Die Schulsozialarbeit hat sich während der coronabedingten Zwangspause als Bindeglied zwischen Lehrern, Schülern und Eltern bestens bewährt. Dieses Fazit zog Tina Kiene in ihrem Rechenschaftsbericht vor den Mitgliedern des Sauldorfer Gemeinderates. Die Schulsozialarbeiterin an der Auental-Grundschule in Rast betonte, die Pandemie habe „ein völliges Umdenken im Alltag“ notwendig gemacht.

Künftig Berichte am Schuljahr orientiert

Das Schuljahr 2019/2020 gliederte sich für alle am Unterrichtsbetrieb beteiligten Gruppen in zwei Teile. Vom Herbst 2019 bis zum Beginn der Pandemie war es, so beschrieb es Kiene, ein völlig normales Schuljahr. Das änderte sich im vergangenen Frühjahr mit dem Auftauchen des Corona-Virus. Der Bericht umfasste aus schulorganisatorischen Gründen allerdings den Zeitraum zwischen Mai 2019 und August 2020. In Zukunft, so kündigte die Sozialarbeiterin an, werde sich ihr Rechenschaftsbericht am Schuljahr orientieren. In beiden Schuljahren wurden in den Klassen Eins bis Vier 86 Jungen und 84 Mädchen unterrichtet. Tina Kiene übt eine 50-Prozent-Stelle aus und ist Mitarbeiterin der Mariaberger Ausbildungs- und Service gGmbH. Auftraggeber für den Einsatz der Schulsozialarbeiterin ist die Gemeinde Sauldorf.

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Deutlich gestiegener Beratungsbedarf

Generell sieht sich die Sozialarbeiterin als Ansprechpartner für Kinder, Eltern und Lehrkräfte. Kiene: „Im Berichtszeitraum entfielen 30 Prozent meiner Arbeitszeit auf solche Gespräche.“ Deutlich gestiegen ist der Beratungsbedarf der Eltern. Das sei zum einen auf die Coronakrise zurückzuführen. Zum anderen zeige die Steigerung der Gesprächskontakte von sieben auf zwölf Prozent, dass sich die Schulsozialarbeit etabliert habe.

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Vertrauensvolle Kontakte schaffen

Der Ansatz der Schulsozialarbeit liegt nicht nur bei akuten Problemen wie Streit zwischen den Schülern oder beim Verdacht auf „Kindeswohlgefährdung“. So gab es nur einen zu überprüfenden Fall und lediglich zwei Prozent der Arbeitszeit Tina Kienes entfielen auf Kontakte mit dem Jugendamt. Diese Kontakte, so betonte Kiene, dürften nur mit Zustimmung der Eltern stattfinden. Die Sozialarbeiterin ist bei allen Phasen des Schuljahresverlaufs mit dabei. Sie erklärte: „Die langfristige Beziehungsarbeit ist notwendig, um eine gute, vertrauensvolle Kontaktbasis zu den Kindern aufzubauen.“ Konkret bedeutet das beispielsweise die Organisation des „Osterhasensuchprojekts“ oder die Bestellung des Eiswagens am letzten Schultag.

Kontakt mit E-Mails und Briefpost gehalten

Die Pandemie stellte die Schulsozialarbeit vor eine völlig neue Situation. Tina Kiene hielt per E-Mail und Briefpost den Kontakt zu den Eltern und Kindern aufrecht. Darin machte sie den Schülern beispielsweise Vorschläge für die Freizeitgestaltung und wies die Eltern auf Hilfsangebote hin. Die Mitwirkung an der Notbetreuung gehörte ebenso zum Arbeitsalltag Kienes wie die Aufrechterhaltung der „Fall-Begleitung“. „Es ging immer darum Kontakt zu halten“, stellte die Mariaberg-Mitarbeiterin im Rückblick fest.

Präventionsprogramm ist geplant

Für das aktuelle Schuljahr sind unter anderem eine Streitschlichter-Arbeitsgemeinschaft und ab Oktober ein Präventionsprogramm vorgesehen.