Blumberg-Riedöschingen – Die Stadt Blumberg hat im Juli mit einer umfassenden Baumaßnahme in der Otto-Efferen-Straße begonnen, die in drei Bauabschnitten bis zum Jahr 2026 laufen wird. Ziel ist eine wesentliche Verbesserung des gesamten Versorgungsnetzes. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Greiner aus Donaueschingen erfolgt eine Modernisierung der Infrastruktur für Wasser und Abwasser sowie Strom. Das Ziel besteht darin, die Tiefbauarbeiten möglichst nur einmal auszuführen.
Die Ertüchtigung des Stromnetzes ist eine der vordringlichsten Aufgaben, da das Netz aktuell bereits an seiner Belastungsgrenze angekommen ist. Die steigende Nachfrage nach Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) und Ladestationen für Elektroautos macht eine Aufrüstung unerlässlich. „Die Kapazitätsgrenze ist bereits erreicht, die Netze sind ausgelastet“, erklärt Volker Koch von der Energieversorgung Südbaar (ESB), der dieses Teilgewerk für den Energieversorger verantwortet. Daher werden nicht nur neue Kabel verlegt. Experte Koch führt weiter aus: „Im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen wird auf jedem Grundstück ein neuer Hausanschluss über eine Erdleitung vorbereitet“.
Neue Trafostation beim Rathaus
Die Inbetriebnahme einer neuen Trafostation beim Rathaus in der Römerstraße stellt im oder nach dem zweiten Bauabschnitt einen bedeutenden Schritt dar. Die neue Trafostation versorgt die umliegenden Abnehmer nach wie vor über die bestehenden Freileitungen. Daher ist auch der Bau eines Mastes zur Einspeisung in die Freileitungen an der Trafostation erforderlich. Das bedeutet, dass die „letzte Meile“ von der neuen Trafostation zu den einzelnen Häusern weiterhin über die bestehenden Freileitungen verläuft. Das Rückgrat bis zur Trafostation ist jedoch wesentlich stabiler und erlaubt einen höheren Durchsatz. „Kurzfristig wird sich für die Anlieger nichts ändern“, versichert Volker Koch, „doch nächstes Jahr wird für die Versorgungssicherheit ein bedeutender Fortschritt spürbar sein.“ Der Zeitpunkt, zu dem die alten Dachständer in Riedöschingen vollständig verschwunden sein werden, ist jedoch unklar, da dies von den Investitionsentscheidungen der jeweiligen Hausbesitzer abhängt. Schließlich sind in jedem Haus Maßnahmen erforderlich, die je nach Haus einfach oder umfangreich ausfallen können. Erst nach Zustimmung aller Hauseigentümer eines Strangs zur Erdleitungsvariante können die Dachständer vollständig entfernt werden.
Standort ist Herausforderung
Das derzeitige Bauprojekt zielt zunächst darauf ab, durch die Maßnahmen in der Otto-Efferen-Straße das Netz zu stärken und belastbarer zu machen. Der neue Standort der Trafostation an der Römerstraße stellt jedoch noch eine gänzlich andere Herausforderung dar: Bis vor kurzem befand sich an dieser Stelle der Gedenkstein, der an die 900-jährige Geschichte von Riedöschingen erinnert. Obgleich die Inbetriebnahme der neuen Trafostation erst im kommenden Jahr erfolgt, wurde das kleine Trafo-Gebäude, das ein bisschen an eine Garage erinnert, bereits errichtet und der Anschluss für den Mast vorbereitet. Und der Gedenkstein liegt im Moment und natürlich nur vorübergehend etwas einsam und verloren daneben.
So richtig mag man sich das neue Ensemble aus Trafostation, Mast, Brunnen und Gedenkstein noch nicht vorstellen. Der Riedöschinger Ortschaftsrat ist in die Planung involviert und die Idee ist nicht, den Gedenkstein grundsätzlich an anderer Stelle zu errichten. Der Stein soll schon da verbleiben – wenn auch in anderer Anordnung. Die Arbeiten an der Trafostation werden zunächst abgeschlossen. Im Anschluss erhält der Gedenkstein einen neuen Standort, wodurch er dann hoffentlich in neuem Glanz erstrahlt.