Bad Dürrheim (pm/feu) In Unterbaldingen gibt es Überlegungen zur Errichtung eines Umspannwerks mit Batteriepark im Bereich der Herdweidhöfe. Das Unternehmen i-Access aus Freiburg plant die Anlage laut einer Presseinformation auf einer Fläche von 1,7 Hektar am Unterbaldinger Ortsrand.
Batteriespeicher spielen eine immer wichtigere Rolle in der Energiewende. Mit dem zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energien entstehen vermehrt Situationen, in denen an sonnigen oder windreichen Tagen mehr Strom produziert wird, als man benötigt oder das Stromnetz aufnehmen kann. Anstatt diesen Überschuss ungenutzt zu lassen, können Batteriespeicher ihn speichern und bei steigendem Bedarf wieder ins Netz einspeisen.
Speicher tragen dazu bei, Netzschwankungen abzufangen, Reserven des Verteilnetzbetreibers zu befreien und die Stromversorgung stabil zu halten, ohne diese teuer im Ausland einkaufen zu müssen, so das Unternehmen. Die Mega-Batterie in Unterbaldingen hätte eine Kapazität von bis zu 400 Megawattstunden und könnte genug Strom speichern, um bis zu 15.000 Haushalte jeden Tag lang zu versorgen.
Derzeit befindet sich das privilegierte Bauvorhaben, für das kein Bebauungsplanverfahren notwendig ist, noch in einer frühen Phase. Der Ortschaftsrat Unterbaldingen wird sich im Rahmen seiner Sitzung am Mittwoch, 12. Februar, um 19.30 Uhr im Rathaus Unterbaldingen mit dem Vorhaben befassen. Die Öffentlichkeit hat bei der Sitzung die Gelegenheit, sich zu informieren. Im Rahmen dieser Ortschaftsratssitzung sind auch Fragen aus der Bürgerschaft zugelassen. Der Gemeinderat wird im Nachgang des Empfehlungsbeschlusses aus Unterbaldingen am Donnerstag, 20. Februar, darüber beraten und entscheiden.
Um eine harmonische Einbindung der Anlage in die Landschaft zu gewährleisten, ist die Errichtung einer Schallschutz- und Sichtschutzhecke aus Gebüschen und Bäumen vorgesehen, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Zudem wird die Anlage in einem Abstand von 400 Metern zur bestehenden Bebauung, über 300 Metern zu den Naturschutzgebieten und über 200 Metern zu Straßen und Wanderwegen realisiert. Ferner wird den Herdweidhöfen durch diese Anlage ein 30 Kubikmeter großer Löschwassertank für Brandfälle zur Verfügung stehen.
Bereits im Jahr 2020 beschloss der Gemeinderat von Bad Dürrheim einstimmig die Richtlinie „Klimaaktives Bad Dürrheim“. Seither legen Stadtverwaltung und Gemeinderat bei allen Entscheidungen besonderen Wert auf Lösungen, die einen positiven Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Artenschutz leisten, heißt es in der Mitteilung. Zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Bad Dürrheim bedarf es derzeit noch der notwendigen Infrastruktur. Diese soll nun mit einem eigenen Umspannwerk geschaffen werden.