Mehr als 8000 Hästräger, 1500 Musikanten, bis zu 15 000 Besucher, 300 Schneller, die um den Weltmeistertitel kämpfen, 4300 Parkplätze, 2000 Übernachtungen in Hotels, drei Massenquartiere, 21 Toiletten, 20 mobile WC`s, ein vierstündiger Umzug sowie 19 Besenwirtschaften, 17 Zelte, 18 Gaststätten und 20 Verpflegungsstände – die Stegstreckerzunft organisiert im Jubiläumsjahr „800 Jahre Pfullendorf„ am 1. und 2. Februar eine Mega-Veranstaltung. Mehr als 50 Zünfte der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) haben ihr Kommen zugesagt, und machen Pfullendorf am ersten Februarwochenende zur Heimat der Fasnet.

„Straßenfasnet in Pfullendorf„

Gildemeister Oliver Müller, die Narrenräte Christof Ritter und Markus Rossknecht, Zunftmeister Andreas Narr, Narrenrat Oliver Ritter und ...
Gildemeister Oliver Müller, die Narrenräte Christof Ritter und Markus Rossknecht, Zunftmeister Andreas Narr, Narrenrat Oliver Ritter und Manfred Ettwein vom Narrenblattteam (von links) freuen sich auf das VSAN-Landschaftstreffen am 1. und 2. Februar in Pfullendorf. | Bild: Volk, Siegfried

„Wir waren von den Anmeldezahlen wirklich überrascht, das macht uns stolz, stellt uns auch vor große Herausforderungen“, erklärte Zunftmeister Andreas Narr in einem Pressegespräch, dass man sich in den vergangenen Monaten immer wieder selbstkritisch fragte: „Was können wir leisten?“ Einig waren sich die Pfullendorfer Zunftoberen, dass neben den VSAN-Zünften auch die Stadtteilnarrenvereine und drei Partnerzünfte beim großen Umzug mit dabei sein sollen. Klar war den Narren, dass sie für diese Aufgabe Hilfe brauchen und im Januar 2019 fand ein Treffen mit Vertretern der Pfullendorfer Vereine statt, die durchgehend ihre Unterstützung zusicherten.

„74 Locations für Verpflegung“

Auch alle Gastronomiebetriebe beteiligen sich, und mit 20 mobilen Ständen kann man allen Gästen ein attraktives Verpflegungsangebot mit insgesamt 74 Locations bieten. Entlang des 1,77 Kilometer langen Umzugwegs sowie den Aufstellungsstandorten werden mehrere Zelte für jeweils 450 Besucher aufgestellt. „Wir wollen eine klassische Straßenfasnet feiern“, erklärte Narr, dass bewusst auf ein riesiges Zelt für mehrere tausend Besucher verzichtet.

Ein besonderes Zelt, das 650 Besucher fasst, wird auf dem „Fuhrer-Parkplatz“ aufgebaut, in diesem so genannten „Winter-Brass“-Zelt ist Live-Musik zu hören, und zwar von zehn Brassbands. Insgesamt können rund 6000 Besucher unter einem Haus- oder Zeltdach feiern. Für Narren wie Besucher stehen 4300 Parkplätze zur Verfügung, dazu bei Kramer und Geberit Stellplätze für 130 Busse.

„Hemdglonkerumzug am 1. Februar“

Der Charakter der Straßenfasnet wird am Samstag auf dem Marktplatz zu sehen und hören sein. Um 15 Uhr stellt die Narrenzunft Narrizelda Ratoldi 1841 aus Radolfzell den Narrenbaum und bis 21 Uhr präsentieren verschiedene Zünfte ihr Brauchtum, unter anderem den Felbentanz der Kübelesmarkt aus Bad Canstatt oder die Meckererverbrennung durch die Stadthexen der Narrenzunft Furtwangen. Auch das Markenzeichen der heimischen Straßenfasnet, der „Hemdglonkerumzug“, ist ein Höhepunkt am Samstagabend. Um 18.30 Uhr ist Abmarsch am Obertor und die Stegstrecker hoffen, dass viele, viele Kinder sich daran beteiligen.

6. Weltmeisterschaft der Schneller

Den Auftakt am Samstag machen ab 10 Uhr die Schneller, die auf dem Parkplatz beim Riku-Hotel die sechste Weltmeisterschaft austragen. 300 Schneller von 27 Gilden aus Österreich, Schweiz, Italien und Österreich sind mit dabei und kämpfen in unterschiedlichen Kategorien, einzeln oder in Gruppen bis zu vier Schnellern um Titel und Pokale, die die Schneller aus Holz selbst anfertigen, wie Gildemeister Oliver Müller berichet.

Umzug dauert vier Stunden

Der Sonntag beginnt mit einer Narrenmesse, dem Zunftmeisterempfang und ab 12.30 Uhr startet der große Umzug. „Es werden sieben Sprecherstellen angelegt, die die Zuschauer über alles Wissenswerte der Zünfte informieren“, rechnet Narr mit einer Umzugsdauer von vier bis 4,5 Stunden. Als Eintrittskarte wurde ein hochwertiger Pin angefertigt, der 3,50 Euro kostet.

Sicherheitskonzept erstellt

Seit zwei Jahren laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, nachdem schon vor sechs Jahren erstmals der Gedanke aufkam, anlässlich des Stadtjubiläums 2020 nach 2003 wieder ein Landschaftstreffen auszurichten. „Man wird sehen, dass sich was tut in Pfullendorf„, verspricht Zunftmeister Andreas Narr. Die Plakatierung startet, Flyer werden verteilt und am Samstag wird der Stadtsee aus Sicherheitsgründen ringsum eingezäunt. Hunderte Meter Zaun sind noch nötig, um weitere Gefahrenstellen abzusichern. Auch diese Maßnahme ist Bestandteil eines ausgeklügelten Sicherheitskonzepts.