Die Holzhaudere-Zunft aus Denkingen feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass haben die Narren des Pfullendorfer Ortsteil zu einem bunten Brauchtumsabend geladen. Der Einladung folgte bei freiem Eintritt neben fünf befreundeten Zünften auch eine große Zahl von weiteren Gästen. Die Andelsbachhalle war jedenfalls proppenvoll und im Foyer mit der Bar tummelte sich stets auch eine große Schar von Narren.

Die Denkinger „Elchmusik“ setzte nicht nur den Anfangs- und Schlusspunkt des Brauchtumsabends, sondern unterhielt das ...
Die Denkinger „Elchmusik“ setzte nicht nur den Anfangs- und Schlusspunkt des Brauchtumsabends, sondern unterhielt das Publikum auch während der kurzen Unterbrechungen. | Bild: Robert Reschke

Und beinahe pünktlich ging das närrische Treiben mit „Haudri-Haudro“ und dem Einmarsch des heimischen Musikvereins los. Die Elchmusik hatte keinen ruhigen Abend vor sich. Zwischen jedem Auftritt lag es an den Musikern, die Gäste mit bester Fasnetsmusik bei Laune zu halten. Auch hatten die Berggeister aus Aftholderberg alle Hände voll zu tun. Sie sorgten dafür, dass kein Gast lange auf seine Getränke oder Speisen warten musste.

Zunftmeisterin ist erkrankt

Und Moderator und Ansager Wolfgang Schützmeier grüßte derweil die verschiedenen Zünfte. Die unter allen Narren berühmte und berüchtigte Zunftmeisterin Sonja Vogler war kurzfristig erkrankt und musste dem Abend fernbleiben. Jede Gastzunft übermittelte beste Genesungswünsche an die Zunftmeisterin der Denkinger Zunft. Ihr kurzfristig eingesprungener Ersatz machte seine Sache richtig gut. Und auch der Stellvertreter der Zunftmeisterin, Stefan Müller, machte seine Sache gut. Er nahm die Glückwünsche der Zünfte sowie deren mitgebrachten Präsente entgegen. Die Gäste hatten jedoch nicht nur Geschenke mitgebracht, sondern jede Zunft präsentierte anschließend ihr Brauchtum auf der Bühne. Den Anfang bildeten die Gastgeber mit ihrem Hacker- und Zapfenmännletanz. Dem folgten die Nidler aus Pfullendorf, die auch eine gekonnte Tanzeinlage boten. Die Burgnarren aus Burgweiler setzten das närrische Treiben fort. Während die „Butz“ ihren Narrentanz aufführten, machten es sich die „Moorhutzel“ auf der Bühne gemütlich. Nicht ganz so gemütlich ging es beim nächsten Programmpunkt zu – ganz im Gegenteil.

Die „Hop-Drops“ des Sauldorfer Showtanzvereins zeigten einen flotten und artistischen Showtanz auf der Bühne der ...
Die „Hop-Drops“ des Sauldorfer Showtanzvereins zeigten einen flotten und artistischen Showtanz auf der Bühne der Andelsbachhalle. | Bild: Robert Reschke

Die „Hop-Drops“ aus Sauldorf zeigten ihr Können als Showtanzgruppe. Die Tänze und auch die akrobatischen Figuren sorgten für viel Beifall und so durften die Mädchen ohne Zugabe die Bühne nicht räumen. Die Buchenbergerzunft aus Emmingen setzte weitere närrische Akzente. Die Narren mit ihren gutmütig dreinschauenden Holzmasken boten auf der Bühne ein buntes Bild. Und die mitgebrachten Hexen bauten zum Abschluss noch eine kleine Hexenpyramide. Das war dann nur noch von der Garde zu toppen, die das Publikum begeisterte.

Ortsvorsteher Karl Abt und seine Frau Vanessa (im Bild) wurden von der Krauchenwieser Narrenzunft gebräutelt.
Ortsvorsteher Karl Abt und seine Frau Vanessa (im Bild) wurden von der Krauchenwieser Narrenzunft gebräutelt. | Bild: Robert Reschke

Denkingens Ortsvorsteher Karl Abt hatte an diesem Abend keinen leichten Stand. Erst musste er seine Rolle als Narrenpolizist spielen, dann wurden er und seine Ehefrau Vanessa von den Bräutlingsgesellen aus Krauchenwies gebräutelt – das heißt, auf die Stange genommen. Und wiederum war es die Garde der Zunft, die das Publikum mit ihrem Auftritt zu großem Beifall hinriss. Im wahrsten Sinne des Wortes lag es dann an den Durbestechern aus Sauldorf, wahres Brauchtum zu zelebrieren. Mit Durbestechermann und -frau, den Moorvögeln und den Moorgeistern zeigten sie mit einer gespielten Geschichte ihr Brauchtum. Sie setzten den Schlusspunkt unter das närrische Programm, das ohne Pause über die Bühne ging. Und wer nach diesem närrischen Reigen immer noch nicht genug hatte, der konnte bei den Klängen, die DJ „InGo“ auflegt, übergangslos weiter feiern.

Bei den Denkinger Holzhaudere wurde fleißig gesägt und gehackt.
Bei den Denkinger Holzhaudere wurde fleißig gesägt und gehackt. | Bild: Robert Reschke