Für die Erfindung eines Radladers, der wie ein Segway auf zwei Rädern balanciert, ist Jonas Heinzler aus dem Sauldorfer Ortsteil Boll mit dem Artur Fischer Erfinderpreis Baden-Württemberg 2023 ausgezeichnet worden. Jonas Heinzler erhielt den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis. Weitere Preisträgerinnen und Preisträger im Bereich private Erfinderinnen und Erfinder sowie beim Schülerwettbewerb wurden bei der feierlichen Bekanntgabe der Platzierungen im Haus der Wirtschaft in Stuttgart für medizinische, technische oder auch spielerische Innovationen geehrt. Insgesamt wurden 36.000 Euro Preisgelder vergeben, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Das neuartige Maschinenkonzept von Jonas Heinzler sieht einen Radlader vor, der auf zwei Rädern balanciert. Dieser Radlader zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise, ein niedriges Eigengewicht und infolgedessen durch einen geringen Energiebedarf aus. So werde eine Energieeinsparung von bis zu 40 Prozent gegenüber vergleichbaren elektrisch angetriebenen Radladern erwartet. Die Maschine ist im Bewegungsablauf wendiger als heutige Radlader, da sie wie ein Segway auf zwei Rädern fahren kann. Mit diesem Konzept werde der Einstieg in die emissionslose Baustelle der Zukunft erleichtert und CO2-Einsparungen ermöglicht. Gleichzeitig unterstütze das Konzept den Übergang zu einem autonomen Betrieb und treibt eine Art Roboterisierung von Baustellen voran.
Für Bauarbeiten innerhalb von bestehenden Gebäuden können Roboterfahrgestelle nach diesem Wirkprinzip vorteilhaft zum Einsatz kommen, die mit den verschiedenartigsten Arbeitsarmen versehen sind. Um die hohe Wendigkeit des Fahrzeuges zu gewährleisten, ist es notwendig, die Maschine kurz bauen zu können. Das bedeutet, dass der Arbeitsarm mit dem Arbeitsgerät möglichst weit einziehbar sein muss, wodurch sich das Arbeitsgerät oberhalb der Hauptachse platzieren lässt. Gleichzeitig muss dann im Gegenzug auch die Möglichkeit bestehen, das verschiebbare Gegengewicht einziehen zu können. Demzufolge dürfen sich die beiden Elemente bezüglich des benötigten Bauraums gegenseitig nicht behindern. Dieses Problem wurde durch die zum Patent angemeldete Bauweise, die beide Bewegungen zulässt, gelöst. Außerdem ist eine Funktion vorgesehen, die ein Fahren auf drei Rädern erlaubt, wobei das Hilfsrad nur wenig Last trägt.
Der Bausektor in Europa ist für ca. 13 Prozent der CO2-Emissionen
verantwortlich. Bei Baumaschinen und Baufahrzeugen ergeben sich daher enorme Einsparpotenziale durch den Ersatz von Verbrennungsmotoren, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. Die meisten CO2-Emissionen entstehen in der Phase der Erstellung des Fundaments und der damit verbundenen Erdbewegungen. Daher können Radlader einen besonders hohen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leisten.