Blumberg-Hondingen – Am ersten Oktoberwochenende kommen zahlreiche Landjugendgruppen zum Kreiserntedankfest in Brigachtal zusammen. Dieses Jahr wird auch die Landjugend Hondingen beim Festumzug am Sonntag wieder mit einem Wagen teilnehmen. Dafür stecken die Mitglieder bereits voll in den Vorbereitungen.

Nachdem im Juli auf Kreisebene das Motto „Schätze unserer Kindheit“ festgelegt wurde, hat sich die Hondinger Ortsgruppe ein Motiv für den Wagen und die Schilder überlegt. Welches Thema die Gruppe für sich gewählt hat, soll aber bis zum Festwochenende geheim bleiben. Dass hinter einer Stunde Teilnahme am Umzug mehr Arbeit steckt, als die Zuschauer vermuten würden, wird bei einem Blick in den Landjugendraum schnell klar.

Dort werden seit etwa drei Wochen die Schilder geklebt. Mit dünnen Nadeln wird Kleister auf die Schilder aufgetragen und einzelne Samenkörner zu Umrissen um die Motive gelegt. Die größeren Flächen darin werden anschließend mit Sämereien gestreut. Dabei sind die Helfer in der Wahl ihrer Materialien stark eingeschränkt. Denn es dürfen nur regionale, nicht weiterverarbeitete Materialien benutzt werden. Zum Einsatz kommen beispielsweise Mohn, Linsen, Bohnen und verschiedene Gräser sowie Kleesorten.

Durch die Beschränkung müssen die Landjugendlichen bereits bei der Auswahl der Motive überlegen, was farblich umsetzbar ist und was nicht. Zumal in diesem Jahr die Herausforderung dazu kommt, dass die Sämereien knapper und auch teurer sind. Fast täglich treffen sich mehrere Helfer, um für einige Stunden gemeinsam an den Schildern zu arbeiten. Zwischen 14 und 27 Jahre alt sind die Landjugendlichen, die dieses Jahr an den Vorbereitungen beteiligt sind.

Damit sind die Hondinger eine der jüngeren Gruppen. Aber trotz des Wettbewerbs zwischen den Ortsgruppen um den ersten Platz bestehen enge Freundschaften unter den Landjugenden, und so werden untereinander auch Tipps ausgetauscht. Louisa Fetscher, die bereits seit vielen Jahren beim Schilderkleben dabei ist, meint: „Natürlich haben wir den Ehrgeiz, uns im Vergleich zu den letzten Jahren zu steigern. Aber uns geht es vor allem um den Spaß.“

Ein anderer Teil der Landjugendlichen baut in einer Scheune den Festwagen. Vor fünf Jahren wurde das letzte Mal ein Wagen gebaut. Inzwischen haben viele der Beteiligten eine fertige Ausbildung im Handwerk und können dieses Wissen nun auch beim Wagenbau einbringen. Aber erst dadurch, dass einige der Mitglieder ihr privates Werkzeug zur Verfügung stellen, wird der Wagenbau möglich.

Gerade sind sie dabei, das Grundgerüst für das Motiv zu bauen, das beim Umzug der zentrale Blickfang sein wird. Anschließend wird auch dieses Motiv mit Sämereien bestreut. Noch einmal kniffelig wird es dann in einigen Wochen, wenn es darum geht, die Arbeiten nach Brigachtal zu transportieren. Dazu müssen sich die Landjugendlichen überlegen, ob sie den Wagen fertig montiert dorthin fahren oder erst vor Ort zusammenbauen. Auch bei den Schildern ist Vorsicht geboten, denn wenn sie übereinander gestapelt werden, könnten die mühevoll gelegten Bilder beschädigt werden.

„Neben all dem darf man aber nicht vergessen, dass es um Erntedank geht und wir den Menschen mit unserem Wagen und den Schildern eine Botschaft mitgeben möchten“, betont Sarah Gehringer, die ebenfalls schon lange dabei ist. Dazu muss jede Landjugend einen Fünfzeiler schreiben. In fünfmal 70 Zeichen soll der Grundgedanke hinter dem Wagen und den Schildern beschrieben werden. Die Aussage zum Thema können die Zuschauer dann in der Umzugsbeschreibung nachlesen.