Tolle Abschlussfahrten organisieren, Partys und Schulfeste feiern, Praktika absolvieren, gemeinsam für die Prüfungen pauken und am Ende auf großer Bühne das Zeugnis übernehmen. Auf all das und noch viel mehr, was den Schulalltag sonst Besonders macht, mussten die Schülerinnen und Schüler im ablaufenden Schuljahr verzichten. Damit den Abschlussklassen der Abschied von der hiesigen Schule dennoch in bester Erinnerung bleibt, dafür hat das Stettener Schulzentrum mit ansprechenden Feierlichkeiten gesorgt.

Auch die Neuner sind froh, dass sie ihren Hauptschulabschluss in der Tasche haben. Mit im Bild sind (hinten von links) Jürgen Lebherz ...
Auch die Neuner sind froh, dass sie ihren Hauptschulabschluss in der Tasche haben. Mit im Bild sind (hinten von links) Jürgen Lebherz und die Lerngruppenbegleiter Kathrin Spröder, Thomas Pfeifer und Stephanie Schmitz. | Bild: Gerd Feuerstein

Über weite Strecken zuhause gearbeitet

Den geltenden Regeln der Corona-Pandemie geschuldet, fanden die Abschlussfeiern der Klassen 9 (Hauptschulabschluss) und 10 (Realschulabschluss) zeitversetzt in der Alemannenhalle statt. Jeder Lernpartner durfte maximal zwei Begleitpersonen mitbringen, die – nach entsprechendem einchecken – in der riesigen Halle jedoch problemlos Platz fanden: „Home-Schooling, Wechselunterricht, eingeschränkter Präsenzunterricht, die ständige Distanz und die Masken- und Testpflicht waren Besonderheiten, die Eure Jahrgänge gemeinsam mit den Lehrkräften zu bewältigen hatten“, ging der amtierende Schulleiter Jürgen Lebherz nach seiner Begrüßung auf die besonderen Umstände ein, mit denen Schüler, Lehrkräfte und „vor allem auch die Eltern“ nun fast schon seit anderthalb Jahren zu kämpfen hätten. Aus einem Mannschaftssport – mit dem man Lernen im Klassenverbund vergleichen könne – sei „eher ein reiner Individualsport“ geworden, der über weite Strecken auch noch zuhause zu bestreiten gewesen sei.

Die Alemannenhalle bot genügend Platz um die pandemiebedingten Abstandsregeln einzuhalten.
Die Alemannenhalle bot genügend Platz um die pandemiebedingten Abstandsregeln einzuhalten. | Bild: Gerd Feuerstein

Positive Rückmeldungen zum Fernlernunterricht

Umso erfreulicher sei es, dass das Schulzentrum für die Organisation des Fernlernunterrichts durchweg „positive Rückmeldungen“ erhalten habe. Zwar sei es nicht in jedem Einzelfall gelungen, die Motivation auf dem notwendigen Level zu halten. Doch seien viele Schülerinnen und Schüler auch im Distanzlernen als „sehr zuverlässige, selbstorganisierte und akribische Schüler aufgefallen“. Lebherz zeigte sich überzeugt, dass der Umgang mit der Pandemie bei Vielen aber auch zu einem Kompetenzgewinn geführt habe: „Die digitalen Kompetenzen und die Fähigkeit zu Selbständigkeit wurden gesteigert“, sagte er, zumal die Eigenverantwortlichkeit für den Lernprozess noch mehr in den Händen der Schüler gelegen habe.

Sie erhielten Preise und Belobigungen: (vorne von links) Hanna Fleck, Anna Schwochow, Frank Rieger, Clara Wolf und Nathalie Tissen; ...
Sie erhielten Preise und Belobigungen: (vorne von links) Hanna Fleck, Anna Schwochow, Frank Rieger, Clara Wolf und Nathalie Tissen; (Mitte von links) Melanie Mors, Marlene Halder, Jule Beck, Carla Gscheidle und Julia Ruff, (hinten) Jürgen Lebherz und Maik Lehn. | Bild: Gerd Feuerstein

Deutlich erkennbar sei, dass sich die Schüler an der hiesigen Gemeinschaftsschule im Laufe der Jahre „hohe sozialen Kompetenzen“ erlangt hätten, was durch die Pandemie nicht gebremst worden sei. Dies werde nicht nur durch den positiven, täglichen Umgang untereinander belegt, sondern sei auch auf die „tolle Zusammenarbeit“ mit Schulsozialarbeiter Toby Buck und seinem Team zurück zu führen.

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Im Beisein von Bürgermeister Maik Lehn und seiner Schwenninger Kollegin Roswitha Beck nutze Jürgen Lebherz die Gelegenheit, dem gesamten Kollegium, den Schulsekretärinnen, allen Eltern und deren Vertreter herzlich zu danken, die allesamt mit „wirklich großem Engagement“ dazu beigetragen hatten, das Schuljahr für alle Schüler zum bestmöglichen Erfolg zu führen. Den jeweiligen Lernpartnerinnen war es dann vorbehalten die Schülerinnen und Schüler auf die Bühne zu holen und unter dem Applaus der Anwesenden die jeweiligen Zeugnisse zu überreichen. „Das erste Etappenziel ist erreicht“, gratulierte in seinem Grußwort anschließend auch Bürgermeister Maik Lehn. Er freute sich, dass alle Schülerinnen und Schüler einen Plan für die Zukunft in der Tasche hätten und ermunterte sie, in Sachen Lernen „weiter am Ball zu bleiben“.

Jürgen Lebherz (links) und Bürgermeister Maik Lehn (rechts) zeichneten (von links) die beiden Hauptschüler Johannes Dreher (rechts) und ...
Jürgen Lebherz (links) und Bürgermeister Maik Lehn (rechts) zeichneten (von links) die beiden Hauptschüler Johannes Dreher (rechts) und Jonas Jacob für besondere Ergebnisse aus. | Bild: Gerd Feuerstein

Dem Gemeindeoberhaupt war es auch vorbehalten, die jeweiligen Preise und Belobigungen für besondere Leistungen in den beiden Abschlussklassen auszuhändigen. In der Klasse 9 durften sich Johannes Dreher (bester Hauptschulabschluss sowie beste Technik-Prüfung) sowie Jonas Jacob (Beste: Englisch Kommunikationsprüfung) darüber freuen. Bei den Zehnern legte Jule Beck mit 1,8 den besten Realschulabschluss hin. „Besonders bemerkenswert“, wie Lebherz betonte, waren die Leistungen von sechs Schülern, die in der Gemeinschaftsschule komplett auf dem erweiterten, gymnasialen Niveau gearbeitet hatten, und von denen Marlene Halder die mitgeschriebenen Prüfungen mit einer glatten 1,0 absolviert hatte: „Das hat es an unserem Schulzentrum bislang noch nicht gegeben“, freute sich der amtierende Rektor.