Die Heimatgesellschaft im Sauldorfer Teilort Krumbach möchte neu durchstarten. Das wurde bei der jüngsten Hauptversammlung des Vereins deutlich. Wie der Vorsitzende Edwin Stadler ausführte, wurden anfänglich verschiedene Projekte in Angriff genommen. Er nannte stichwortartig die Sanierung und Renovierung von Objekten wie Fallenstock, Denkmal, Wasserreservoir Schlossruine und Waaghäusle, die von den Mitgliedern in weit mehr als 1000 Arbeitsstunden bearbeitet wurden. Seit mehr als zehn Jahren hat sich die Heimatgesellschaft allerdings in ein beschlossenes Koma gelegt und die Vereinsarbeit ruhte fast vollständig, so der Versammlungsleiter.
Gegründet wurde die Heimatgesellschaft einst als Dachorganisation der örtlichen Vereine für die 1000-Jahr-Feier in Krumbach. Das liegt nun annähernd 30 Jahre (1994) zurück. Bei der örtlichen Jubiläumsfeier in dem Jahr wie auch danach zeigte sich die Heimatgesellschaft sehr aktiv. Es galt für die damals als Kulturverein gegründete Dachorganisation unter anderem, bestehende Kulturgüter zu pflegen. Ferner diente sie als Bindeglied zu den örtlichen Vereinen.
Mit der 19. Hauptversammlung soll jetzt ein Neustart gewagt werden. Zahlreiche Mitbürger, darunter auch recht viele Neubürger der Teilgemeinde zeigten in dieser Versammlung Interesse und der Vorsitzende Edwin Stadler konnte daher im Gasthaus Adler zahlreiche Mitglieder, Vereinsvertreter und Interessenten begrüßen, darunter Gemeinderat Wolfgang Rebholz als Vertreter des verhinderten Bürgermeisters Severin Rommeler.

Schriftführerin Gerda Knittel erinnerte in ihren Ausführungen an die letzte Hauptversammlung, die im Jahr 2011 stattfand, also bereits einige Jahre zurückliegt. Auch Kassiererin Sigrid Hahn hatte nur von wenigen Umsätzen zu berichten. Ein wesentlicher Posten konnte aus jüngster Zeit verbucht werden, denn Mitglieder des Motorradclubs stellten an der Ein- und Ausfahrtstrecken von Krumbach Begrüßungs- beziehungsweise Verabschiedungsschilder auf, deren Material die Heimatgesellschaft finanzierte. Dennoch kann aber auf ein kleines Finanzpolster für den geplanten Neuanfang zurückgegriffen werden. So war es für die Kassenprüfer um Walter Traber und Reiner Schafheutlin einfach, die Entlastung vorzuschlagen.

Die Wahlen für das Vorstandsteam übernahm Gemeinderat Wolfgang Rebholz mit folgendem Ergebnis: Zum 1. Vorsitzenden wurde Kurt Symanzik gewählt, nachdem Edwin Stadler nicht mehr kandidierte. Sein Stellvertreter ist Reinhold Höfer. Sebastian Schiller übernimmt die Vereinskasse von Sigrid Hahn. Als einzige aus dem ehemaligen Vorstandsteams bleibt Gerda Knittel als Schriftführerin erhalten. Das Amt des Wasser- und Waaghausbeauftragten übernimmt Reiner Schafheutlin von Walter Traber. Rechnungsprüfer wurden Erwin Muffler und Edwin Stadler.
Nach den Wahlen stellt der neu gewählte Vorsitzende Kurt Symanzik seine Visionen für den Neustart der Heimatgesellschaft vor. Neben der bisherigen Hauptaufgabe der Verwaltung von Kulturgütern sieht er die Heimatgesellschaft auch als Vertreter kommunalpolitischer Interessen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass aus Krumbach kein Vertreter im Gemeinderat sitzt und auch andere Teilorte der Gemeinde Sauldorf eine Art Dorfgemeinschaftsverein haben, der örtliche Interessen vertritt. Er hofft auf die Mitarbeit aller ortsansässigen Vereine wie Musikverein, Narrenverein, Feuerwehr, Motorradclub, Landjugend und Kirchenchor. Für das rund 300 Personen zählende Dorf, das mehr Arbeitsplätze als Dorfbewohner zählt, wären Fortschritte notwendig, sagte er. Alles auf einmal zu ändern, ist zwar unmöglich, so der neue Vorsitzende, aber Stillstand bedeutet für ihn schon einen gewissen Rückschritt.

Gemeinderat Wolfgang Rebholz überbrachte in seinem Beitrag die Grüße des Bürgermeisters Severin Rommeler, dieser habe sogar eine Namensänderung des Vereins analog der anderen Teilorte vorgeschlagen. Der Verein könne sich auch gerne über die neugestaltete Internetseite der Gemeinde präsentieren. Persönlich sieht Rebholz die neu aufgestellte Heimatgesellschaft weiterhin als Dachverein der örtlichen Vereine, der auch die Kulturgüter pflegt und kommunalpolitischen Einfluss nimmt und Vorschläge einbringt. Er wünschte der neuen Vorstandschaft viel Erfolg. Gerade das ehrenamtliche Engagement in den örtlichen Vereinen sei ein wichtiger Bestandteil des gemeinsamen Lebens im Dorf. Dafür Brücken zu bauen, wäre Aufgabe dieser Heimatgesellschaft, so der Gemeindevertreter.
Abschließend bedankte sich der Vorsitzende Symanzik bei allen Teilnehmern für das gezeigte Interesse und gab der Hoffnung Ausdruck, die Teilgemeinde Krumbach in der Gesamtgemeinde wieder mehr in den Vordergrund zu bringen.