Das Feuerwehrhaus in Pfullendorf ist in die Jahre gekommen. Deshalb ist eine Sanierung und Erweiterung des Gebäudes notwendig, wie schon im Feuerwehrbedarfsplan vor fünf Jahren festgestellt wurde. „Das Gebäude entspricht nicht mehr den feuerwehrtechnischen Richtlinien“, betont Kommandant Dieter Müller im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Am heutigen Mittwoch könnte der Gemeinderat Pfullendorf eine rund 2 975 000 Euro teure Sanierung ins Rollen bringen. Das Gremium soll den weiteren Plänen für die Erweiterung, die Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter dem Gremium anhand einer Präsentation vorstellen wird, zustimmen und auch die Architekten- und Ingenieurleistungen vergeben. Dafür liegen Honorarvorschläge vor.
Gebäude wurde vor fast 50 Jahren zum Feuerwehrhaus umgebaut
1973 wurde das ehemalige Landwirtschaftsgebäude in der Ringstraße zum Feuerwehrgebäude umgebaut. Zuvor war die Feuerwehr in der Steinscheuer untergebracht, wo sich jetzt die Stadtbücherei befindet. Das Gebäude wurde schon erweitert, platzt aber derzeit trotzdem aus allen Nähten, wie Kommandant Müller schildert. „Wir haben nicht mehr genug Platz für unsere Ausrüstung, das jetzige Lager ist einfach viel zu klein“, erläutert er. Auch die Werkstattflächen entsprächen nicht dem tatsächlichen Bedarf.
Bewegungsfläche um Fahrzeuge herum ist zu klein
Außerdem würden weder Schulungs-, noch Kameradschaftsraum für die Anforderungen ausreichen. Derzeit verfügt die Abteilung Pfullendorf über acht Fahrzeuge, die im Gebäude untergebracht werden müssen. Inzwischen sei die Bewegungsfläche rund um diese Fahrzeuge viel zu gering, schildert Dieter Müller die beengte Raumsituation.
20 Jugendfeuerwehrleute sollen einen eigenen Raum bekommen
Nicht zuletzt soll auch Platz geschaffen werden für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr. „Derzeit sind es 20 Nachwuchsfeuerwehrleute, die sich in der Jugendfeuerwehr engagieren“, sagt Dieter Müller. Momentan würden sich die Kinder und Jugendlichen im ersten Geschoss des Hauses treffen, wo früher einmal Wohnungen waren. „Sie sollten aber einen richtigen Raum für ihre Treffen haben“, betont der Kommandant.

Im Feuerwehrbedarfsplan, der im Jahr 2016 von der Sicherheitsberatungs-GmbH Luelf & Rinke für die Stadt Pfullendorf erstellt worden war, schnitt das Feuerwehrhaus in der Bewertung schlecht ab: Dem Gebäude wurde für die bauliche Funktion die Note „Ausreichend bis Unbefriedigend“ erteilt. Der Bedarfsplan gilt zunächst für fünf Jahre und sollte deshalb danach fortgeschrieben werden.
Fördermittel für Finanzierung beantragt
2,9 Millionen Euro sollen Umbau und Sanierung kosten. Geschaffen werden für diese Summe unter anderem zusätzliche Nutzfläche sowie ein weiterer Fahrzeug-Stellplatz. Der Dachraum des Feuerwehrhauses, dessen Fassade teilweise bröckelt und marode wirkt, soll umgestaltet werden. Um diese Summe zu finanzieren, hat die Stadt einen Zuwendungsantrag zur Förderung des Feuerwehrwesens sowie einen Antrag auf Fördermittel aus dem Ausgleichsstock gestellt.

Zu erwarten seien wohl, wie das Stadtbauamt in der Vorlage für die heutige Gemeinderatssitzung schreibt, Mittel aus dem Ausgleichsstock in Höhe zwischen einer halben Million und einer Million Euro sowie weitere Mittel in einer Gesamthöhe von 271 780 Euro. Die Gesamtförderung beträgt demnach maximal rund 1,27 Millionen Euro, wenn die Zuschüsse wie erhofft fließen.
Ausschuss schlägt Zustimmung vor
Der Technische Ausschuss/Betriebsausschuss hat das Pfullendorfer Feuerwehrhaus im März bereits besichtigt. In der Beschlussvorlage für den Gemeinderat heißt es, dass der Technische Ausschuss dem Gremium empfehle, der weiteren Planung für den Umbau und der Erweiterung zuzustimmen.
Feuerwehrleute engagieren sich für das Corona-Testzentrum
Derzeit sind Mitglieder der Feuerwehr Pfullendorf, aber auch Kameraden aus Wald und Herdwangen bei einer völlig neuen Aufgabe aktiv, die nichts mit Brandbekämpfung oder Unfallbergung zu tun hat: Sie agieren als Helfer im neuen Corona-Testzentrum der drei Kommunen. Das Testzentrum wird rund um das Zelt im Seepark als „Drive-In“ betrieben, das heißt, die Abstrichnahme erfolgt im Auto. Getestet wird vorerst bis zum 31. März, jeweils am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag, immer von 18 bis 19.30 Uhr.