Bad Dürrheim In Biesingen stellte Gerhard Bronner vom Donaueschinger Umweltbüro den Plan zu geeigneten Freiflächen für Solaranlagen vor. Es seien bereits einige Investoren auf die Stadt zugekommen, sodass die Verwaltung nun zuerst über einen Plan die Gesamtfläche fixieren möchte.
„Das Ziel des Landes ist, dass mindestens zwei Prozent der Flächen für regenerative Energien genutzt werden – und davon 0,2 Prozent für Freiflächen-Photovoltaikanlagen“, präzisierte der Umweltexperte. Während vom Land die Klimaneutralität bis 2040 angestrebt wird, hat sich die Stadt Bad Dürrheim das ehrgeizige Ziel gesetzt, bereits 2030 klimaneutral zu sein. Man müsse nun an Investoren das Signal senden, wo es passe, wobei dem Entwurf keine verbindliche Planung folge. Bei dem Plan wurden die Kriterien landwirtschaftliche und landschaftliche Bedeutung, Entfernung zu Wohngebieten und Überschwemmungsgefahr zu Grund gelegt.
In der Gesamtstadt gibt es auf 12,4 Hektar Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen. Auf Biesingens Gemarkung existiert bislang noch keine derartige Anlage. Man möchte den Ausbau nicht unbedingt beschleunigen, aber gerne steuern, sagte der seit Jahrzehnten in Donaueschingen engagierte Fachmann. Die Nutzung sei nach seinen Worten im Bauernverband umstritten, aber man müsse im Einzelfall entscheiden, führte Gerhard Bronner weiter aus. Schließlich bestünden zusätzliche Einkommensmöglichkeiten für Landwirte, und die Bodenqualität sei ein wesentliches Kriterium.
Bronner führte aus, dass PV-Anlagen bis zu 40 Mal effizienter als Biogasanlagen seien. Eine PV-Anlage erzeuge eine Million Kilowattstunden pro Jahr, bei senkrecht stehenden Modulen 400.000 Kilowatt – eine Biogasanlage, ausgelegt auf Mais, 25.000 Kilowattstunden.
Das Ergebnis für Biesingen ergab eine nutzbare Fläche von 60 Hektar. Das wären 26 Prozent der Gesamtfläche von 233 Hektar landwirtschaftlicher Fläche. „Es obliegt der Stadt, ob sie gesamtstädtisch das Ziel anvisieren will oder bezogen auf die Teilorte“, so der Experte im Ortschaftsrat.
Großen Widerstand leisteten Ende vergangenen Jahres die Unterbaldinger und auch andere Bürger gegen die Planungen der Stadt und des Freiburger Solartechnikanbieters I-Access Energy GmbH, als es darum ging, bei den Herdweidhöfen auf Gemarkung Unterbaldingen eine knapp 18 Hektar große Freiflächen-Photovoltaik-Anlage zu planen und zu bauen. Die Initiatoren planten dann um, kommunizierten mit der Gemeinde und ernteten schließlich doch noch Einvernehmen.