Mit einer fröhlichen Feier und dem Abschlusszeugnis in der Hand sind 43 Jugendliche des Schulzentrums verabschiedet worden. 33 von ihnen haben die Mittlere Reife erlangt, zehn den Hauptschulabschluss. Rektor Christof Probst gratulierte den Absolventen und drückte seine Hoffnung aus, dass sie fit sein mögen für die Herausforderungen, die vor ihnen liegen. Ein wichtiger und prägender Lebensabschnitt gehe zu Ende, doch nun gelte es, den Blick nach vorne zu richten. Schulpreise für einen Notendurchschnitt bis 1,7 und Belobigungen mit einem Schnitt von 1,8 bis 2,2 wurden überreicht.
An die Jugendlichen gewandt, zitierte Probst mit viel hintergründigem Humor Georg Kerschensteiner, der seinerzeit ein moderner Pädagoge war und selbstverantwortliches Lernen forderte: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn alles Gelernte vergessen ist“. Natürlich gebe es Inhalte, die zu hinterfragen sind, deshalb, so Probst, „ändert sich ja der Lehrplan alle zehn Jahre“. Aber die Aufgabe von Schule sei, „euch ein bestimmtes Grundlagenwissen zu vermitteln“. Denn ohne Grundkenntnisse, etwa in Gemeinschaftskunde, könne man kaum ein verantwortungsbewusster Staatsbürger werden oder „ohne das, was ihr in Englisch gelernt habt, wärt ihr im wörtlichen Sinne sprachlos in einer globalisierten Gesellschaft“. Er legte den jungen Leuten ans Herz, Fehler nicht als etwas Negatives, sondern als Hilfen zu betrachten. Denn in einer schnelllebigen Welt müsse die Fähigkeit, ein Leben lang zu lernen, besonders ausgeprägt sein. Dazu gehöre auch Teamfähigkeit, eine positive Einstellung zum Lernen und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Anders, als frühere Generationen würden heutige Schulabgänger während ihres Berufslebens bis zu vier Mal ihren Beruf wechseln „und manche von euch werden in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt“. Probst hoffte, „dass es uns als Schule gelungen ist, euch diese Kompetenzen zu vermitteln“.
Bevor der Rektor und die Lehrer, in der Gemeinschaftsschule Lernbegleiter genannt, die Zeugnisse übergaben, wurden Preise und Belobigungen an besonders erfolgreiche Schüler überreicht. Der Jahrgangsbeste mit Hauptschulabschluss war Adrian Nistroi, der von Bürgermeister Maik Lehn den Preis der Gemeinde erhielt. Lehn hob Nistrois Leistungen besonders hervor, da er erst in der sechsten Klasse nach Deutschland kam und die deutsche Sprache sehr schnell erlernt. Lehn nannte den kräftigen jungen Mann „sanfter Riese, der sich zuverlässig um andere kümmert und sich gut integriert hat“. Weitere Preise der Gemeinde gingen an Sarah Nolle und Desirée Bernadotte als Jahrgangsbeste der Realschule. Preise für beste Leistungen in Mathematik und Englisch erhielt Erik Leutner. Auch Nikoleta Nikolova wurde für beste Leistungen in Englisch ausgezeichnet, die dazu noch mit bester Kommunikationsprüfung in Englisch und Französisch punktete. Englische Kommunikation war auch die per Preis ausgezeichnete Stärke von Jacek Sielicki. Für die beste Leistung im Profilfach Sport ist Lina Sieber ausgezeichnet worden. Einen weiteren Preis erhielt sie zusammen mit ihren Mitschülerinnen Alina Arnold und Desirée Bernadotte für nachhaltiges soziales Engagement in der Schulgemeinschaft aus den Händen des Schulsozialpädagogen Tobias Buck, den Konrektor Jürgen Lebherz als „Europas besten Schulsozialpädagogen“ bezeichnete. Dieser von Schülern, Lehrern und Eltern so hoch Geschätzte wird, so war im Nachhinein zu erfahren, das Schulzentrum Ende des Schuljahrs verlassen, dem er über zehn Jahre angehört hat. Darüber wird separat noch zu berichten sein.
Des Weiteren wurden Anna Strölin im Wahlpflichtfach Französisch ausgezeichnet sowie noch einmal Desirée Bernadotte für beste Leistungen im Wahlpflichtfach „Alltagskultur, Ernährung, Soziales“. Den besten Notendurchschnitt und damit preisausgezeichnet, erzielte Realschülerin Anna Strölin mit 1,6. Mit einem Notendurchschnitt von 2,0 glänzten Sarah Nolle und Desirée Bernadotte, gefolgt von Jule Glückler mit 2,1. Dicht dahinter Vanessa Bosch, Vanessa Butz und Lena Fritze mit jeweils 2,2.
Für die Eltern sprach Davina Nolle, die das Kollegium sowie Manuela Keller und Gabi Hotz vom Sekretariat lobte. Nolle bezeichnete beide als „Herz dieser Schule“, ohne deren Hintergrundarbeit die reibungslosen Abläufe undenkbar seien. Auch sei Rektor Probst, seit zwei Jahren Leiter des Schulzentrums, „eine große Bereicherung“. Er gehöre zur Kategorie Mensch, die für den Beruf des Lehrers und Leiters geboren worden seien „ohne je vergessen zu haben, selber mal Schüler gewesen zu sein“. Die Entlassschüler stimmten mit viel Spaß und schrägen Tönen das Lied „Ein Hoch auf uns“ an, bevor sie sich, der Schulpflicht entledigt, ins Festgetümmel stürzten.