Zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Veranstaltung sind Elke Cosmo, Jürgen Wünsche und Tommy Spörrer von der veranstaltenden KLE Seenachtfest GmbH. „Es war ein schönes, gelungenes Seenachtfest in einer perfekten Sommernacht. Die Stimmung war super und die Leute sind lange geblieben“, resümiert Jürgen Wünsche.
„Wie in den vergangenen Jahren war die Veranstaltung mit rund 33.000 Besuchern, auch aufgrund des großen gemeinsamen Feuerwerks mit dem in der Schweizer Nachbarschaft stattfindenden Fantastical, ein Publikumsmagnet“, schreibt das Polizeipräsidium Konstanz in einer Medienmitteilung. „Wir hätten etwas mehr erwartet“, meint Tommy Spörrer bezüglich der Besucherzahlen, aber Jürgen Wünsche fügt an: „Wir sind trotzdem zufrieden.“
Von einem bisher friedlichen Verlauf spricht Katrin Rosenthal, Polizeiprecherin, im Telefonat mit dem SÜDKURIER am Sonntag, 10. August, gegen 0.30 Uhr, während auf Klein Venedig noch Party gefeiert wirde. Diese Einschätzung bestätigt sich auch nach Festende, denn die Polizei zieht zwei Stunden später in einer Pressemitteilung „eine positive Bilanz zu einem friedlichen Seenachtfest“.

Kompliment an die Blaulichtorganisationen
Bei der An- und bei der Abreise der Festbesucher sei es zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen gekommen, da viele gemäß den Empfehlungen der Veranstalter die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt hätten, so die Polizei.
Ein großes Kompliment sprechen die Veranstalter allen beteiligten Blaulichtorganisationen aus. Jürgen Wünsche hebt den Einsatz der Bundespolizei hervor, denn aufgrund der Bauarbeiten am Bahnhofplatz seien Massen an Gästen, die zu den Sonderzügen gelangen wollen, nicht unproblematisch. „Nach dem Feuerwerk hat die Bundespolizei die Besucher auf dem Lago-Vorplatz gesammelt und dann geordnet zum entsprechenden Gleis gebracht. Das war super organisiert“, hebt Wünsche hervor.

Shows und Mitmach-Angebote
Viel los, aber nicht zu voll, sei es auf dem Festgelände gewesen. Die Seestraße, die beliebte Meile für Familien, war schon frühzeitig gut frequentiert. Kinder hatten vielerlei Spielmöglichkeiten, ließen sich unter anderem von Riesenseifenblasen faszinieren, absolvierten Spiele-Parcours und bestaunten die Wasserski-Show des Deutsch-Schweizerischer Motorboot-Clubs.

Bereits in den frühen Abendstunden waren auch Klein Venedig, Hafenstraße und der Platz vor der Lago-Brücke, der mit Palettenmöbeln ausgestattet war, sehr gut besucht. „Der Platz hat jetzt eine andere Qualität“, so Wünsche. Dieses Mal trat dort eine Live-Band auf, was er als richtige Entscheidung wertet.

Feuerwerk ist traditionsreicher Höhepunkt
Höhepunkt der Traditionsveranstaltung war das etwa halbstündige Feuerwerk. Viele Besucher – gerade auch aus Konstanz – kamen extra, um diesen Höhepunkt zu sehen. In diesem Jahr umso mehr, da noch nicht feststeht, ob im Jahr 2026 auf Konstanzer Seite noch ein pyrotechnisches Spektakel stattfinden wird. Die Stadt Konstanz hatte die Veranstaltung für die Jahre 2026 bis 2029 ausgeschrieben; die Frist endete am 25. Juni 2025.
Die erste Viertelstunde inszenierte Pyrotechniker Joachim Berner eine perfekt auf die Musik abgestimmte Feuerwerks-Inszenierung, die mit viel Beifall gewürdigt wurde. Anschließend ließen es die Kreuzlinger krachen, was in einem furiosen Finale gipfelte, das auf deutscher und Schweizer Seite im Konstanzer Trichter gleichzeitig gezündet wurde. „Ein Feuerwerk mit Musik hat einen großen Mehrwert; es wirkt ganz anders“, wertet Tommy Spörrer.
Nach dem Feuerwerk begann die Abreise. Konzilstraße und Rheinbrücke waren von Menschenmasse bevölkert. Das Erstaunliche: Viele Menschen liefen nach 23 Uhr noch in Richtung Innenstadt zum Festgelände.
Das Sicherheitskonzept aller Kooperationspartner habe sich wieder bewährt, schreibt das Polizeipräsidium. „Abgesehen von einigen wenigen, veranstaltungstypischen Zwischenfällen, verlief auch das diesjährige Seenachtfest ohne größere Vorfälle, die polizeiliche Maßnahmen nötig gemacht hätten.“

Das Fazit von Einsatzleiter Polizeidirektor Dirk Hoffmann: „Durch die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen ist es uns wieder gelungen, ein friedliches und schönes Familienfest zu gewährleisten. Gemessen an der Vielzahl der Besucher kam es erfreulicherweise zu wenigen polizeilichen Einsätzen.“
Gibt es nächstes Jahr ein Seenachtfest?
Ja. Die Stadt Konstanz hatte die Veranstaltung ausgeschrieben und KLE Seenachtfest GmbH hat zwischenzeitlich den Zuschlag bekommen. Gleichwohl gibt es Veränderungen in dieser Organisation. KLE GmBH bestand bislang je zu 50 Prozent aus Event Promotions von und mit Tommy Spörrer und Frank Schuhwerk sowie MCE GmbH – namentlich Jürgen Wünsche und Carina Speidel. MCE zieht sich jetzt allerdings zurück.
„Für uns ist es jetzt genug. Ich habe das Seenachtfest nun mehr als 25 Jahre gemacht“, erklärt Jürgen Wünsche gegenüber dem SÜDKURIER. Event Promotions als Konstanzer Unternehmen will das Seenachtfest in die Zukunft führen. „Wir bleiben mit MCE und damit Jürgen Wünsche partnerschaftlich verbunden und sind froh, dass wir auf die Expertise zurückgreifen können“, sagt Tommy Spörrer.
Es ist eine sehr komplexe Veranstaltung
Bislang hatten sich die beiden Partner das große Veranstaltungsgelände geteilt. Event Promotions war insbesondere für den Stadtgarten und das Stadtgartenfest zuständig, MCE für den ganzen Rest vom Fest. Tommy Spörrer hat großen Respekt vor der Ausrichtung der Gesamtveranstaltung. „Das Seenachtfest ist hochkomplex und kompliziert“, stellt er fest.
Das kann Jürgen Wünsche aus jahrzehntelanger Erfahrung auch bei der Organisation anderer Großveranstaltung rundheraus bestätigen: „Ich kenne kein Fest, das so komplex ist wie das Seenachtfest. Die Stadt sollte sich bewusst sein, dass die Qualität der Organisation sehr aufwendig und feingliedrig ist. Das wird oft unterschätzt.“
Tommy Spörrer ergänzt: „Und wir tragen eine große Verantwortung.“ Jürgen Wünsche sagt zum Abschluss: „Die Stadt Konstanz kann sich glücklich schätzen, dass einer weitermacht, der sich mit dem Fest und dem Gelände auskennt und Erfahrung hat.“