
Gute und schlechte Nachrichten gleichzeitig: Die Realschule am Salinensee hat einen neuen Konrektor, die Besetzung der Stelle eines oder eines zweiten Konrektors steht bevor. Dagegen muss die Schule nun wieder die ganze Organisation auf Homeschooling umstellen, da ab dem kommenden Montag aufgrund eines Inzidenzwertes über 165 alle Schulen im Schwarzwald-Baar-Kreis wieder geschlossen werden.
- Josua Papke ist 30 Jahre alt, geboren in Würzburg und aufgewachsen in Triberg. Der Lehrer für Deutsch und Technik ist seit 2017 an der Realschule tätig, sein Referendariat absolvierte er in Engen. Dort war er Mitglied im Schulentwicklungsteam und auch in Bad Dürrheim ist er in diesem Team dabei. „Es war von früher her eigentlich nicht meine erklärte Absicht, Konrektor zu werden“, erklärt der Lehrer für Deutsch und Technik, doch er habe gemerkt, dass es ihm Spaß mache, Ideen zu entwickeln. Also bewarb er sich, als die Stelle offiziell ausgeschrieben war. Papke wohnt mit seiner Frau in Königsfeld.
- Zweite Konrektorenstelle: Die Stelle für den ersten Konrektor sei regulär und ganz normal im September 2020 ausgeschrieben worden, erklärt Schulleiterin Stephanie Martin. Josua Papke habe sich sofort beworben. Die zweite Stelle eines Konrektors/Konrektorin an der Realschule käme dadurch zustande, dass es ein neues Gesetz gebe, welches besagt, dass eine Schule ab einer gewissen Größe (ab einer Schülerzahl von 540) eine zweite Konrektorenstelle bekomme. Und genau das ist die Stelle von Josua Papke. Sie wurde im November ausgeschrieben.
- Aufgabensteilung: Die Geschäftsverteilung erfolge intern, so Schulleiterin Stephanie Schweizer. „Am Ende entscheide ich wer was tut.“ Momentan sei das so geregelt, dass viel was innerorganisiert werden muss, durch die Konrektoren erledigt wird (Stundenplan, Vertretungsplan, Prüfungsorganisation, Organisation von Elternsprechtagen, Tag der offenen Tür, Lernstandserhebungen). Dann gebe es Dinge wie die Schulentwicklung etwa, die gemeinsam liefen. Schweizer zu ihrem Aufabengebiet: „Ich bin sozusagen der Außenminister, der alle Entscheidungen vordenkt, mit Schulträger und Schulamt, Dienstaufsicht, Fachaufsicht abklärt.“ Im organisatorischen Bereich bedeute das auf jeden Fall eine riesige Entlastung für sie, sagt Schweizer, die alle drei Ämter in Personalunion seit vielen Monaten allein ausübt. Auch wenn das Team der Lehrer und Josua Papke immer hervorragend mitgearbeitet haben. Es sei jedoch etwas ganz anderes, wenn man mit anderen auf gleicher Ebene Dinge besprechen könne, als alles mit sich allein zu besprechen.
- Voraussetzungen: Was muss ein Konrektor mitbringen? „Man sollte natürlich schon Organisationsfähigkeiten, Empathie, Gesprächsfähigkeit, Strukturfähigkeit mitbringen“, erklärt Josua Papke. Diese Dinge würden im Bewerbungsverfahren eine große Rolle spielen. In den letzten Jahren habe er gemerkt, dass ihm dieses Organisieren, Herausforderungen angehen, sich Lösungen einfallen zu lassen, das Schulleben und auch die Schulentwicklung mitzuprägen, große Freude bereitet. „Und nachdem ich das ja sowie schon machte, habe ich gedacht – dann kann ich mich auch bewerben.“
- Selbsttests: Die Selbsttests an der Realschule sind Pflicht. Das war ein Projekt, welches Josua Papke aufgrund seiner DRK-Vergangenheit gleich übertragen bekam. Die Tests finden zwei Mal die Woche, montags und donnerstags, statt. Es ist so organisiert, dass die Lehrer Kisten mit allen Materialen darin erhalten. Alle wurden geschult. Unterstützung für die Schule gab es von der Klinik Hüttenbühl. Getestet wird immer im Klassenverbund. Anders wäre das nicht machbar.
- Schulschließung: Die Schulen im Schwarzwald-Baar-Kreis schließen ab Montag wieder. „Wir gehen wieder in unser ursprüngliches Modell über“, erklärt Stephanie Martin. Die 10er-Abschlussklassen sind wieder da und die vier Schüler beziehungsweise Schülerinnen der neunten Klasse, die ihren Hauptschulabschluss machen sowie die Notbetreuung von Klasse fünf bis sieben. So werde am Montag wieder gestartet. Der Rest hat wieder Online-Unterricht. Wie lange die Schulen geschlossen sind, hängt vom Inzidenzwert ab, der für die Schulen bei 165 liegt.

Wie empfinden die Abschlussschüler die Situation? „Es ist natürlich eine Unsicherheit da, weil das ganze Schuljahr nicht so läuft wie es eigentlich sollte“, erklärt Martin. Sie könne aber sagen, dass alle Schüler fachlich gut auf die Prüfungen vorbereitet sind. Ein Teil der Prüfungen wurde bereits absolviert. Die Noten seien wie erwartet nicht schlechter als in den Vorjahren. Jetzt werden die Schüler auf die schriftlichen Prüfungen vorbereitet.