Die Gastronomieszene im Seepark wandelt sich. Das bisherige Pächterduo des Restaurants Lukullum, Andreas Strobel und Alexander Stadler, hört bekanntlich zum Jahresende auf, doch für diesen Betrieb wurde schon im Mai 2023 ein Nachfolger bekannt gegeben. Die CR Gastro GmbH aus Sigmaringen vertreten durch Ralf Rakel von der Brauerei Zoller-Hof und Soufyen Charni vom Restaurant Bootshaus in Sigmaringen wird die Gastronomie neben der Wasserskianlage von den Stadtwerken Pfullendorf pachten. Aus dem Lukullum wird dann das Bootshaus im Seepark. Nach einer kurzen Renovierung im Januar soll das Lokal vermutlich Anfang Februar 2024 wieder eröffnet werden.

„Tolle Zeit“ geht zu Ende
Nun hört auch Aline Witschel mit dem Maison du Lac auf, dem Gartenlokal neben der Abenteuergolfanlage. „Es war eine tolle Zeit mit tollsten Festen und wunderbaren Momenten“, teilte sie über Social-Media-Kanäle mit. Sie will sich nun ausschließlich auf das Café Moccafloor konzentrieren. Das bedeutet, dass der Eigenbetrieb Seepark Linzgau zum Saisonbeginn 2024 einen neuen Pächter sucht. Jörg-Arne Bias, Chef der Stadtwerke und auch für den Eigenbetrieb Seepark zuständig, sagte dazu auf Anfrage: „Frau Witschel hat den Pachtvertrag ordentlich gekündigt und uns auch über ihre persönlichen Gründe dazu informiert, die wir nachvollziehen können. Natürlich bedauern wir den Wegfall dieser tollen Bereicherung für den Seepark.“

Neuer Pächter gesucht
Jetzt gelte es, eine Anschlussverpachtung vorzubereiten und auf die Suche nach einem Interessenten zu gehen. Was geschieht mit den Personen und Firmen, die für 2024 bereits Veranstaltungen und Feiern im Maison du lac gebucht haben? „Wir werden versuchen, diese gegebenenfalls auch ohne neuen Pächter zu ermöglichen“, stellt Bias in Aussicht. „Nur ein Catering können wir dazu nicht anbieten. Einige Betroffene haben sich schon bei uns gemeldet.“
Verregneter Sommer und Personalengpässe
Die Entscheidung, das Maison aufzugeben, sei ihr schwer gefallen, sagt Aline Witschel im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Fünf Jahre lang hat sie viel Herzblut in das Projekt gesteckt. „Der Platz ist wunderschön, doch auf Biegen und Brechen daran festhalten, das will und kann ich nicht.“ Der diesjährige regenreiche Sommer war ein Entäuschung. „Wirtschaftlich ein Desaster“, so Witschel. „Wir sind ja mit dem Café in die Alte Postgasse umgezogen, der Biergarten war gerade neu angelegt und der Betrieb dort musste anlaufen.“ Im Seepark sei der Personalmangel immer wieder ein großes Problem gewesen. Und so schön die Lage sei: der Fußweg vom Parkplatz zum Standort des Gartenlokals halte viele vom Besuch ab.
Augenmerk auf Café
„Im Café sind wir gerade personell gut aufgestellt, was wir brauchen, sind viele Gäste.“ Seit Corona hätte sich das Ausgehverhalten geändert. „Und solche Entscheidungen, wie die Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer, machen es der Gastronomie noch schwerer. Aber ich werde alles probieren, um das Geschäft im Café anzukurbeln“, bleibt Witschel für das Café Moccafloor optimistisch. Zu Frühstück, Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen möchte sie nun auf Buchung Abendessen für größere Gruppen anbieten. An Konzertveranstaltungen hält sie weiterhin fest.