Oberbaldingen – Die Schulsozialarbeit an der Ostbaarschule wird von Mariahof geleistet. Auch in Oberbaldingen sind die Folgen der Pandemie deutlich spürbar. Schulsozialarbeiterin Ramona Baumann berichtete Anfang Juli vor dem Verwaltungsausschuss.

- Statistische Daten: Zum Schuljahresbeginn 2021 sind an der Ostbaarschule 137 Kinder (20 Schüler mit Migrationshintergrund, 15 davon ausländische Kinder). In der Ganztagsbetreuung befinden sich 43 Kinder. Das Einzugsgebiet der Schule bezieht sich auf Ober-und Unterbaldingen, Hochemmingen, Öfingen, Sunthausen, Biesingen, Bad Dürrheim und Donaueschingen.
- Veränderte Schulpräsenz: Notbetreuung vom 17. März bis 26. April 2020, erweiterte Notbetreuung ab 27. April 2020. Präsenz der Klasse 4 ab 18. Mai. Präsenzunterricht rollierend ab 15. Juni. Zweiter Lockdown mit erweiterter Notbetreuung ab 16. Dezember. Wechselunterricht ab 22. Februar 2021, eingeschränkter Regelunterricht ab 15. März, Notbetreuung ab 12. April.
- Aufgaben: Die Schulsozialarbeit im Berichtszeitraum ab Oktober 2020 war geprägt von der Orientierungs- und Einarbeitungsphase der neuen Schulsozialarbeiterin Ramona Baumann. Der Personalwechsel war angekündigt und erfolgte zum Oktober 2020. Kontaktaufnahme und Beziehungsaufbau zu den Kindern standen im Fokus. Dies geschah unter anderem durch Unterrichtsbesuch, Pausenpräsenz. Ein großer Teil der Kontaktangebote an die Eltern sei auf Vorschläge der jeweiligen Klassenlehrerin erfolgt. Es gab auch Kontakte zu Eltern auf Wunsch von Kindern. Ende Oktober 2020 erfolgte eine sogenannte Standortbestimmung der Schulsozialarbeit, und es wurde begonnen, eine Konzeption für die Schulsozialarbeit (SSA) an der Ostbaarschule zu erarbeiten.
- Einschätzung: Die Zusammenarbeit sei gut angelaufen, erklärt Ramona Baumann. Um eine gemeinsame Arbeitsbasis der SSA mit der schulischen Arbeitsweise zu schaffen, werde eine entsprechende Fortbildung für die SSA in diesem Bereich von den Fachkräften als sinnvoll erachtet.
- Auswirkungen: Beziehungsaufbau und der Kontakt zu den Kindern seien durch Corona erschwert, könnten aber durch die unterschiedlichen Settings weiterhin geleistet werden. Die Einzelarbeit beziehungsweise -beratung mit den Kindern sei angelaufen und werde von diesen gerne genutzt, so Baumann.
Wechselnde Umstände wie Fernunterricht, Notbetreuungsgruppen, Wechselunterricht hätten zur Auflösung von festen Strukturen geführt, die vielen Kindern eine notwendige Leitlinie im Alltag bieten, was bei einzelnen Kindern zu Verunsicherung führte. Es sei beobachtbar, dass einige Kinder ihre Grenzen neu suchen, austesten und erfahren müssten.
Durch die erschwerte Kontaktaufnahme und gehemmten Sozialkontakte der Kinder untereinander würden sich einige Kinder im schulischen Rahmen gehemmt zeigen in der Kontaktaufnahme und -pflege, berichtete die Schulsozialarbeiterin weiter. Dies wirke sich bis in den außerschulischen Alltag aus.
Es wurde beobachtet, dass alterstypische Interaktionen (rangeln, fangen, zusammen auf den Boden fallen) zweitweise impulsiver ausfielen. Die Kinder wurden deshalb während der Pausenzeiten beobachtet, um auf ihre Bedarfe einzugehen.
Von Elternseite sei von vermehrt auftretenden Ängsten (Bindungs- und Lösungsproblematik) bei den Kindern berichtet worden, von nachlassendem Selbstvertrauen aufgrund fehlender situativer Impulse und daraus resultierend verstärkt Unselbständigkeit beiKindern.
Kinder, die in ihrer Entwicklung bereits sozial auffällig waren, hätten etwa verstärkt Probleme in der Bewältigung von Konflikten gezeigt. Dadurch seien für die SSA unterschiedliche Beratungsanlässe entstanden: Konfliktmanagement zwischen den Kindern, Familienberatungen, Familiengespräche mit den Klassenlehrerinnen, Einzelarbeit mit dem Kind, Zusammenarbeit und Absprache mit den Lehrkräften.
Im neuen Jahr sei eine deutliche Zunahme an Kontaktaufnahmen der Eltern zur SSA zu verzeichnen gewesen. Zum einen treten oder traten im häuslichen Umfeld Probleme auf, die durch den Fernunterricht ausgelöst oder verstärkt wurden, zum anderen hätten sich familiäre Belastungen verstärkt.