42 Abiturientinnen der Heimschule Kloster Wald haben mit ihren Familien und der Schulgemeinschaft ihren Abschluss gefeiert. Ob sie zunächst eine Pause einlegen, ein Freiwilliges Soziales Jahr machen, mit dem Studium oder einer Ausbildung beginnen oder die in der Schule begonnene handwerkliche Ausbildung abschließen: die Zeit an dem Mädchengymnasium mit Internat hat die jungen Frauen geprägt.
Der Weg, das Ziel oder die Weggefährten
Gemäß dem Abimotto „Raus aus dem Walder Westen“ zeigte Schulleiterin Heidi Linster Parallelen zwischen den Absolventinnen und den Siedlern auf. Auch die Siedler hätten Mut, Ausdauer und Vertrauen in sich selbst und ihre Mitmenschen gebraucht. Mutige seien vorausgegangen, andere waren Suchende, Tapfere, Träumerinnen, Fürsorgliche, Planerinnen – und vielleicht seien auch Outlaws dabei gewesen, denen der Weg zurück verwehrt blieb. Obwohl die Siedler nicht gewusst hätten, was sie auf ihrem Weg in den Westen erwarte, seien sie dennoch aufgebrochen.

Die Schulleiterin griff eine Passage aus dem Buch „Großer Panda und Kleiner Drache“ auf: „Was ist wichtiger, fragte der Große Panda, der Weg oder das Ziel? Die Weggefährten, sagte der Kleine Drache.“ Die Abiturientinnen dürften dankbar für ihre bisherigen Weggefährten sein. „Das gemeinsam Erlebte ist das, was zusammenschweißt“, so Linster. Die Lehrer und Erzieher hätten die Schülerinnen gefördert und herausgefordert, die Eltern und Familien hätten sie gestützt, getragen und begleitet. Das Abitur sei ein wichtiger Meilenstein, ein Übergang und Beginn von etwas Neuem. Es sei mehr als ein Zeugnis, damit seien auch Werte, Erinnerungen und Beziehungen verbunden. Die Schulleiterin wünschte den Frauen für ihren zukünftigen Weg gute Weggefährten.
Gemeinschaft gelebt
Als Elternvertreter ging Freiherr Max von Gagern auf diesen „unglaublichen Moment“ im Leben der Abiturientinnen ein. Beim Abitur seien nicht die Noten das Wichtigste, sondern die Bildung von Charakter und Persönlichkeit: „Ihr habt im Internat und der Schule eine tolle Gemeinschaft leben dürfen“. Ralph Harder unterstrich: “Diese Schule hat euch geprägt mit Herz, Hand und Verstand.“ Er griff das Bild von einem vollgepackten Lastenesel aus. Die Abiturientinnen würden nun als kluge Lastenträger mit wertvollem Gepäck entlassen. Sie hätten gelernt zu tragen, durchzuhalten und nicht aufzugeben. Harder wünschte ihnen, dass sie ihren weiteren Weg nun mit „Mut, Maß und klarem Blick“ gehen.
Traditionell gestalteten die Abiturientinnen das Rahmenprogramm ihrer Feier selbst. Emma Gutemann sagte im Namen der Abiturientinnen, sie seien eine Einheit geworden – durch große Ereignisse, kleine Momente im Schulalltag und Augenblicke mit Nervenkitzel. Sie seien an den Herausforderungen gewachsen und hätten gelernt, wie man Hürden überwinden kann. „Sattelt euer Pferd, schwingt euer Lasso und fangt eure Träume ein!“, schloss sie. Océane Paul dankte den Lehrkräften, Eltern und Mitschülerinnen und berichtete, wie sie an die Heimschule gewechselt war. Dann überreichte Oberstudienrätin Heidi Linster den Abiturientinnen ihre Zeugnisse und Preise. Der Notendurchschnitt liegt bei 2,2. Als Beste schloss Lea Speh mit der Note 1,3 ab. Oberstufenberater Jürgen Huber überreichte jeder Abiturientin eine Rose.