Blumberg – Sport gehört für den 83-jährigen Pensionär Lothar Schreiber zum täglichen Leben. Obwohl es schon an der einen oder anderen Stelle zwickt, will er auch in den nächsten Jahren weiterhin die unterschiedlichen Prüfungen des Deutschen Sportabzeichens meistern, die dem Alter entsprechend angepasst sind. 52 Sportabzeichen hat er bereits.
„Die 55. Urkunde will ich schon noch schaffen“, hat er für die kommenden Jahre noch einiges vor. Er hält sich auch in den Wintermonaten regelmäßig fit und ist zweimal wöchentlich mit der Blumberg Nordic Walking Gruppe an der frischen Luft unterwegs. Für seine Fitness sieht er den rhythmischen Lauf mit den Stöcken als entscheidende Grundlage. Diese Sportart war auch bei den Prüfungen gefordert, die er für sein letztes Sportabzeichen 2024 ablegen musste. Die dabei verlangten 120 Minuten Nordic Walking ohne Pause waren dank seines regelmäßigen Trainings für ihn kein Problem.
Im Bereich Kraft erreichte er beim Kugelstoßen 6,43 Meter und mit dem Rad meisterte er die Kurzstrecke über 200 Meter in 19,4 Sekunden. Die Grundordnung im Seilspringen meisterte er 15 Mal und holte damit in der Summe die nötige Punktzahl, um das Deutsche Sportabzeichen zu erreichen. Seit seinem 40. Lebensjahr holte er immer das Sportabzeichen in Gold. Nur in den ersten Jahren, als noch andere Kriterien herrschten, musste er sich mit Silber oder Bronze begnügen.
Unvergessene Erlebnisse waren für ihn die Auszeichnungen anlässlich seines 40. und 50. Sportabzeichens. Bei zwei Großveranstaltungen, vor 13 Jahren in Bad Cannstatt sowie vor zwei Jahren in Rust, ehrte ihn der Badische Sportbund mit zahlreichen Sportkameraden aus ganz Baden-Württemberg. Gerne denkt er an die Anfänge seiner aktiven Zeit bei den Leichtathleten zurück. „Wir hatten mit Helmut Bouillon, Horst Becker oder dem langjährigen Vorsitzenden Dietmar Schenk immer tolle Trainer. Auch Andreas Eichler war damals als ganz junger Sportler als Übungsleiter schon dabei.“ Jährlich stand das Dr.-Hoffmann-Gedächtnisturnier im Mittelpunkt. Der damalige Blumberger Hausarzt machte sich beim TSC sowie als Sportarzt einen Namen und war sogar bei den Olympischen Spielen 1972 im Einsatz.
Wie hat es bei Lothar Schreiber eigentlich bei ihm mit der Leichtathletik angefangen? „Mein erstes Deutsches Sportabzeichen absolvierte ich in meiner Bundeswehrzeit 1965 am Stützpunkt Lindau bei der Luftwaffe“, so Schreiber. „Die Leistungsvorgaben waren ziemlich hoch, doch wir waren bestens vorbereitet“, ist ihm dieser Wettkampf im Gedächtnis geblieben. Auf seiner alten Urkunde mit den Leistungsnachweisen steht es schwarz auf weiß: 300 Meter im Schwimmen in 8,20 Minuten, 5,28 Meter im Weitsprung, 13,2 Sekunden im Lauf über 100 Meter, 9,50 Meter im Kugelstoßen sowie die Langstrecke über 5000 Meter in 21,46 Minuten waren damals seine persönlichen Leistungen.
Sport hat ihn schon immer interessiert. Als treuer Fan von Borussia Mönchengladbach ist er auch mit dem Fußball verbunden. In jungen Jahren spielte er in der dritten Mannschaft des TuS, für dessen Spiele er immer noch eine Jahreskarte hat. Enkel Tom Debatin gehört dort zu den jungen Hoffnungsträgern. Für den ehemaligen Werkzeugmacher-Meister wird die Leichtathletik weiter Teil seines Lebens bleiben. Die tolle Kameradschaft beim TSC sowie die Treffs mit der Nordic Walking Gruppe will er nicht missen und er hofft, dass er noch einige Jahre als aktives Mitglied seinen Beitrag leisten kann.