Klasse!-Veranstaltung mit Social-Media-Experte Andre Wolf zu Fake News und Künstlicher Intelligenz Video: Tony Marquardt

Wie können Schülerinnen und Schüler Fake News und von Künstlicher Intelligenz (KI) gefälschte Bilder oder Videos in sozialen Medien erkennen? Darum ging es bei einer Veranstaltung des SÜDKURIER-Medienprojekts Klasse! in der Singener Stadthalle.

Bei einem Vortrag erklärte der Social-Media-Experte Andre Wolf vom Verein gegen Internetmissbrauch Mimikama, welche Auswirkungen die schnelle Entwicklung von KI auf die Verbreitung von Fake News hat und wie die 850 anwesenden Schüler und Lehrer Fälschungen sowohl mit dem eigenen kritischen Blick, als auch mit technischen Hilfsmittel enttarnen können.

Heute kann jeder manipulieren

Dabei zeigte Wolf an Beispielen, wie schnell durch KI generierte Bilder und Videos in nur wenigen Monaten optisch deutlich besser geworden sind: „Ich kann so einfach Ängste visualisieren. Das kann politisch manipulativ eingesetzt werden.“ Was die Gefahr in ganz neue Sphären hebe, sei dass diese Möglichkeit mittlerweile durch Programme wie ChatGPT allen Menschen zur Verfügung steht.

Aber die KI hat auch weiterhin ihre Schwächen. Wolfs Tipp an die Schüler: „Fragt euch zuerst: Kann das sein, was ich da sehe? Und schaut dann auf die Details.“ Vor allem empfiehlt der Experte aber die Bildersuche über Recherche-Werkzeuge etwa von großen Suchmaschinen. Weil die KI kein Bild wiederholen kann, könne man durch einfache Suchen herausfinden, ob noch mehr Bilder zu einem mutmaßlichen Ereignis existieren und diese dann auf Details abgleichen.

Medienkompetenz auch im Schulunterricht

Im abschließenden Gespräch mit SÜDKURIER-Chefredakteur Stefan Lutz und SÜDKURIER-Digitalchefin Anna Stommel besprach Andre Wolf schließlich, inwiefern Medienkompetenz auch im Schulunterricht der Zukunft einen Platz haben muss. Einer der genannten Punkte war, dass das Vorantreiben der Digitalisierung in Klassenräumen rein technisch nicht ausreiche. Alle drei waren sich einig, dass auch der Umgang mit den digitalen Medien gelernt werden muss und dass dahingehend noch Nachholbedarf an deutschen Schulen besteht. Für den Experten ist das große Interesse an der Klasse!-Veranstaltung aber ein positives Zeichen: „Es ist gut, dass auch an Schulen gesagt wird, wir müssen dieses Thema angehen.“

Das Projekt wird unterstützt von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG.