Blumberg-Zollhaus Er musste anfängliche Rückschläge hinnehmen und zudem die Pandemie überstehen, für Herbert Rieger hieß es dennoch stets, die Ärmel hochzukrempeln und mit Optimismus nach vorne zu blicken. Der heute 63-Jährige ist Gründer und Besitzer des Museums „Moped- und Technikwelt Blumberg“. Inzwischen entwickelt sich seine 2019 eröffnete Traditionsstätte alter Technik immer mehr zu einem beliebten Treffpunkt. Im vergangenen Jahren zeigten sich viele Gruppen oder Vereine von der urigen Gestaltung in den ehemaligen Stallungen der Adler Post in Blumberg-Zollhaus begeistert. Vor allem das Schweizer Publikum zeigt an dieser Fundgruppe technischer Schätzen aus mehreren Jahrhunderten großes Interesse. In seinem Verein zur Erhaltung alter Gebrauchsgüter findet der motivierte Tüftler und Sammler Rieger wertvolle Unterstützung.
Ab dem 12. April wird diese Schatztruhe altertümlicher Gebrauchsgüter inklusive der Oldi-Mopedsammlung jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr seine Pforten öffnen. „Spezielle Gruppenführungen sind aber nach Anmeldung jetzt schon möglich“, gibt Herbert Rieger bekannt. Für die Saison 2025 haben sich auch bereits größere Gruppen für eine Visite in den Räumlichkeiten angemeldet. „Am Samstag, 10. Mai, wird sich bei uns ein Mercedes-Oldtimer-Club aus der Schweiz mit zirka 30 zum Teil ganz alten Daimlern präsentieren“, freut sich Rieger auf diesen Höhepunkt. Am Samstag, 7., und Sonntag, 8. Juni, gastiert dort ein Trabi-Club. Fahrer aus der Region treffen sich laut Rieger in Zollhaus, wo rund 20 dieser Originale aus der DDR zu sehen sein sollen. „Der Trabi-Kult ist auf dem Vormarsch“, stellt Rieger fest.
Für ihn selbst ist sein Museum an diesem Standort zu einer Lebensaufgabe geworden. Seit seinem 16. Lebensjahr hat er sich eigener Aussage zufolge dieser Materie verschworen. Mit langjährigen Ausstellungen in St. Blasien oder Ühlingen sammelte er viel Erfahrung und baute sich in dieser Szene ein großes Netzwerk auf. Immer wieder erhält er überraschende Anrufe, um einen alten technischen Gebrauchsgegenstand in seinem Museum in Blumberg-Zollhaus auszustellen. „Zuletzt haben wir eine uralte Dreschmaschine aus dem 19. Jahrhundert in einem topp Zustand aus dem Kreis Waldshut erhalten. Ein gutes Beispiel ist auch die Übergabe eines nachgebauten Minimodells aus den 1930er Jahren eines Fahrschulmotors aus Stühlingen, wo früher die Fahrschüler am technischen Innenraum über verschiedene Funktionen in der Vorkriegszeit praktisch üben mussten“, freut er sich über einmaligen Zuwachs zu seiner Ausstellung. Das Herzstück bleibt aber die Sammlung alter Mopeds. Unter den 300 Exemplaren sind Raritäten, wie die komplette Serie der NSU Quickly oder Zündapp KS 80, zu finden.
In dem Gebäude gibt es für Herbert Rieger und seine Vereinsmitglieder immer viel tun. In diesem Jahr soll endlich der Ausbau des zweiten Stockwerkes in Angriff genommen werden. Alte Schnittmodelle für ganz alte Autos, seltene historische Motorräder, zirka zweihundert Exemplare seiner Mopedsammlung oder rund zweihundert alte Radios aus den Jahren 1920 bis 1950 werden in diesem Bereich zu sehen sein. Im Mai soll auch eine Versteigerung einiger Motorräder oder Mopeds veranstaltet werden. Informationen dazu sind zeitnah auf der Internetseite www.moped-technikwelt-blumberg.de zu finden. Gut wird laut Rieger auch das alte Kellergewölbe für private Veranstaltungen angenommen. Rustikal ausgebaut, feiern dort in einmaliger Atmosphäre Vereine oder Familien immer öfter Feste. „Für dieses Jahr hat sich auch das SWR-Fernsehen für einen Report angemeldet“, freut sich Herbert Rieger. Auch der Außenbereich mit der hängenden Zweirad-Ausstellung an Wänden sowie einer neuen Festhütte soll weiter aufgewertet werden. Herbert Rieger sieht hier auf sich und auf sein Team viel Arbeit zukommen.