Die kleine Landesgartenschau 2001 ist längst Geschichte, aber die umwälzende Veränderung der einstigen Kiesgrube zur Freizeit- und Veranstaltungsstätte „Seepark“ hat Pfullendorf überregional noch bekannter gemacht. Aber nach einem Vierteljahrhundert ist die Infrastruktur sanierungsbedürftig. In der Haushaltsklausurtagung des Gemeinderates bezifferte Jörg-Arne Bias, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Seepark, den kurz- und mittelfristigen Finanzbedarf auf rund 1,1 Millionen Euro. Schon seit 2024 werden zudem erkrankte und überalterte Bäume entfernt und ersetzt, wobei sich der Pappelbestand auf der Halbinsel Richtung Kieswerk in einem kritischen Zustand befindet.

Haus Baden-Württemberg

Ein Relikt der Gartenschau ist das „Haus Baden-Württemberg“. Letzte Betreiberin war Aline Witschel, die die Gasträume als „Maison du Lac“ umbenannt und vor zwei Jahren die Türen geschlossen hat. Die Sanierung des leer stehenden Gebäudes würde 250.000 Euro kosten. Wenn dort nur die öffentliche Toilettenanlage auf Vordermann gebracht werden soll, würde dies 50.000 Euro kosten, informierte Geschäftsführer Bias, als er das geplante Investitionsprogramm vorstellte, das kurz- und mittelfristig rund 1,1 Millionen Euro umfasst.

Vor vier Jahren hatte man das Dach für 40.000 Euro saniert, und nun gibt der Boden der Gebäudekonstruktion immer mehr nach, wobei Bias darauf hinwies, dass das „Haus Baden-Württemberg“ nur als temporäres Bauwerk und nie für den Dauerbetrieb gedacht war. Aber als Veranstaltungslocation werde die Einrichtung durchaus nachgefragt. Und im Sommer sei auch Bedarf für den Kiosk, allerdings beschränke sich die Kundenfrequenz nur auf die wärmere Jahreszeit. Für einen Pächter wäre dies im Prinzip nur ein Halbjahresjob. Die Sinnhaftigkeit der 250.000 Euro teuren Sanierung des Gebäudes hinterfragte CDU-Fraktionschef Roland Brucker, wenn diesen Kosten nur geringe Einnahmen durch private Anmietungen gegenüberstünden. „Das Gremium entscheidet über die Umsetzung“, machte Bürgermeister Ralph Gerster deutlich.

Sanierung der öffentlichen WC‘s

Die öffentlichen Toiletten bei der Lenk-Figur müssen dringend saniert werden.
Die öffentlichen Toiletten bei der Lenk-Figur müssen dringend saniert werden. | Bild: Volk, Siegfried

Am Bootshaus und am Jägerhof stehen den Besuchern öffentliche WCs zur Verfügung, die auch saniert werden müssen, wobei schon Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Die Holzkonstruktion beim Bootshaus wurde schon neu gestrichen. Hier muss die Beleuchtungsanlage erneuert sowie Schäden an Armaturen, Toiletten und Spiegel behoben werden. Die Kostenschätzung für die Teilsanierung der beiden Anlagen liegt bei 150.000 Euro und eine Umsetzung ist 2027/2028 vorgesehen.

Sanierung des Spielplatzes

Der Kinderspielplatz beim Haus BaWü mit dem Seeungeheuer, dessen Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
Der Kinderspielplatz beim Haus BaWü mit dem Seeungeheuer, dessen Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist. | Bild: Volk, Siegfried

Das Klettergerät Seeungeheuer auf dem Kinderspielplatz beim Haus BaWü muss erneuert oder ausgetauscht werden, da der TÜV mit einer Sperrung droht. In den vergangenen Jahren wurden mehrfach defekte Teile ausgetauscht, was aber keinen Sinn mehr macht. Ratsamer, zeitsparender und kostengünstiger ist der Tausch einzelner Bauelemente, wie ein Vor-Ort-Termin mit dem Spielgerätehersteller ergab. Der Austausch der Elemente kostet 75.000 Euro und die Montage samt Geländeanpassung 50.000 Euro. Alternativ könnte ein Teilrückbau des „Seeungeheuers“ erfolgen, als den Kopf mit Hängebrücke und Kletternetz entfernen, was 13.000 Euro sparen würde. Mit Blick auf die geplante Errichtung des Naturkindergartens bei den Themengärten sollte man die Attraktivität des Spielplatzes nicht verringern, sprach sich Bias gegen einen Teilrückbau aus.

Erneuerung der Sitzbänke

Auf dem Seeparkgelände befinden sich mehr als 100 Sitzbänke, die seit Jahren ausgetauscht und erneuert werden. Bislang wurden dafür 120.000 Euro ausgegeben. In den kommenden zwei Jahren sollen die restlichen neun Bänke erneuert werden, die sich hauptsächlich am zentral gelegenen Wasserspielplatz befinden. Die Kosten bezifferte Bias auf 25.000 Euro.

Sanierung des Bereichs „Spielen am Bach“

Im Bereich des Spielplatzes gibt es „Spielen am Bach“, wobei es bei hohem Wasserstand immer wieder zu Beschädigungen der Spielgeräte und Unterspülung der Steinbefestigung gibt. Als Maßnahme schlägt Jörg-Arne Bias eine Neukonzeption für das „Spielen am Bach“ vor, wobei eine Abstimmung mit der Wasserschutzbehörde nötig ist. Die Umsetzung der Maßnahme wird von ihm nicht prioritär eingestuft, sondern erst für die Folgejahre angedacht. Die Kostenschätzung liegt bei 150.000 Euro.

Verlegung des Zauns

Der Zaun gegenüber der Golfanlage soll versetzt werden, da das Pachtverhältnis für die Wiese endet.
Der Zaun gegenüber der Golfanlage soll versetzt werden, da das Pachtverhältnis für die Wiese endet. | Bild: Volk, Siegfried

Der Zaun gegenüber der Golfanlage muss auf 500 Meter Länge nach innen verlegt werden, da das Pachtverhältnis für die angrenzende Wiese zum Bedauern von Geschäftsführer Bias nicht verlängert wird. Der marode Zaun hätte nach seinen Angaben ohnehin erneuert werden müssen. Die Kosten inklusive Montage betragen 50.000 Euro und der Knottengitterzaun soll in diesem Jahr errichtet werden.