Was für ein spannender Tag für die Walder Sternsinger! Die Ministranten der Pfarrei St. Bernhard waren beim Empfang der Sternsinger bei der Landesregierung von Baden-Württemberg im Neuen Schloss in Stuttgart dabei. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Ehefrau Gerlinde empfingen zehn Sternsingergruppen aus allen Teilen des Landes. Anfang Dezember hatte Ministrantenbetreuerin Susanne Kuhn die Einladung aus Stuttgart erhalten. Wer zum Empfang reisen durfte, machten die 25 Ministranten und Sternsinger untereinander aus. Zum Empfang reiste die Gruppe mit dem neuen, gelben "bwegt"-Nahverkehrszug von Sigmaringen in die Landeshauptstadt. Im Gepäck ein großer Koffer, in dem die Sternsingergewänder transportiert wurden, und die Holzsterne für die Sternträger. Im Zugabteil trafen sie die Sternsinger vom Pfarramt Mariä Himmelfahrt Boms, aus Ebersbach-Musbach. Die Sternsinger erkannten sich sofort gegenseitig an den großen Holzsternen. Jeder der zehn Gruppen war eine Aufgabe für den Empfang bei der Landesregierung zugeteilt worden. Die Walder sollten gemeinsam mit den Mannheimer die Strophen des Liedes "Licht sein für die Welt" vorsingen und nutzten die Zugfahrt, um dieses nochmals zu üben. Die Sternsinger aus Boms stimmten mit ein.

Auf die Frage, ob sie aufgeregt seien, antwortete Lilli: "Nicht wirklich." "Wir sind tiefenentspannt", so Maria. "Meine Mutter hatte Herrn Kretschmann als Biologielehrer", verriet Laura. Annalena wollte den Ministerpräsidenten fragen, ob er katholisch sei. Maria freute sich schon aufs Büffet und ihr Bruder Alexander dachte darüber nach, ob es im Schloss Silberbesteck gibt. Nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof liegt das Neue Schloss. Bei der Ankunft im Foyer wurden die Sternsinger von den Vertretern des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend Baden-Württemberg (BDKJ) freundlich empfangen. Sofort hieß es Umziehen und Schminken im Mitteltrakt des Schlosses, danach probten die Sternsinger aus dem ganzen Ländle gemeinsam mit Musiker Marcel Dreiling von der Stiftung "Singen mit Kindern" die Lieder. Singend zogen dann mehr als 100 Sternsinger und ihre Begleiter über den Ehrenhof zum Eingangsportal, wo sie bereits vom Ministerpräsidentenehepaar erwartet wurden. Der Regierungschef dankte den Sternsingern dafür, dass sie den Segen bringen. "So, jetzt darf ich euch alle ins Schloss bitten, sie es sich für Könige gehört", bat er die Mädchen und Jungen in den Marmorsaal der einstigen Residenz der württembergischen Herzöge und Könige einzutreten.

"Die Sternsingerinnen und Sternsinger geben mit ihren Spenden vielen armen Kindern auf der Welt Hoffnung in ihrem Leben", betonte der Ministerpräsident, dass sich nirgendwo sonst in Deutschland so viele Sternsinger auf den Weg von Haus zu Haus machen würden, wie in Baden-Württemberg. Domkapitular Dr. Peter Birkhofer überbrachte die Grüße von Erzbischof Stephan Burger und dankte den Sternsingern für ihr Engagement: "Ihr seid ein Segen. Ihr setzt ein Zeichen dafür, dass die Kirche und die Welt Zukunft und Hoffnung hat." Paul Rögler, BDKJ-Diözesanleiter Freiburg, moderierte den Empfang, bei dem nachfolgend alle Gruppen ihre Beiträge zeigten, Fragen an den Ministerpräsidenten stellten, das Motto der Aktion vorstellten und vieles mehr. Weder die Fernsehkameras, noch die Interviews mit Reporterin Lea Weinmann vom SWR-Studio in Stuttgart machten die Besucher aus dem hohenzollerischen Wald nervös. Nach dem Gruppenfoto mit dem Ministerpräsidenten erwartete die Sternsinger ein Imbiss im Speisesaal, wo sonst Empfänge, Konferenzen und der Neujahrsempfang abgehalten werden. Kartoffelsalat und Wiener Würstchen wurden auf Goldrandtellern mit Landeswappen und Silberbesteck serviert. Der Ministerpräsident saß beim gemeinsamen Imbiss nur wenige Plätze von den Waldern entfernt. Mit einem Autogramm des Landesvaters, vielen Eindrücken und unvergesslichen Erlebnissen machten sich die Walder dann wieder auf die Rückfahrt. "Es war ein schöner Abschluss unserer diesjährigen Sternsingeraktion", unterstrich Susanne Kuhn. Sternsingerarbeit sei eigentlich Knochenarbeit, machte sie deutlich. Unter den Gruppen beim Empfang waren auch die Sternsinger aus der Seelsorgeeinheit Krebsbach, Orsingen-Nenzingen und dem Pfarramt Mariä Himmelfahrt Boms, Ebersbach-Musbach dabei.

St. Bernhard
Die Ministranten von St. Bernhard Wald zählen rund 25 Mitglieder. Ministrantenbetreuerin ist Susanne Kuhn aus Wald. Die Ministranten beteiligen sich neben ihrem Dienst am Altar alljährlich an der Aktion Dreikönigssingen und packten 2013 bei der 72-Stunden-Aktion im Walder Pfarrgarten tatkräftig mit an.



