Selina Rudolph

Neuhausen ist eine ruhige, friedliche Gemeinde, nur nicht an einem Wochenende im Juni. Dann findet, wenn nicht gerade eine Pandemie ist, das jährliche Southside-Festival statt. Das Festival ist nicht nur unüberhörbar, es ist auch unübersehbar – in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Auch 2019 ist der Monat des Festivals in der Statistik klar erkennbar:

Da die Zahlen für den gesamten Juni erfasst wurden, ist nicht klar, ob alle dieser 212 Taten im Rahmen des Festivals passiert sind. Und, so ein Sprecher der Polizei: „Gemessen an der Anzahl der Festivalbesucher ist die Gesamtzahl von erfassten Straftaten insgesamt sehr gering.“

Für eine Gemeinde mit weniger als 4000 Einwohnern haben die Straftaten allerdings eine große Auswirkung auf die Kriminalstatistik. Nicht nur die Gesamtanzahl der Straftaten steigt im im Juni an, auch bestimmten Delikten fallen auf. Unter anderem der Diebstahl:

Laut dem zuständigen Polizeipräsidium Konstanz und der Statistik sind neben den Diebstählen auch die meisten Drogendelikte dem Festival zuzuordnen:

Die Einwohner Neuhausens müssen trotz der hohen Fallzahlen im Juni keine Angst vor den Festivalbesuchern haben, denn so der Sprecher der Polizei: „Die in Verbindung mit dem Southside Festival registrierte Kriminalität hat keine erkennbare Wirkung auf die Einwohner Neuhausens.“ Täter und Opfer sind also zumeist Festivalbesucher und die verschwinden nach dem Wochenende wieder. Zumindest für ein Jahr.

Dieses Jahr ist das Southside wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Die Fallzahlen für 2020 können laut dem Polizeipräsidium noch nicht abgeschätzt werden, aber es sei bisher ein deutlicher Rückgang der erfassten Straftaten zu sehen.