Die Bundesverteidigungsministerin hat das Artilleriebataillon 295 in Stetten am kalten Markt, dem größten Bundeswehrstandort in Baden-Württemberg, besucht. Zu Beginn suchte die Ministerin das Vier-Augen-Gespräch mit dem Kommandeur des Verbandes, Oberstleutnant Kevin Freudenberger, um sich danach über die Qualität der Ausbildung in den einzelnen Teilabschnitten zu informierten. Dabei ging es insbesondere auch um die Einsatzlandesspezifische Ausbildung (ELA) der Soldaten, die für den Einsatz im westafrikanischen Mali ausgebildet werden.

Ministerin spricht von hoher Expertise

Der Truppenbesuch der Ministerin stand unter dem Leitthema der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Deshalb hat die Verteidigungsministerin auch die 6. Batterie des Artilleriebataillons 295 besucht, die momentan junge Rekruten für den Verband ausbildet. Die Verteidigungsministerin hat bei ihrem Besuch in Stetten am kalten Markt eine hohe Expertise im Bezug auf die Artillerieausbildung festgestellt. Davon hätten unter anderem ukrainische Soldaten profitiert, die an der Panzerhaubitze 2000 und am Mehrfachraketenwerfer ausgebildet worden seien. Von Stetten aus sei das Kernstück der Ausbildung in Idar-Oberstein gewährleistet worden.

Die Übungsgruppe vermittelt einen Eindruck, was es heißt, in den Einsatz zu ziehen.
Die Übungsgruppe vermittelt einen Eindruck, was es heißt, in den Einsatz zu ziehen. | Bild: Susanne Grimm

Nach der Bilanz ihres Besuches gefragt, hob sie die hohe Motivation der Soldaten hervor, die sie gespürt habe. Aber sie räumte ein: „Ich habe erfahren, dass wir dringend besser werden müssen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch die Ausbildung an der Panzerhaubitze 2000 hier vor Ort geleistet werden kann“. Deswegen sei es so wichtig, das vom Bundestag beschlossene Sondervermögen für die Bundeswehr schnell und effizient einzusetzen.

Ausbildung für ukrainische Soldaten

Im Verlauf des Besuchs hatte die Truppe ein Übungsszenario gezeigt, bei dem die Soldaten im Auslandseinsatz in die Abwehr überraschender Überfälle auf ein Feldlager vorbereitet werden. Die Panzerhaubitze 2000 und das Raketenartilleriesystem Mars II – beides war bei der statischen Waffenschau zu besichtigen – bezeichnete Lambrecht als „ein System, das weltweit seinesgleichen sucht“. Deswegen sei es auch so wichtig gewesen, die Ukraine mit der Panzerhaubitze zu unterstützen und die Ukrainer daran auszubilden. Dies sei ein hochkomplexes System, was auch der Kommandeur des Artilleriebataillons 295, Oberstleutnant Kevin Freudenberger, bestätigte, das eine entsprechende Ausbildung benötige, soll es seine volle Wirkung leisten. Auch der Raketenwerfer Mars II brauche eine spezielle Ausbildung und auch dieses System werde der Ukraine zur Verfügung gestellt, natürlich mit entsprechender Sicherstellung der Ausbildung daran. Drei dieser Mars II-Systeme sollen an die Ukraine abgegeben werden.

Die Ministerin betonte, dass das Sondervermögen einzig dazu verwendet werde, in die Bundewehr zu investieren, um die Lücken zu schließen, die sich unter den derzeitigen Bedingungen aufgetan hätten.

Keine Aussage zu Übungsplatz für KSK

Zum geplanten Absetzplatz Waldhof im Zollernalbkreis, der für die Spezialeinheit KSK geplant ist, habe die Ministerin nichts sagen können, so die Auskunft eines Begleitoffiziers, da dieses Thema nicht auf der Tagesordnung stand.

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