Wettkämpfen der Mixed Martial Arts (MMA) unterscheiden sich von vielen traditionellen Kampfsportarten. Es gibt beispielsweise relativ wenige Einschränkungen: Schläge, Tritte, Würfe, Clinchen und Bodenkampf sind erlaubt. Sogar am Boden darf weiter geschlagen und getreten werden – bis das Blut spritzt.
Keine Frage – das ist keine Sportart für jedermann und nur etwas für die Hartgesottenen. Der Blumberger Kampfsportler Christian Fischer will es in der Vollkontakt-Kampfsportart MMA ganz nach oben schaffen – und die Aussichten stehen gut. Seit Oktober 2024 ist der 26-jährige Modellathlet ins MMA-Profilager gewechselt und bestreitet dort seine ersten Kämpfe.
Ein Talent im Ring
Als großes Boxtalent ließ der geborene Kämpfer schon als Jugendlicher mit mehreren Landesmeisterschaften für den Boxsportverein Blumberg aufhorchen. In noch jungen Jahren feierte er 2018 mit dem Gewinn der Deutschen Boxmeisterschaft U21 im Halbschwergewicht für seinen neuen Verein in Villingen-Schwenningen einen unvergessenen Erfolg. Als Mitglied des deutschen Nationalkaders schien sein Weg in dieser traditionellen Sportart vorgezeichnet.

Nach Corona veränderte sich aber für den ehrgeizigen Kämpfer Christian Fischer alles und er wechselte nach reiflicher Überlegung in das MMA-Lager. „Hier sehe ich wesentlich besserer Möglichkeiten, mit dem Sport meinen Unterhalt zu verdienen“, so der Profi-Athlet.
Er wird schnell die Nummer Eins
Im Amateurbereich startete Christian Fischer sofort durch und feierte 2021 sein MMA-Debüt. Schnell machte er sich mit einer Bilanz mit 7:1 Siegen in dieser aufstrebenden Szene einen Namen.
In seiner Gewichtsklasse bis 93 Kilogramm wurde er in Deutschland die Nummer Eins. Schnell hatte er sich in der für ihn neuen Kampfweise mit einer Mischung von Boxen, Kickboxen oder Karate in Kombination mit Bodentechniken wie Judo oder Ringen mit regelmäßigen harten Training einen Namen gemacht. Im Oktober 2024 erfüllte er sich einen weiteren Traum und wechselte nach entsprechendem Angebot in das Profilager.
Die USA sind das Ziel
2024 verfolgten im Oktagon im Waldstadion in Frankfurt etwa 50.000 Zuschauer die Kämpfe des MMA-Profilagers. Dabei will auch Christian Fischer eines Tages mitmischen. Mit 26 Jahren ist er in dieser harten Sportart noch relativ jung.
In seinen ersten beiden Profikämpfen musste er auch Lehrgeld bezahlen, wie er zurückblickt. Diese Niederlagen warfen ihn aber nicht zurück und so feierte er im vergangenen Monat in Kreuzlingen in seiner noch jungen Profikarriere seinen ersten Erfolg.

Er setzte sich gegen den erfahrenen Veteranen Michael Haupert aus Weingarten aus. Nun will er weiter durchstarten und 2025 noch zumindest zwei Kämpfe bestreiten. Sich in Deutschland in der Rangliste weit vorne zu arbeiten und irgendwann sogar im MMA-Mutterland USA in den Käfig steigen, ist sein großes Ziel.
Geerdet, bodenständig, familienbezogen
Im Gespräch zeigt sich Christian Fischer völlig geerdet und er weiß, dass ihn auf seinem langen Weg viel Arbeit und hartes Training erwartet. In seinem neuen Club MFFC Donaueschingen fühlt er sich bestens aufgehoben.
Sein Manager und Trainer Marco Knöbel kann selbst auf eine erfolgreiche MMA-Karriere zurückblicken. Mit seinen zwei weiteren Assistenztrainern Machmut Özyildrim und Fabio Canitano fühlt er sich bestens betreut und strebt besonders in der Bodentechnik weitere Fortschritte an.
Aber auch an seinen boxerischen Fähigkeiten, wo er in insgesamt 75 Kämpfen 68-mal den Ring als Sieger verließ, will er weiter feilen. Bei einem lukrativen Angebot könnte er sich vorstellen, im Profibereich wieder in den Boxring zu steigen.
Zehntausende Fans in den sozialen Medien
Christian Fischer hat auch einen Plan-B parat: Mit seinem Tattoo-Studio im eigenen Haus in Blumberg-Zollhaus sowie zwei weiteren Filialen in Stuttgart und Würzburg baut er sich ein zweites berufliches Standbein auf. Auf Instagram folgen dem Blumberger mittlerweile 48.000 Menschen. Deshalb kann er auch über Social Media Geld für Inhalte und Werbung einnehmen.
Und wie es bei vielen harten Brocken so ist – harte Schale, weicher Kern: Ganz wichtig ist für ihn die Familie. Seine achtjährige Tochter Jolina ist sein ganzer Sonnenschein und geschäftlich wird er in der Verwaltung von seiner Schwester Alina kompetent unterstützt. Seine Eltern betreiben in Blumberg-Zollhaus seit vielen Jahren eine größere Autowerkstatt und haben ihn auf seinem sportlichen Weg immer gefördert.