Eine geringe Bauholznachfrage sowie Käfer- und Sturmholz, das auf den Markt drängt: Auf dem Holzmarkt bewegt sich derzeit einiges. Wirkt sich das auch auf den Brennholzpreis aus? In seiner jüngsten öffentlichen Sitzung beschäftigte sich der Stettener Gemeinderat mit der gemeindlichen Waldwirtschaft sowie dem Nutzungs- und Kulturplan des kommenden Jahres. Neben Forstrevierleiter Daniel Sauter (Freie Wähler) konnte Bürgermeister Maik Lehn dazu auch Juliane Spiegelhalter vom Landratsamt Sigmaringen begrüßen. Wichtigste Botschaft: Die Brennholzpreise steigen nicht weiter.

Die stellvertretende Leiterin des Fachbereiches Forst, Juliane Spiegelhalter, nutzte die Gelegenheit, um aus ihrer Abteilung zu berichten. Zu den wichtigsten Themen gehöre die Preisentwicklung am Holzmarkt, die aktuell sehr vom Sturmholz geprägt sei. Die Märkte seien davon geradezu überschwemmt. Überdies sei die Nachfrage nach Bauholz restlos weggebrochen, so dass derzeit – wie sonst in dieser Jahreszeit üblich – keine Verträge geschlossen würden. Über Sturm- und Käferholz hinaus bestehe keinerlei Nachfrage, so dass man den Einschlag in den Wäldern deutlich zurückgefahren habe. Hinsichtlich der Sturmschäden sei Stetten im Gegensatz zu anderen Kommunen im Landkreis sogar noch „glimpflich davongekommen“, sagte Spiegelhalter.

Stettens Revierleiter Daniel Sauter ging auf die monetäre Seite, den konkreten Holzeinschlag, ein. Er erinnerte, dass der Holzmarkt im Jahr 2022 recht gut gewesen sei, weswegen das Forstrevier statt des durchschnittlichen Einschlags von 4.800 Festmetern im Vorhinein mit 5300 Festmetern geplant und dies sogar noch übertroffen habe. Auch im laufenden Jahr liege man bereits über dem Plan, was dem ungeplanten Einschlag durch Sturm- und Käferholz (1311 Festmeter) geschuldet sei. „Bei uns war dafür vorwiegend Käferholz ursächlich“, sagte Sauter.

Der Förster dröselte die Ausgaben und Einnahmen der vergangenen Jahre im Detail auf und machte deutlich, dass die relativ guten Ergebnisse in den Jahren 2022 und 2023 im kommenden Jahr nicht mehr zu erwarten seien. „Wir leben vom Holzverkauf und der ist im kommenden Jahr aufgrund des geringeren geplanten Einschlags und der niedrigen Holzpreise deutlich geringer“, führte Sauter vor Augen. Auf Nachfrage berichtete der Revierförster, dass der größte Teil des Holzeinschlags in den Stettener Wäldern (rund 3000 Festmeter) manuell durch die Waldarbeiter erfolge. „Aufgrund unserer Lage mit vielen Steilhängen ist der Einsatz von sogenannten Harvestern nur begrenzt möglich“, erklärte Sauter. Bei einem Harvester handelt es sich um eine Holzernte-Maschine.

Hinsichtlich der Brennholzpreise schloss sich Sauter dem Vorschlag des Bürgermeisters an und empfahl, diese auf der bisherigen Höhe zu belassen, zumal auch die Nachbargemeinde Schwenningen ihre Preise auf das gleiche Niveau angehoben habe. Im vergangenen November waren die Preise kräftig erhöht worden. Seither kostet langes Brennholz 90 Euro pro Festmeter, Nadelbrennholz 55 Euro und Brenn-Schichtholz 115 Euro pro Raummeter. „Das sind schon satte Preise, bei denen ich kräftig schlucken muss“, bemerkte Ratsmitglied Florian Dreher (ILS). Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Gremium eines Tages auch den Mut aufbringe, „den Preis wieder mal zu senken“.

Revierleiter Sauter ging noch auf diverse Aktivitäten des Forstes wie dem Privatwaldtag, dem Einsatz des Ökomobils, Müll im Wald oder auch die Rettungsübung ein. Anschließend stimmte das Gremium dem vorgeschlagenen Nutzungs- und Kulturplan einhellig zu.