Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und Professor Uwe Sachse, dem Förderverein Attraktive Region Stetten a.k.M., dem Wirtschaftsverbund Stetten a.k.M. und der Gemeindeverwaltung lädt Bürgermeister Maik Lehn die Bevölkerung ein, an der Zukunft der Heuberggemeinde mitzugestalten. Am 14. Mai findet in der Alemannenhalle der „Zukunftstag“ statt, bei dem die Bürgerschaft aufgerufen ist, eigene Ideen und Vorstellungen einzubringen. Bei einem Pressegespräch im Rathaus haben die Beteiligten, darunter die Studierenden Dilara Talay und Jonas Schmied, erläutert, was bisher geschehen ist, welche Ziele verfolgt werden und was die Bürgerinnen und Bürger am 14. Mai erwartet.

Veranstaltung im „Open-Space-Verfahren“

Uwe Sachse, Professor für Internationales Management, Innovation und Entrepreneurship an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, sagt über ...
Uwe Sachse, Professor für Internationales Management, Innovation und Entrepreneurship an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, sagt über den bisherigen Verlauf der Kooperation: „So stelle ich mir konstruktive Zusammenarbeit vor.“ | Bild: Susanne Grimm

Bei der Frage „Wie wollen wir Zukunft gestalten“ soll jeder die Möglichkeit haben, mitzuwirken, ohne dass ein vorgegebenes Programm den Ideen- und Gedankenfluss einschränkt. Deshalb wird die Veranstaltung im „Open-Space-Verfahren“ durchgeführt, was „offener Raum“ oder „Freiraum“ bedeutet, so Sachse. Die Methode ermöglicht die Arbeit mit Großgruppen und beruht auf den Prinzipien der Selbstorganisation und Selbstbestimmung der teilnehmenden Personen. Es gibt also kein im Voraus geplantes Veranstaltungsprogramm mit einem festgelegten Ablauf, denn dieser soll von den Teilnehmern bzw. Anwesenden selbst gestaltet werden.

Gesamte Altersspektrum berücksichtigt

„Wir sind mit Stetten am kalten Markt eine Lernpatenschaft eingegangen, indem wir voneinander lernen“, meint Jonas Schmied, ...
„Wir sind mit Stetten am kalten Markt eine Lernpatenschaft eingegangen, indem wir voneinander lernen“, meint Jonas Schmied, BWL-Student. | Bild: Susanne Grimm

Lediglich das Leitthema „Wie wollen wir in Zukunft in Stetten leben?“ ist vorgegeben. Sachse und die Studierenden berichteten, dass zur Vorbereitung eine Ortsbegehung durchgeführt worden ist und ein Workshop mit Schülern der 8. und 9. Klassen am Schulzentrum stattgefunden hat. 18 Personen aus Wirtschaft, Verwaltung und Institutionen aller Bereiche sind in so genannten „Experteninterviews“ befragt worden. „Dabei haben wir das gesamte Altersspektrum berücksichtigt“, unterstrichen Dilara Talay und Jonas Schmied.

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Arbeitsgruppen nach Themenwahl geplant

Aus all diesen Informationen sei dann ein Online-Fragebogen entwickelt worden, bei dem alle Bürger und Bürgerinnen ihre Wünsche und Ideen äußern können. „Der Zukunftstag beginnt am Samstag um 9.30 Uhr mit der Sammlung dieser Anliegen, der Einteilung der Themen und einem Marktplatz an dem alle Teilnehmerinnen sich die interessanten Themen, an denen sie arbeiten wollen, aussuchen können“, erläuterte Sachse. Im Anschluss sollen die Arbeitsgruppen beginnen. Mögliche Themen könnten Jugendarbeit, soziales Engagement, lebendige Ortsmitte, vielfältige Naturlandschaft, gesunder Verkehr, digitale Infrastruktur, altersgerechtes Wohnen und Arbeiten, Bundeswehr, Bildungs- und Erziehungsangebote, Freizeit und Genuss sein, aber auch Wirtschaft und Gewerbe.

Breite Bürgerbeteiligung erhofft

BWL-Studentin Dilara Talay schwärmt von den Begegnungen mit den Bürgern: „Diese Erfahrung ist mehr wert, als alles, was wir in der ...
BWL-Studentin Dilara Talay schwärmt von den Begegnungen mit den Bürgern: „Diese Erfahrung ist mehr wert, als alles, was wir in der Theorie gelernt haben“. | Bild: Susanne Grimm

Je nach Teilnehmerzahl sind mindestens zwei Arbeitsrunden geplant mit anschließender kurzer Präsentation. Moderiert wird die Veranstaltung von Uwe Sachse, wobei die Studierenden die einzelnen Arbeitsgruppen unterstützen werden. Auf diese Weise erhoffen sich der Bürgermeister und Sachse, aber auch die Studierenden, für die dieses Format ein Modul ihrer Ausbildung ist, das entsprechend bewertet wird, eine breite Bürgerbeteiligung. „Es wäre toll, wenn sich dadurch eine Revitalisierung des sozialen Engagement über alle Altersgruppen und Ortsteile hinweg ergeben würde“, sagte Studentin Talay. „Für uns wäre das ein großer Erfolg!“ Sachse ergänzte: „Wenn alles klappt kann ich mir gut vorstellen, dieses Konzept auch an anderen Orten im ländlichen Raum zu nutzen, um zusammenarbeitende Bürgerbeteiligung zur Gestaltung möglich zu machen!“

Es darf auch gemotzt werden

Bürgermeister Maik Lehn: „Wir können alle nur gewinnen!“
Bürgermeister Maik Lehn: „Wir können alle nur gewinnen!“ | Bild: Susanne Grimm

Bürgermeister Maik Lehn und der Federführende der Verwaltung, Hauptamtsleiter Peter Greveler, betonen: „Jeder kann sich einbringen. Dieser Zukunftstag soll Lust machen, eigene Ziele und Inhalte zu definieren!“ Dabei dürfe auch gemotzt werden, aber neben Kritik sollte auch Konstruktives beigesteuert werden. „Je mehr Leute sich einbringen, desto besser sollte das Ergebnis sein“, befand Greveler. Das Ergebnis der ganzen Aktion soll am Freitag, 17. Juni in einer öffentlichen Veranstaltung an der Hochschule Sigmaringen präsentiert und anschließend auf der Homepage der Gemeinde bereitgestellt werden.

Zukunftstag

  • Interessierte können mit Anmeldung schon vorher mitwirken, entweder unter der Telefonnummer 0 75 73/95 15 15 oder per QR-Code, der auf dem Flyer des Zukunftstages und im Amtsblatt zu finden ist.
  • Die Lehrveranstaltung mit der Bezeichnung „Projekt Entrepreneurship“ des 7. Semesters BWL hat nach Professor Sachse folgende inhaltliche Vorgehensweisen: Analyse der lokalen Rahmenbedingungen (sozial, politisch, rechtlich, etc.), Standortanalyse, Stakeholderanalyse, Interne Analyse der bisherigen Aktivitäten/Effekte, Analogie und Lernen von regionalen Erfolgskonzepten (in Deutschland und anderswo), Förderungen zur regionalen Entwicklung, Planung des Zukunftstages (Marketing, Presse, Themen, Equipment, Einladungen, Akteure, Ziel). Dazu kommt die Durchführung des Zukunftstags als Open Space Veranstaltung samt Ergebnisse der Arbeitsgruppen und Nachverfolgung der Konzeptentwicklung „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ mit Vision, Ziel, Strategie Präsentation und dem Abschluss am 16. Juli. (sgr)