An der Grundschule Wald gibt es nun einen „Trauerkoffer“. Über die Vernetzung der Schulsozialarbeit war Schulsozialarbeiter Jochen Bernauer auf dieses Instrument zur Trauerarbeit aufmerksam geworden. „Um gewappnet zu sein für den Fall der Fälle“, schlug Bernauer diese Anschaffung vor. „Aus der Praxis heraus stellen wir auch einen gewissen Bedarf fest. Der Tod von Familienangehörigen oder der Tod eines Haustieres sind immer wieder Thema in der Schule“, berichtet Schulleiter Walter Beyer und unterstützte mit dem Kollegium tatkräftig die Umsetzung des Trauerkoffers. Den stabilen Hartschalenkoffer spendete Walter Beyers Vater.
Passend und individuell gestaltet
„Wir wollten den Trauerkoffer passend und individuell für unsere Schule gestalten“, schildert der Schulsozialarbeiter und so wurden die Religionslehrer und das Kollegium für die „gemeinsame Geschichte“ eingebunden, ebenso die Schulleitung und die Schulsekretärin Anja Schneider mit ihrem besonderen Dekorationstalent. Der Kofferinhalt ist in drei Kategorien unterteilt: Für die Trauerverarbeitung hielten Zeichenblöcke, Kuscheltiere, Papiertaschentücher, eine thematisch passende CD „Deine Sonne bleibt“ von Rolf Zuckowski, Reflektionskarten und ein ansprechendes Kondolenzbuch Einzug. Die „Trauerliteratur“ besteht in einer breiten Auswahl an kind- und altersgerechten Bilderbüchern, die noch wachsen darf, Ansätzen und einem Coaching für die Lehrer, wenn sie zum ersten Mal nach einem Krisenereignis der Klasse gegenüber stehen. Mit farbigen Tüchern, Tonengeln, Bilderrahmen, elektrischen Kerzen und Windlichtern kann ein „Trauertisch“ gestaltet werden.
Verarbeitung der Trauer bei Kindern unterschiedlich
Trauer und Tod sind ein hochsensibles Thema, bei dem das Kollegium der Grundschule betroffene Schüler und Eltern unterstützen möchte. „Man ist einfach vorbereitet für eine Situation, die alle unvorbereitet trifft“, unterstreicht der Schulleiter. „Jedes Kind braucht etwas anderes“, weiß er aus seiner langjährigen Erfahrung heraus. Einem Kind hilft eine Geschichte, ein anderes drückt seinen Kummer in einem Bild aus, manchen Kindern hilft es, gemeinsam eine Kerze zu gestalten. Das Schulteam hofft jedoch sehr, dass der Trauerkoffer selten oder möglichst wenig zum Einsatz kommen wird.