Seinen Zwischenbericht zum Haushalt der Gemeinde für das laufende Haushaltsjahr hat Günther Hermann am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat vorgestellt. Der Kämmerer erwartet bei den Gewerbesteuern ein Rekordergebnis. Diesem steht allerdings ein Rückgang bei den übrigen Steuereinnahmen gegenüber – wie etwa aus der Einkommenssteuer. Hermann konnte insgesamt eine „ordentliche“ Finanzsituation der Gemeinde für das Haushaltsjahr 2023 vermelden. 2024 könnte allerdings laut Einschätzung des Finanzexperten ein schwieriges Jahr im Hinblick auf die Gemeindefinanzen werden.

Aufgrund der Mai-Steuerschätzung konnte Hermann die Planung für den Ergebnishaushalt (laufende Ein- und Ausgaben) wie folgt anpassen: Seine Prognose bei den Gewerbesteuereinnahmen für 2023 liegt aktuell bei 1,31 Millionen Euro. Das sind 160.000 Euro mehr als ursprünglich vorausgesagt. „Die Entwicklung ist fast rekordverdächtig, wenn es so bleibt“, kommentierte Hermann die Zahlen. Das sei natürlich nur eine Momentaufnahme, man müsse sehen, wie sich die Situation weiter entwickelt, relativierte er. Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage und zu erwartenden Mindereinnahmen aus dem Finanzausgleich von rund 51.000 Euro könnte die Gemeinde mit Mehreinnahmen von rund 92.500 Euro rechnen. Man sei im grünen Bereich, fasste Günther Hermann das vorläufige Ergebnis zusammen.

Der Finanzexperte äußerte sich auch zum Finanzhaushalt – sprich den aktuellen Investitionen der Gemeinde: Bei den Bauprojekten insbesondere beim Großprojekt Glasfaserausbau verläuft offenbar alles planmäßig, wie Hermann verkünden konnte. Ein Kassenkredit – also ein Kredit, der den kurzfristigen Bedarf an liquiden Mitteln deckt – musste laut Hermann bisher nicht in Anspruch genommen werden. „Die Kassenlage ist in Ordnung“, stellte er fest.

Für das Haushaltsjahr 2024 allerdings prognostiziert Kämmerer Günther Hermann eine schwierige Finanzsituation. Nächstes Jahr wird die Gemeinde Sauldorf deutlich weniger aus den Schlüsselzuweisungen erhalten und mehr für die Kreis- und Finanzausgleichsumlage aufwenden müssen. Grund dafür ist, dass dafür dann die Zahlen des vorvergangen Jahres als Grundlage dienen. Sauldorf hatte 2022 ein gutes Einnahmejahr und somit eine hohe Steuerkraft, deshalb muss die Gemeinde mehr abgeben und erhält dazu noch weniger an Umlagen. „Das sind große Herausforderungen für den Haushalt 2024“, meinte Hermann.