In der Debatte, wie in den Schulen nach den Sommerferien die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geschützt und zum Regelbetrieb zurückgekehrt werden kann, hat sich die CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in einem Positionspapier für regelmäßige Testungen mit geeigneten PCR-Pool-Tests ausgesprochen. An der Heimschule Kloster Wald sind PCR-Pool-Tests schon seit Ende April die Regel. Zweimal pro Woche werden die 500 Schülerinnen des Mädchengymnasiums mit Internat getestet. Die Testungen werden von den Schulkrankenschwestern Sibylle Sauder-Stark und Nicole Kiermasch organisiert und durchgeführt.
Gute Erfahrungen gemacht
„Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den PCR-Pool-Tests gemacht“, sind Schulleiter, Hartwig Hils und Internatsleiterin Rita Schmid von diesem Konzept überzeugt. Zunächst hatte die Schule auf die sogenannten „Nasenbohrertest“ gesetzt, ging jedoch schnell zu den PCR-Pool-Tests über, da diese zehn Mal sensitiver reagieren, wie Hils begründet. Die Krankenschwestern übernehmen die zeitaufwändige Organisation der Testungen, so dass die Lehrkräfte zusammen mit den Schülerinnen die Tests schnell und problemlos durchführen können. „Das trägt dazu bei, dass durch die Testung wenig Unterrichtszeit ausfällt. Die Lehrer werden sehr entlastet und können sich mit dem Unterricht befassen“, schildert Sibylle Sauder-Stark.

Eine Stunde später im Labor in Ravensburg
Die Schülerinnen lutschen und kauen bei den Lolli-Tests für etwa 30 Sekunden an einem Teststäbchen. Jeweils dreizehn Teststäbchen werden in einem Teströhrchen zusammengeführt. Die Tests sind auf den Klassenlisten und Auftragsscheinen farblich gekennzeichnet, erläutert Schulkrankenschwester Sibylle Sauder-Stark. Bereits eine Stunde später werden die Tests von einem Kurierdienst abgeholt und zur Untersuchung in das MVZ Labor Ravensburg – Labor Dr. Gärtner gebracht. Am selben Abend noch erhält die Schule die Testergebnisse. Die Stärke der PCR-Pool-Tests liege darin, dass anhand dieser eine Infektion im Anfangsstadium während der ersten ein bis drei Tage der Ansteckung erkannt werden kann. Bei einem etwaigen positiven Poolergebnis wird die 13-er Gruppe jeweils einzeln getestet. Die Schülerinnen bleiben dann bis zum verifizierten Ergebnis zu Hause. „Ich finde gut, dass wir getestet werden. Es ist gut, dass wir nur noch die PCR-Tests machen, weil dadurch weniger Plastikmüll anfällt“, sagt Ana Fleming aus der Klasse 9c. „Das Wissen, jeder ist negativ gibt Sicherheit und ein besseres Klima in der Klasse“, findet ihre Klassenkameradin Hannah Steinmann. Schülerin Katinka Heemann unterstreicht: „Die Tests ermöglichen uns den Schulbesuch.“ Auch Jessica Nübel findet die Tests gut, „aber der Geschmack ist einfach ekelhaft.“
Schule immer selbst aktiv geworden
Die Schule hat von Beginn der Pandemie nach den Fastnachtsferien 2020 immer schnell auf die Entwicklungen und Auflagen reagiert und nie gewartet, sondern ist zu jeder Zeit selbst aktiv geworden, um bei den Hygienemaßnahmen die höchste Qualität und die Auflagen zu erfüllen, schildert Sauder-Stark. Auch in die Sporthalle führt ihre Test-Tour. So werden die Schülerinnen während des Sportunterrichts getestet und müssen dafür nicht über die Straße „rennen“. „Allein die Tatsache, dass wir mit den hochsensitiven PCR-Pool-Test noch keine positiven Ergebnisse hatten, zeigt, dass sich unsere Schülerinnen und deren Familien sehr gut an die Corona-Regeln halten“, ist der Schulleiter stolz. Die Lehrkräfte, Erzieher und Mitarbeiter verfügen bereits über einen hohen Impfschutz und nehmen Schnelltest vor. Ein Lob richtet der Schulleiter an die Gemeindeverwaltung: „Bürgermeister Joachim Grüner hat uns bei der Beschaffung der Test unterstützt, war engagiert und offen für jede unserer Maßnahmen.“ Die Kosten für die Tests werden der Schule vom Land Baden-Württemberg erstattet.

Nach Ankunft des Probenmaterials im MVZ Labor Ravensburg – Labor Dr. Gärtner beginnt die Probenvor- und -aufbereitung. Sandra Schmalz vom Marketing des Labors erläutert: In das Pool-Sammelröhrchen wird eine Lösung gegeben, um die darin enthaltenen Lolli-Tupfer auszuwaschen. Hierbei wird das Virusmaterial vom Tupfer in die Lösung überführt und inaktiviert. Diese Lösung wird dann für die Durchführung der Analytik benötigt. Während bei der Vorbereitung noch Handarbeit gefragt ist, kommt bei der Durchführung der Analytik die Technik zum Einsatz. Aus dem Pool-Sammelröhrchen wird eine vordefinierte Menge der Lösung in ein kleineres Röhrchen abpipettiert und zur eigentlichen Probenanalyse auf einer PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Automation platziert.
