Blumberg-Achdorf Das Festwochenende zum 1250-jährigen Dorfjubiläum hatte und hat es noch in sich. Als absoluten Erfolg wertet es auch der Festausschuss-Vorsitzende Christoph Sosinski. Höhepunkt der Feierlichkeiten am ersten Juliwochenende war dabei sicherlich das historische Freilichttheater am Freitagabend, 4. Juli. Bei sommerlichen Temperaturen erfolgte allerdings zunächst die offizielle Eröffnung des Festes durch Sosinski. Bürgermeister und Schirmherr Markus Keller nahm im Anschluss gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Guido Wolf (CDU) im Beisein der Vereinsvorstände den Fassanstich vor.
Dann ging es schließlich los mit dem ausgiebigen Programm. Wie kam die Scheffellinde zu ihrem Namen und warum verschlug es den Dichter Joseph Victor von Scheffel so oft nach Achdorf? Diese und weitere Fragen sollten im Laufe des historischen Theaters „Die Scheffellinde von Achdorf“ beantwortet werden. Nach einführenden Worten des Regisseurs Nikolaus Kaiser folgte das Theaterstück von Josef Albicker, welches bereits 1951 zum 125-jährigen Geburtstag des Dichters im Lindengarten uraufgeführt wurde. Die Handlung des Stücks spielt im Wirtshaus zur Linde und spiegelt das Treffen zweier Bauern mit dem Dichter wider, der wie des Öfteren im Gasthaus einkehrte. Auch der bekannte Hegausänger Stocker, der mit seinen Studenten auf dem Weg nach Achdorf unterwegs war, sowie der Fürst von Fürstenberg, unter welchem Scheffel als Bibliothekar arbeitete, trafen im Laufe des Stücks im Wirtshaus ein. Mit einer Paarung aus historischen Fakten und einigen amüsanten Wortspielen entführte das Ensemble das Publikum in die Zeit der 1860er-Jahre. Dabei beeindruckte neben der schauspielerischen Leistung auch das Bühnenbild, welches weit über die eigentliche Bühne hinaus reichte. Im gesamten Park um das Haus des Gastes verkehrten bereits zu Beginn des Festes die zahlreichen Komparsen, die als Schmied, Waschweiber oder Bauern bei der Arbeit zu beobachten waren. Auch der Einzug des Fürsten mit einer Kutsche, begleitet von Jagdhornbläsern, begeisterte das Publikum. Mit großem Applaus würdigten die Gäste des bis auf den letzten Platz gefüllten Parks die Laienschauspieler.
Für den passenden Abschluss des Abends sorgten schließlich „Die Riskanten“. Viele Musikformationen nahmen über das Wochenende auf der Bühne am Mühlenbach Platz, um die zahlreichen Besucher der Festtage musikalisch zu unterhalten. So sorgten die Musikvereine aus Daugendorf, Hondingen, Wolfenweiler-Schallstadt sowie die Kommental-Musikanten aus Epfenhofen für die Unterhaltung und auch die Jugendkapelle Blumberg zeigte ihr ganzes Können. Für einen tollen Brassabend sorgte am Samstag, 5. Juli, zudem die Band „Brasslufthamma“. Reges Treiben herrschte auch im Barzelt, in welchem bis spät in die Nacht ausgiebig gefeiert wurde. Ein Auftritt der Talemer Kinder sorgte am Sonntag, 6. Juli, für großen Applaus unter den anwesenden Gästen, die auch weit über die Grenzen Blumbergs hinaus ins Achdorfer Wutachtal kamen. Auch das Oldtimertreffen sowie das Kinderprogramm fanden viel Interesse bei den Besuchern. Gesellige Stunden an lauen Sommerabenden garantierten derweil der Bierstand sowie eine Weinlaube. Zudem bewirteten die Talemer Vereine mit einem reichhaltigen Angebot ihre Gäste. Mit einem erstmals eingesetzten digitalen Bediensystems konnten die zahlreichen Gäste dabei in kurzer Zeit bedient werden. Mit voller Zufriedenheit bei allen Beteiligten endete schließlich ein durchweg positives Dorfjubiläum.