Blumberg. – Investitionen in die Stadthalle und die Mehrzweckhallen der Ortsteile sowie Ausgaben für den Bereich Bildung prägen den Haushalt 2025 der Stadt Blumberg. Der Gemeinderat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem Etatentwurf.

Nach der ersten Bekanntgabe in der vorletzten Ratssitzung Anfang November wurde das Defizit vorerst auf nun 2,4 Millionen Euro festgelegt. In der Diskussionsrunde wurden weitere Änderungen auf den Tisch gebracht, das Minus wird sich aber nur unwesentlich verändern. Für den neuen Leiter des städtischen Finanzwesens, Bernd Hackspiel, war es gleich eine Reifeprüfung, die er mit seinem Team zu meistern hatte.

Die Haushaltslücke kommt aber für keinen überraschend. In einer Zeit schmaler Kassen und wirtschaftlicher Probleme wird es für die Kommunen immer schwieriger, eine ausgeglichene Bilanz vorzuweisen, gab Bürgermeister Markus Keller schon im Vorfeld einige Male deutlich zu verstehen. Staatliche Vorgaben sowie Regulierungen von Bund und Land, wie zum Beispiel die Unterbringung von vielen Flüchtlingen, bringen die Haushaltspläne der Städte und Gemeinde in eine immer größere Schieflage.

Hier liege Blumberg ganz im Trend, denn 85 Prozent aller Städte in Deutschland haben wie die Eichbergstadt mit steigenden Kosten und weniger Einnahmen zu kämpfen, so Keller. In sachlicher Runde wurden die neun Blumberger Teilhaushalte in der vergangenen Gemeinderatssitzungen diskutiert und verschiedene Vorschläge mit zumeist geringfügigen Änderungen wurden von den Fraktionen eingebracht. „Unser Haushalt bleibt weiterhin auf Kante genäht“, brachte Markus Keller die herausfordernde Finanzsituation auf den Punkt. Obwohl der Gürtel enger geschnallt werden muss, wird in Blumberg aber weiterhin kräftig in die Infrastruktur investiert. Besonders in einigen Hallen sind dringend anstehende Renovierungsarbeiten nicht zu umgehen.

Allein bei der Mehrzweckhalle in Fützen sind 255.000 Euro unter anderem für die Heizung geplant. Für die Mehrzweckhalle Riedböhringen fallen logistische Kosten über 50.000 Euro an und die Malerarbeiten für das Gemeinschaftshaus in Epfenhofen werden mit 35.000 disponiert. Große Posten wie 400.000 Euro für eine neue Kücheneinrichtung der Blumberger Stadthalle oder die Sanierung der Stadtbibliothek im Stadtkern mit 386.000 Euro, wo Förderungen von 169.000 Euro fließen, wurden vom Gemeinderat unlängst für 2025 abgesegnet.

Für die Sanierung der Achdorfer Straße wird mit 600.000 Euro gerechnet. Auch der Unterhalt der Feuerwehren, wie zum Beispiel ein weiteres Fahrzeug für die Feuerwehr in Fützen mit Kosten von 490.000 Euro, muss gestemmt werden. Viele weitere Investitionen in verschiedenen Bereichen werden den Haushalt 2025 belasten. Außerdem werfen die Sanierungen der Realschule und der Eichbergschule ihre Schatten voraus. Allein für die Planung werden jetzt schon 200.000 Euro eingerechnet. Dieser weitere Meilenstein für das Blumberger Bildungswesen wird in seiner endgültigen Ausführung im verantwortlichen Gremium noch zahlreiche Debatten auslösen. Die Investitionen werden in den Folgejahren den Haushalt weiter beeinflussen.

Abgerissen werden soll das frühere Jugendhaus Malibu Richtung Zollhaus. Die Entfernung der erst Anfang der 1990er-Jahre als Aussiedlerheim für deutschstämmige russische Bürger erbauten Wohnstätte soll rund 70.000 Euro kosten. Wofür die entstehende Freifläche dann genutzt werden kann, ist noch völlig ungewiss. Endgültig verabschiedet wird der Haushalt in der Gemeinderatssitzung am 19. Dezember nach den Erklärungen der Fraktionssprecher. Noch verfügt die Stadt Blumberg über nötige Rücklagen.