Bad Dürrheim Das Glasfasernetz des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar-Kreis wächst beständig. Und ab jetzt ist es noch widerstandsfähiger und bietet zusätzliche Sicherheit. Möglich wurde das durch den Zusammenschluss mit dem Glasfasernetz der Breitbandinitiative Tuttlingen.

Auf der Gemarkungsgrenze von Unterbaldingen wurde die Verbindung am hergestellt. Zur Einweihung kam auch der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thoms Strobel, im auch zuständig für die Digitalisierung der Kommunen. Aus seinem Fördertopf wurde die Digitalisierung der beiden Landkreise bisher mit insgesamt 155 Millionen Euro unterstützt. „Das tun wir aus Überzeugung, denn: Jeder Euro, den wir heute in schnelle Netze investieren, schafft die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unserer Heimat“, so Strobel.

„Zusammen sind wir stärker“, sagte Landrat Sven Hinterseh, „mit der Verbindung unserer Landkreise gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Vernetzung aller kommunalen Glasfasernetze in ganz Baden-Württemberg.“ Seit 2014 hat der Zweckverband im Schwarzwald-Baar-Kreis bereits ein Backbone-Netz von stattlichen 334 Kilometern aufgebaut und schon über 20.000 Grundstücke angeschlossen. Der Anschluss an die Welt findet über den deutschen Netzknoten in Frankfurt und zusätzlich über den Schweizer Knoten in Zürich statt.

Strobel betonte in seiner Rede auch, wie wichtig es vor allem für den ländlichen Raum ist, ein leistungsfähiges Breitbandnetz zu haben. Themen wie Heimarbeitsplätze und Telemedizin sind so zum Teil auch schon auf Bauernhöfen in entlegenen Schwarzwaldtälern möglich. Auch wenn die Versorgung durch schnelle Mobilfunknetze und Satelliten inzwischen Einzug hält, so führe dennoch kein Weg an einem flächendeckenden Glasfasernetz vorbei, in dem sich alle verfügbaren Technologien ergänzen können und mehr Redundanzen schaffen.

Nach dem aktuellen Stand der Technik wird es auf absehbare Zeit auch nichts Besseres oder schnelleres als Glasfaser geben, da sind sich die Experten einig. „Sie haben in ihren Landkreisen im Bundesvergleich bereits jetzt das beste Internet der Welt“, erklärte Strobel, und weiter: „Denn was ist noch schneller als Licht?“

Zeitgleich wurde auch noch eine Open-Access-Kooperation zwischen dem Landkreis Tuttlingen und der Firma Stiegeler unterzeichnet, die das Gasfasernetz des Schwarzwal-Baar-Kreises betreibt. „Das ist ein starkes Signal für eine partnerschaftliche Glasfaserversorgung der Region“, erklärt Net-Com-BW-Geschäftsführer Nicholas Prinz. Durch dieses Abkommen erhalten auch andere Dienstleister Zugang zu den kommunalen Glasfasernetzen. Das fördert den Wettbewerb unter den Anbietern und sorgt für mehr Auslastung und bessere Rendite der Netzinfrastruktur. „Ich halte es für sinnvoll, Synergien dort zu nutzen, wo sie sinnvoll sind“, erklärt dazu Geschäftsführer Felix Stiegeler.

Das freut auch den Tuttlinger Landrat Stefan Bär: „Die digitale Anbindung ist der Schlüssel zu Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität. Insbesondere in unseren industriestarken Landkreisen spielt eine zuverlässige und schnelle Internetverbindung eine zentrale Rolle“. So ist der Zusammenschluss der beiden Kreis-Backbones auch wegweisend für die digitale Zukunft der ganzen Region. Und Nicholas Prinz ergänzt: „wir sind froh, dass das Land im Rahmen der Daseinsvorsorge den Ausbau der Netzinfrastruktur in unserem ländlichen Raum so tatkräftig unterstützt“. Ohne diese Unterstützung wären die Millionen-Invstitionen der Landkreise und Kommunen sonst nicht annähernd zu finanzieren. Laut Thomas Strobel hat es das Land bisher geschafft, im Vergleich zu den anderen Bundesländern die meisten Fördermittel abzurufen und im ländlichen Raum zu investieren.

So geht auch Jochen Canabis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar, davon aus, das Glasfasernetz noch weiter ausbauen und vor allem sehr schnell noch deutlich mehr Haushalte und Firmen anschließen zu können.