Schon seinen 60. Geburtstag am 4. Januar musste Dr. Winfried Potrzeba im Krankenhaus verbringen, danach durfte er einige Tage heim, und nun ist er in der Nacht auf Dienstag verstorben. Wie eine Schockwelle verbreitete sich die Nachricht über seinen Tod in der Stadt, und lässt viele Menschen fassungslos zurück. Seine sechs Lebensjahrzehnte hat man dem agilen, aktiven und immer freundlich lächelnden Mann nicht angesehen. Im Gespräch vergriff er sich nie im Ton, blieb stets höflich und hörte seinem Gegenüber zu. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates würdigte Bürgermeister Thomas Kugler die Verdienste des Kommunalpolitikers, der mutmaßlich an den Folgen von Corona starb.
Viele Jahrzehnte engagierte sich Dr. Potrzeba in der Kommunalpolitik
Hoch angesehen war er als Zahnarzt bei seinen Patienten, die er seit vielen Jahren in der eigenen Praxis behandelte, und dank zahlreicher Fort- und Weiterbildungen stets auf dem neuesten Wissensstand der Zahnmedizin. Seit Jahrzehnten engagierte er sich in seiner Heimatstadt als Stadtrat und hatte 28 Jahre für die CDU ein Mandat im Gemeinderat inne, und genoss das Vertrauen der Wähler, die ihn seit seiner ersten Kandidatur im Jahr 1994 stets mit eindrucksvoller Stimmenzahl wiederwählten.
Zuletzt ergriff er namens seiner Fraktion im Plenum das Wort, als es um die Zukunft des Krankenhauses ging und gewohnt knapp und präzise formulierte er seine Überzeugung: „Wir werden kämpfen.“
Unterstützer von Vereinen
Für seine Verdienste wurde er unter anderem von der Stadt und dem CDU-Stadtverband ausgezeichnet, wo er jahrzehntelang in der Vorstandschaft tätig war. Im Flugsportverein engagierte er sich viele Jahre und auch der SC Pfullendorf konnte auf seine Sponsorenunterstützung zählen. Winfried Potrzeba, den seine Freunde nur „Winnie“ nannten, hatte eine offene, den Menschen zugewandte Art, die Herzlichkeit ausstrahlte. Ein Hobby von ihm waren sicher schnelle Autos, mit denen er lässig-locker über die Straßen fuhr. Dieser beliebte Mann hinterlässt in der Stadt eine schmerzhafte Lücke.
Betrieb der Zahnarztpraxis läuft weiter
Nach Angaben des Praxisteams ist der Betrieb der Zahnarztpraxis des Verstorbenen durch Vertretungsärzte gesichert. Die Vertretung dauere solange, bis eine geeignete Nachfolgeregelung gefunden ist.