Dass die traditionelle Weihnachtsaktion des Stettener Wirtschaftsverbundes (WVS) heuer ins Wasser fällt, wurde auch im Stettener Gemeinderat bedauert. Weil er vielfach darauf angesprochen worden sei, hat Gemeinderat Florian Dreher (ILS) das Thema aufgegriffen: „Da bricht wieder ein Stück Tradition weg, das finde ich wirklich schade“, sagte er. Vielleicht müsse man sich von Gemeindeseite aus Gedanken machen, ob man das irgendwie aufrecht erhalten könne. Es sei doch eine „wahre Freude gewesen“, wie viel Leute man zur Eröffnung der Aktion im Schlosshof versammelt habe.
Auch Daniel Sauter (FW) stieß in die gleiche Kerbe. Vielleicht müsse man überlegen, ob das Format noch das richtige sei, und dieses vielleicht sogar weiter entwickeln: „Die Leute mögen es einfach, in der Adventszeit ein bisschen zusammenzustehen, einen Glühwein zu trinken, eine Rote zu essen und gesellig beisammen zu sein“, meinte Sauter: „Und dies vielleicht sogar öfter und nicht nur einmal in der gesamten Adventszeit.“ Insofern wäre es schön, wenn im Schlosshof vielleicht ein paar Stände aufgebaut wären. Daher regte er an, ob „wir als Gemeinde das vielleicht in die Hand nehmen könnten, und eventuell eine Gesprächsrunde mit Vereinen ins Leben rufen“, so dass der Wirtschaftsverbund das nicht alleine stemmen müsse, argumentierte Sauter.
Doch da zeigte sich Bürgermeister Maik Lehn eher skeptisch. Die Anzahl derer, die gerne hinter dem Tresen stünden, halte sich mehr und mehr in Grenzen. Schon zuvor hatte er deutlich gemacht, dass es den Verantwortlichen des Wirtschaftsverbundes nicht leicht gefallen sei, die Aktion für dieses Jahr abzublasen. Allerdings seien es einfach zu wenige Mitglieder des WVS gewesen, die bereit waren, sich an der Aktion zu beteiligen: „Also haben die Verantwortlichen die Reisleine gezogen“, informierte Lehn über Gespräche mit dem Präsidenten des WVS, Oliver Neusch. Dieser habe die Hoffnung geäußert, dass durch die Absage „vielleicht einige aufwachen“, und die Aktion im kommenden Jahr wieder stattfinden könne.