Bad Dürrheim – Die Seniorenresidenz Hirschhalde lud ihre Bewohner zum Neujahrsempfang ein, der mit einer Kunstausstellung verknüpft war. Bei diesem Ereignis blickte Einrichtungsleitung Stefanie Feiß auf ein bewegtes Jahr zurück und informierte die Gäste über anstehende Neuerungen.

Feiß berichtete über einige positive Ereignisse und Veränderungen in der Einrichtung. Die Hirschhalde erhielt eine Dekra-Zertifizierung und wurde auf Herz und Nieren überprüft. Der Einrichtung sei eine hervorragende Pflegequalität testiert worden.

Bautechnisch gibt es Neuerungen. Die Landesheimbauverordnung besagt, dass Pflegeheime in Baden-Württemberg keine Doppelzimmer belegen dürfen. Jeder Bewohner sollte sein eigenes Zimmer haben. Deshalb hat die Einrichtung mit einem Anbau begonnen. Dieser soll bis Dezember 2025 fertig werden. Doch Stefanie Feiß äußerte sich skeptisch, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann. Die rigorose Einzelzimmer-Regelung findet sie kritikwürdig. Feiß gibt zu bedenken: „Nicht alle Bewohner möchten alleine wohnen. Gerade die, die etwas jünger sind, möchten nicht alleine sein.“

Weiterhin gibt es eine neue Umstrukturierung, die ab dem 3. Februar anläuft. Im vergangenen Jahr haben die Klinikleitung sowie einige Pfleger mehrere Fortbildungen besucht, um den Pflegealltag zu erleichtern.

Das Personalbemessungsverfahren legt fest, wie viel Personal mit welcher Qualifikation vollstationäre Pflegeeinrichtungen höchstens arbeiten können. Die Umgestaltung der Arbeitsabläufe und Prozesse ist entscheidend, um einen bedarfsorientierten Personalmix zu ermöglichen und somit die Pflegequalität zu verbessern. Die Struktur der Pflegegrade bildet die Grundlage für die Dienstplanbesetzung und die Personalanhaltswerte. Die Analyse dieser Grade ist künftig essenziell, um angemessene Besetzungen zu gewährleisten. Ziel des neuen Verfahrens ist es, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege zu fördern.

Bislang hatte jede Station eine feste Besetzung gehabt. Zukünftig sollen je nach Bedarf auch Pfleger aus den anderen Stationen aushelfen, falls Not am Mann herrscht. Über diese neue Regelung konnte sich die Einrichtungsleiterin besonders freuen. Neben den examinierten Altenpflegern dürfen auch die Hilfskräfte mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen. Feiß erklärte aus eigener Erfahrung, dass Pflegehelfer häufig mehr Wissen und Fertigkeiten besäßen als frisch examinierte Altenpfleger.

Bürgermeister Jonathan Berggötz besuchte die mit dem Neujahrsempfang verbundene Kunst-Ausstellung zuletzt vor fünf Jahren. Er lobte die Arbeit der Pfleger und die Qualität der Einrichtung. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von Dorothea Hauser mit ihrer Harfe.

Außerdem wurde die Ausstellung mit Bildern der Künstlerin Dagmar Bräuer eröffnet. Sowohl im Restaurant als auch im Eingangsbereich hängen ihre Bilder. Die Künstlerin ist gebürtig aus Villingen-Schwenningen und lebt seit ein paar Jahren am Hochrhein. Hauptberuflich arbeitet Dagmar Bräuer in einer Bildungsstätte.

In ihrer frühen Kindheit begann sie mit dem Malen, mit der Zeit vernachlässigte sie ihr Hobby jedoch. Durch eine Lebenskrise fasste Bräuer neuen Mut und machte da weiter, wo sie aufgehört hatte. Für Dagmar Bräuer ist die Kunst mehr als nur ein netter Zeitvertreib: „Die Kunst ist eine universelle Sprache, die uns verbindet, uns zum Nachdenken anregt und unsere Emotionen berührt.“

In den ausgestellten Gemälden finden Kunstliebhaber Geschichten, Träume und Leidenschaften. Jedes Werk erzählt von den kreativen Momenten und Emotionen. Dagmar Bäurer malt vorwiegend in Aquarelltechnik. Für einige Gemälde braucht sie je nach Verfahren mehrere Tage, für andere nur zehn Minuten. Oft entstehen sie aus dem Moment heraus, ohne Vorplanung. Die Künstlerin kennt einige Bewohner und das Pflegepersonal persönlich und nahm sich für jeden Interessierten Zeit bei der Betrachtung ihrer Werke.