Blumberg – In der Blumberger Weiherdammschule steht ein Ausschnitt aus dem Blumberger Stadtplan. 2,6 Meter breit und zwei Meter hoch, zeigt er den Bereich vom Südwerk und dem Nordwerk, wo von 1934 bis 1942 Doggererz abgebaut und verarbeitet wurde. Es war die Zeit, als Blumberg von einem Dorf mit rund 700 Einwohnern zu einer Stadt mit 6000 Köpfen anwuchs.

Genau darum dreht sich ein zukunftsweisendes Projekt, das der Geschichts- und Heimatverein Wurzelsucher Blumberg e.V. mit der Weiherdammschule ins Leben rief. Weiherdammschüler bauen nämlich ein Modell des ehemaligen Doggererz-Abbaugebiets um 1940 mit der Förder-Brücke, die das Doggerz vom Nordwerk über das Zollhausried zum Südwerk transportierte, wo es verarbeitet wurde. Dazu kommen die Sicht in den unterirdischen Bergbau-Stollen, die Abbau- und Aufbereitungsanlagen, die Funktionsgebäude und der Ort Zollhaus Blumberg um 1940. Alles soll so maßstabs-getreu wie möglich erstellt werden, dazu braucht der Verein auch Rollmaterial (Gleise, Zug und Anhänger der Modelleisenbahn Märkling Spur Z (Minimerklin).

Für den Blumberger Geschichtsverein ist das Projekt in zweifacher Hinsicht wichtig. Zum einen sei es eine Kooperation Schule-Verein, wie Vorstandsmitglied Karl-Heinz Trüby erklärt. Und mit Rektor Timo Link und Lehrer Martin Roth hat er engagierte Ansprechpartner in der Schule. Zum anderen sollen durch die Arbeit und Exkursionen bei den Schülern das Interesse geweckt werden für die einzigartige Geschichte der Eichbergstadt in der Hoffnung, dass der eine oder andere Schüler dann im Verein mitarbeiten.

Das große Ziel des Blumberger Geschichtsvereins ist die Gründung eines Heimatmuseums. Und die Doggererz-Geschichte soll dabei im Mittelpunkt stehen, schildert Karl-Heinz Trüby. In diesem Museum soll dann auch das von den Schülern gebaute Modell ausgestellt werden.

Das Ganze ist Teil einer Entwicklung, die mit der 750-Jahr-Feier der Stadt Blumberg im Jahr 2011 begann. Zu diesem Anlass hatte der Blumberger Heimatforscher Bernhard Prillwitz mit seinem Kollegen Dietrich Reimer in der Stadthalle eine umfangreiche Doggererzausstellung erstellt, die alle Generationen in ihren Bann zog. Schon damals äußerten viele Blumberger den Wunsch, die Ausstellung soll dauerhaft zu sehen sein. Dies bestätigte sich bei einer Haushaltsumfrage der Stadt im Herbst 2011, dabei wurde auch mehrfach der Wunsch nach einem Heimatmuseum geäußert. "Für mich war die Ausstellung von Herrn Prillwitz ausschlaggebend", sagt Karl-Heinz Trüby. Bernhard Prillwitz steht den Schülern auch mit Rat zur Seite.

Mit dem gelernten Werkzeugmacher Jürgen Mahler haben der Verein und die Schule den richtigen Mann, um die Schüler anzuleiten. Hat er doch schon mit den Weiherdammschülern von September 2011 bis November 2013 ein Modell von der weltbekannten Blumberger Sauschwänzlebahn im Bereich Epfenhofen erstellt.

Der Verein

Der Verein Wurzelsucher Geschichts- und Heimatverein ist aktiv, sein Ziel ist ein Museum in Blumberg. Im Mittelpunkt des Museums soll der Doggererzabbau mit der Ausstellung von Heimatforscher Bernhard Prillwitz stehen. Um die Arbeit zu intensivieren, sucht der Verein weitere Mitglieder, unter anderem sind im Vorstand noch drei Posten offen: das Amt des Event-Managers, die 2. Schriftführerin und eine Beisitzerin. Wer Interesse hat mitzuarbeiten, kann sich gerne beim Vorsitzenden Karl-Heinz Trüby melden, Telefon 07702/17 28. (blu)