Als er beim Eintreffen der Streife auf einen der Beamten losging, versuchte der laut Staatsanwaltschaft den Angreifer mit Pfefferspray zu stoppen. Als das misslang, habe ein Kollege helfen wollen und geschossen. Insgesamt seien drei Schüsse abgegeben worden. Wie viele den Mann trafen, war noch unklar. „Alles hat sich auf engem Raum abgespielt“, sagte der Sprecher der Anklagebehörde. Warum es nicht gelang, den Mann nur kampfunfähig zu machen, musste noch ermittelt werden.
Die Beamten und später die Rettungskräfte versuchten noch, den Mann zu reanimieren. Er starb aber in der Reha-Einrichtung. Die zwei Beamten wurden nicht verletzt. Sie wurden betreut, um das Geschehene zu verarbeiten. Es soll sich um erfahrene Polizisten handeln. „Die Kriminaltechnik rekonstruiert den Vorgang am Tatort. Außerdemsollen die Mitarbeiter und Bewohner befragt werden“, sagte ein Polizeisprecher.
Schüsse waren offenbar einzige Möglichkeit, Beamten zu schützen
Nach den bisherigen Feststellungen gehen die Ermittler von einer akuten Bedrohungslage aus - nicht nur für die Beamten, sondern auch für andere Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung. „In dieser Situation gab es für die beiden einschreitenden Beamten nach aktuellen Erkenntnissen keine andere Möglichkeit, die unmittelbare Gefahr für sich und andere Personen abzuwenden“, hieß es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Bei der Einrichtung handelt es sich um eine Außenstelle eines Vereins, der unter anderem psychisch kranke Menschen betreut. Der Tatort lag im offenen Bereich des betreuten Wohnens. Der 61-Jährige lebte schon länger in der Einrichtung. Es hatte immer wieder Probleme mit ihm gegeben.
Erst in den vergangenen Wochen waren in Nordrhein-Westfalen zwei Männer von der Polizei erschossen worden. Auch sie sollen Beamte miteinem Messer bedroht haben.