Bad Dürrheim Die Stadt Bad Dürrheim strebt auf dem Weg zur Klimaneutralität und zur Erhöhung der Einkünfte an, auf städtischen Liegenschaften Photovoltaik-Anlagen zu installieren. Um zu eruieren, was möglich ist, wurde die Firma Autensys mit der Erhebung der Daten als Potenzialanalyse von 44¦Liegenschaften beauftragt. Das Ergebnis wurde im Mai im Technischen Ausschuss präsentiert und war jetzt Thema im Gemeinderat. Doch es besteht noch erheblicher Klärungsbedarf, besonders in Bezug auf die Finanzierung.
Die Stadt möchte möglichst viele Photovoltaik-Anlagen im eigenen Eigentum realisieren, ohne dafür Kapital in die Hand nehmen zu müssen. Dazu kommen verschiedene Finanzierungsmodelle infrage: zum Beispiel über eine Bürgergenossenschaft oder über die Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft. Hier kommt die Firma BLCKVRST ins Spiel, eine Tochtergesellschaft der Volksbank Lahr. Diese schlägt die Gründung einer Betreibergesellschaft vor – ein Investitionsmodell, bei dem die Stadt Eigentümerin der Anlagen ist, die von BLCKVRST realisiert werden. Der Vorteil daran sei, dass die Stadt dabei durch das sogenannte Crowdfunding selbst kein Kapital in die Hand nehmen müsste und Privatanleger die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung mit langfristiger Renditegarantie hätten.
Die Stadt wäre über die Form einer 100-prozentigen Tochter-GmbH Eigentümerin der Photovoltaik-Anlagen, die den erzeugten Strom an die Stadt verkauft. Die Einnahmen aus dem Stromverkauf würden der Rückzahlung der Einlagen dienen. Nach Ablauf der Einlagefrist würde die Stadt langfristig durch die Erzeugung von eigenem Strom profitieren. Ein weiterer Vorteil dieser Option sei die gesamtheitliche Abwicklung – über die Installation bis zum Betrieb – durch die BLCKVRST als zentraler Ansprechpartner.
Die Stadtverwaltung bevorzugt das Modell in Kooperation mit BLCKVRST, auch der Technische Ausschuss hatte das empfohlen. Doch den Gemeinderäten war die ganze Situation noch zu schwammig. Die Fraktionen wollten erst noch Details hinsichtlich Folgekosten oder eventuellen Sanierungskosten von Dächern genauer geklärt haben. Sie forderten mehr Informationen und einen nochmaligen Austausch mit BLCKVRST, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Auch hinsichtlich der Erhebungen von Autensys solle stärker ins Detail gegangen werden. Kosten und Nutzen müssten in Relation gesetzt werden. Tanja Bühler (LBU) erinnerte außerdem an einen Antrag der LBU auf Prüfung der Möglichkeit von Anlagen als Überdachung von Parkplätzen. Grundsätzlich sehen alle Fraktionen die Ansätze positiv, wollen jedoch erst die offenen Fragen geklärt haben.