage nach Wohnungen und Häusern, erklärt Marina Jung.

Kindergarten bekommt Anbau

Der Kindergarten in Neuhausen bekommt einen Anbau.
Der Kindergarten in Neuhausen bekommt einen Anbau. | Bild: Heinrich Sturm

Dem Zuzug müsse natürlich auch die Infrastruktur – wie Kindergärten und Schulen – angepasst werden, meint Marina Jung. In Neuhausen bekommt der Kindergarten deshalb einen Anbau. Im Ortsteil Worndorf wird im Gebäude der Ortsverwaltung eine Außenstelle der Kindertagesstätte mit Krippenplätzen geschaffen. Durch beide Maßnahmen werden zusätzlich 24 Kindergarten- und Krippenplätze entstehen. Mit der Umsetzung soll im nächsten Jahr begonnen werden.

Neue Produktionsstätte im Gewerbepark

Das Unternehmen Karl Storz betreibt im Gewerbepark Take-off bereits ein Logistikzentrum, das gerade erweitert wird.
Das Unternehmen Karl Storz betreibt im Gewerbepark Take-off bereits ein Logistikzentrum, das gerade erweitert wird. | Bild: Heinrich Sturm

Die finanzielle Lage der Gemeinde schätzt Jung insgesamt als recht gut ein. Man habe ausreichend liquide Mittel, aber auch viele Investitionen zu tätigen, meint Jung. Sie freue sich, dass bis 2024 eine große Produktionsstätte des Endoskopie-Spezialisten Karl Storz im Gewerbepark Take-off entstehen wird. Das Unternehmen betreibt dort bereits ein Logistikzentrum. Mit den entstehenden Arbeitsplätzen im Gewerbepark kommen auf die Gemeinde Neuhausen zusätzliche Aufgaben zu. „Wir können ja nicht nur einnehmen, wir müssen ja auch was bieten“, meint die Bürgermeisterin.

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Kontakte zu den Bürgern eingeschränkt

Marina Jung bedauert es, dass durch die Pandemie der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern zeitweise eingeschränkt war. Im Sommer und Herbst, als Versammlungen wieder möglich waren, habe sie dann sehr „komprimiert“ an vielen Jahreshauptversammlungen der Neuhausener Vereine teilgenommen, berichtet die Bürgermeisterin. Sie besuche die Jubilare in der Gemeinde gerne und bedaure, dass dies teilweise nicht möglich war, sagt sie. Den Weihnachtsabend hat Marina Jung im engen Familienkreis verbracht und an den Feiertagen die Verwandtschaft besucht. Sie wünscht den Neuhausenerinnen und Neuhausenern einen guten Rutsch und Start ins neue Jahr und hofft, dass im neuen Jahr trotz Corona viele Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern stattfinden können.