Beim Neujahrsempfang 2020 wurde Peter Schramm zum Ehrenbürger der Stadt ernannt und 750 Besucher erhoben sich von den Plätzen. Ein wahrer Beifallsturm fegte durch die Stadthalle, als der damalige Bürgermeister Thomas Kugler die Ernennung des Kommunalpolitikers und Rektors des Staufer-Gymnasiums sowie ausgewiesenen Heimathistorikers verkündete.

Stadt verliert einen „wertvollen Menschen“

Nun ist der Lebensweg dieses bemerkenswert klugen und wissenden Mannes zu Ende. Im Alter von 83 Jahren ist Peter Schramm am vergangenen Dienstag verstorben. Zuletzt lebte er im spitälischen Pflegeheim. Die Stadt verliert nicht nur einen Ehrenbürger, sondern einen Bildungsbürger und einen „wertvollen Menschen“ wie ihn Kugler vor fünf Jahren bezeichnete. Untrennbar ist das Leben und Wirken des Verstorbenen mit dem Staufer-Gymnasium verbunden, das er als Rektor von 1989 bis 2008 geprägt und zu einer modernen und leistungsfähigen Schule gemacht hat. In dieser Zeit war er der Hauptinitiator des Neubaus am Jakobsweg, was sich in der Steigerung der Schülerzahlen von 250 auf 730 Schüler am Ende seiner Tätigkeit widerspiegelte.

Mit Hingabe die Geschichte der Stadt Pfullendorf aufgearbeitet

Mit besonderer Hingabe widmete sich der verstorbene Ehrenbürger der Geschichte der Reichsstadt, initiierte das stadtgeschichtliche Museum im Alten Haus und übernahm viele Jahre ehrenamtlich die Leitung des Stadt- und Spitalarchivs. Bis zu seinem Tod war er im Vorstand des Heimat- und Museumsvereins tätig. Und sein Wissen hielt Peter Schramm in zahlreichen Veröffentlichungen fest, darunter auch in dem Buch „Kleine Geschichte der Reichsstadt Pfullendorf“, das er 2013 veröffentlichte. Das Wissen und der Rat des Heimatkundlers waren stets gefragt. Lange Jahre war er nach seiner Pensionierung an der Volkshochschule Pfullendorf als Dozent für Italienisch und in den Integrationskursen tätig. Und seit dessen Gründung war er im Bürgerbusverein aktiv.

Zwei Jahrzehnte im Gemeinderat aktiv

In der Kommunalpolitik war er zwei Jahrzehnte eine feste Größe und hochgeachtete Persönlichkeit. Von 1999 bis 2019 saß er für die CDU im Gemeinderat und war 15 Jahre auch Bürgermeisterstellvertreter. Und stets, wenn er die Stimme erhob, war ihm die Aufmerksamkeit der Zuhörer gewiss, denn er sprach mit klarer Stimme und ausgefeilter Rhetorik aus, was er dachte. Und so wie er dachte, handelte er auch. Seine geradlinige Art und seine Fähigkeit auch komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären, machten auch den Pädagogen Peter Schramm zum Vorbild für Generationen von Schülern am Staufer-Gymnasium. Die Jugendlichen respektierten ihn für seine engagierte, zugewandte Art, denn sie wussten, dass ihr Rektor sich fast rund um die Uhr für ihre Zukunft einsetzte.

Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet voraussichtlich am 21. März, 13.30 Uhr, auf dem Friedhof Pfullendorf statt.