In Sauldorf sind aktuell drei Dorfgemeinschaftshäuser in Planung. Sie sollen in Zukunft in den Ortsteilen Boll, Rast und Wasser für Bürger und Vereine als Treffpunkte dienen. Während für das Bauprojekt in Boll der Bauantrag bereits gestellt ist, wurden die Planungen für die Häuser in Rast und Wasser erst am vergangenen Donnerstag durch den Sauldorfer Gemeinderat beschlossen. Somit kann auch für diese beiden Bauprojekte der Bauantrag eingereicht werden. Der Leiter der Liegenschaftsverwaltung bei der Gemeinde Sauldorf, Christian Walter, rechnet damit, dass bis zum Herbst die Baugenehmigungen für alle Projekte vorliegen – in Boll sogar noch vor der Sommerpause.

Christian Walter präsentierte am vergangenen Donnerstag die Planungen im Rat.
Christian Walter präsentierte am vergangenen Donnerstag die Planungen im Rat. | Bild: Heinrich Sturm

Zuschüsse von der Gemeinde und dem Land

Die Idee, in den drei Sauldorfer Ortschaften Dorfgemeinschaftshäuser einzurichten, ist bereits vor rund drei Jahren entstanden. Weil die finanziellen Mittel der Gemeinde Sauldorf begrenzt sind, entstehen die Häuser in Eigenregie der Dorfgemeinschaften. Dazu haben sich in Boll, Rast und Wasser Vereine gegründet, die als Bauherren auftreten. Jedes Projekt erhält von der Gemeinde 200 000 Euro Zuschuss zu den aktuell geplanten Baukosten von je einer Million Euro pro Haus. Boll und Wasser haben darüber hinaus Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) des Landes Baden-Württemberg einwerben können. In Boll beträgt die Fördersumme rund 200 000 Euro, in Wasser sind es 260 000 Euro. In Rast hat die Gemeinde mit der Dorfgemeinschaft vereinbart, das alte Feuerwehrhaus zu veräußern und den Erlös in den Bau des neuen Hauses zu investieren. Das ehemalige Feuerwehrhaus, das aktuell für die Vereinsarbeit in Rast genutzt wird, wird derzeit für 350 000 Euro zum Verkauf angeboten.

Viel Eigenleistung gefragt

Den restlichen Anteil müssen die Bürger in Eigenleistung erbringen. Dazu haben sich örtliche Bau- und Handwerksbetriebe bereit erklärt, die Bürger zu unterstützen und anzuleiten. Walter meint aber auch, dass die Gemeinde die Finanzierung nochmals überdenken will, weil die Baukosten allgemein und dabei insbesondere die Materialkosten aktuell stark angestiegen sind und vermutlich weiter ansteigen.

Bau war viel früher geplant

Mit dem Bau der Gemeinschaftshäuser wollten die einzelnen Dorfgemeinschaften schon viel früher beginnen. Der anfängliche Zeitplan etwa in Rast hatte vorgesehen, bereits im Frühjahr diesen Jahres in den Neubau einzuziehen. Verantwortlich für den Verzug war laut Christian Walter der hohe Bedarf an Abstimmung während der Planungsphase, die ausgerechnet in die Anfangszeit der Corona-Pandemie fiel. Dadurch mussten persönliche Planungstreffen zum Teil entfallen oder waren nur eingeschränkt möglich.

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In allen Dorfgemeinschaftshäuser sind die Anforderungen an die Planung ähnlich. Die Bürger wünschen sich einen Veranstaltungsaal als zentrales Element ihrer Bürgertreffs, dazu eine Küche und sanitäre Anlagen. Außerdem ist bei den Planungen der Dorfgemeinschaftshäuser berücksichtigt worden, dass die örtlichen Musikvereine dort proben wollen.

Nur in Rast ein Neubau geplant

Nahe der Auentalschule auf der grünen Wiese entsteht das Dorfgemeinschaftshaus in Rast als vollständiger Neubau.
Nahe der Auentalschule auf der grünen Wiese entsteht das Dorfgemeinschaftshaus in Rast als vollständiger Neubau. | Bild: Heinrich Sturm

Außer in Rast, wo ein vollständiger Neubau nahe der Auentalschule realisiert wird, werden in Boll und Wasser bestehende Immobilien umgebaut. In Wasser nutzt man die alte Schule und in Boll das alte Rathaus. „Wir bauen in Boll weniger an, aber dafür mehr um“, sagt Wagner in Bezug auf die geplanten Bauprojekte.

In Boll wird voraussichtlich in diesem Jahr begonnen

Das ehemalige Rathaus in Boll bekommt eine neue Funktion als Bürgertreffpunkt.
Das ehemalige Rathaus in Boll bekommt eine neue Funktion als Bürgertreffpunkt. | Bild: Heinrich Sturm

In Boll wird man wohl mit ziemlicher Sicherheit noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus beginnen können. In Rast und in Wasser werden die Baugenehmigungen voraussichtlich im Herbst vorliegen. Dann gilt es zu entscheiden, ob bereits vor dem Winter mit dem Bau begonnen werden kann: „Je nach Zeitpunkt wann die Baugenehmigung kommt und nach Witterung müssen wir dann entscheiden, ob wir mit dem Bauen anfangen, oder nicht“, meint Walter.