„Entwickle nichts, was es schon auf dem Markt gibt“, lautet die Devise von Josef Willibald. Bereits vor 60 Jahren hatte der heute 90-Jährige als Pionier und Erfinder das Ohr am Bedarf des Kunden und schuf damit die Basis für die Erfolg des familiengeführten Unternehmens. Ein Hopfenbauer hatte Josef Willibald geschildert, wie schwer das Hopfenschneiden von Hand sei. So entwickelte dieser 1965 als erstes eigenes Produkt in der Garage seines Onkels in Altheim am Bodensee einen Hopfenschneider und startete mit ihm eine Serienproduktion.
1968 kommt dieses Produkt
Der Firmenslogan „Innovation aus Leidenschaft“ spiegelt seither die Entwicklung des Unternehmens wider. Josef Willibald war von der Motivation angetrieben, von der Produktion eines saisonalen Produktes, das nur wenige Wochen im Jahr gefragt ist, mit dem Schlegelmulcher eine Maschine für den ganzjährigen Einsatz zu entwickeln. Nur drei Jahre später, 1968, folgte das erste Schlegelmulchgerät, für das bis heute im Unternehmen Ersatzteile und wichtige Komponenten erhältlich sind. Viele weitere Innovationen kamen zwischen 1980 und 2000 hinzu.

Angelehnt an einen Hai
1984 entwickelte Josef Willibald den ersten Willibald-Schredder, die Mobile Zerkleinerungsanlage (MZA) 1500. Heute heißen die Hochleistungs-Schredder „Shark“ oder „Mini-Shark“, angelehnt an die scharfen und zahlreichen Zähne eines hungrigen Hais. Aktuell wird bereits die fünfte Shark-Generation produziert. Das Unternehmensziel galt der Kompostaufbereitung und der Entwicklung von Schreddern, Umsetzern und Sieben. Mit dem Wechsel des Unternehmens in die Recyclingtechnik wechselte dieses auch die Firmenfarbe – aus Orange wurde Grün.
„Es ist wichtig, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und dennoch seiner Linie immer treu zu bleiben.“Alexander Willibald, Geschäftsführer
Mit 70 Beschäftigten an zwei Standorten, der Produktion von durchschnittlich 100 Großmaschinen pro Jahr, drei Servicestandorten in Deutschland und über 50 Vertriebspartnern auf allen Kontinenten wuchs das Unternehmen stetig. Josef Willibalds Sohn Alexander Willibald hat mittlerweile die Geschäftsführung übernommen. „Es ist wichtig, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und dennoch seiner Linie immer treu zu bleiben“, unterstrich Alexander Willibald bei einer Pressekonferenz mit Michael Wild, Leiter Vertriebs-Innendienst und Marketing und Michael Seifried vom Marketing für die Lokal- und Fachpresse.

Stolz auf die Mitarbeiter
Er sei stolz, dass der Firmengründer auch noch mit 90 Jahren dem Unternehmen immer noch treu zur Seite stehe und froh, auf dessen langjährige Erfahrung zurückgreifen zu können. Stolz ist er auch auf die Mitarbeiter. Der Geschäftsführer betont, alles sei nur möglich, wenn man ein gutes Team hinter sich habe, stetige Erfindungen und Patente, eine enge Verbindung, Austausch mit den Partnern und stets ein Ohr für den Bedarf der Kunden, die überwiegend aus Europa und Deutschland stammen. Die Kunden sind kommunale Betriebe, Biogasbetreiber, Kompost- und Hackschnitzelhersteller, sowie Recyclingunternehmen.

Neuer Standort bei Fulda
Um den gesamten Herstellungsprozess abdecken zu können, ergänzen Kompostumsetzer und Siebmaschinen das Maschinenportfolio. 2000 eröffnete das Unternehmen in Unterbreitbach, einem Standort zwischen Fulda und Erfurt, ziemlich genau in der Mitte von Deutschland. Von dort aus konnte man viel schneller reagieren und beim Kunde sein. Der Servicestützpunkt in Leese deckt die Kunden im Norden ab. Die größte Bauaktivität der Firmengeschichte war der Neubau des neuen Logistikzentrums 2020 am Hauptsitz Sentenhart. Eine richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt, weiß Alexander Willibald heute. Denn dadurch entstanden während der Coronaphase keine Lieferengpässe, im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen.
App wird entwickelt
Auf 1700 Quadratmetern Lagerfläche entstanden jeweils 2000 Kanbanregal- und Palettenstellplätze. Neuestes Kind in der Maschinenentwicklung ist die Einführung des Telemetrie-Servicetools „Willma“. Mit diesem können Maschinendaten ausgelesen, Betriebszustände erfasst und eine Fernwartung durchgeführt werden. Der nächste Schritt wird die Entwicklung einer „Willma“-App sein.