Blumberg – Die Zahl der Straftaten in Blumberg ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Thomas Knörr, Leiter des Polizeireviers Donaueschingen, führt dies auf eine verstärkte Polizeipräsenz und eine effektive Ermittlungsarbeit zurück. Trotz positiver Entwicklungen sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Es gibt noch einiges zu tun, um bestimmte Delikte und gesellschaftliche Trends in den Griff zu bekommen.
- 287 Straftaten: Insgesamt wurden in Blumberg 287 Straftaten registriert, was einem Rückgang von 12 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Besonders stolz zeigte sich Knörr über die Aufklärungsquote: Mit 74,2 Prozent lag sie deutlich über dem Durchschnitt im Schwarzwald-Baar-Kreis (63,5 Prozent) und auch deutlich über der Quote aus dem Jahr 2022, die bei vergleichsweise geringen 55 Prozent lag. „Diese beeindruckende Quote ist das Resultat intensiver Ermittlungsarbeit und unserer Präsenz im Stadtgebiet“, betonte Knörr.
- Projekt soll helfen: Ein besonderer Schwerpunkt der Polizeiarbeit lag auf den jüngeren Straftätern, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Maßnahmen haben offenbar gewirkt, da die Delikte innerhalb dieser Zielgruppe deutlich zurückgingen. Dennoch stellt das Thema Jugendkriminalität weiterhin eine Herausforderung dar, die mit präventiven Maßnahmen wie dem „Haus des Jugendrechts“ in Villingen angegangen wird. Dieses Projekt soll dazu beitragen, Jugendliche schneller und konsequenter für Straftaten zur Verantwortung zu ziehen und sie in Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Polizei frühzeitig zu rehabilitieren.
- Gewaltdelikte: Sorge bereitet der Anstieg der Übergriffe auf Polizeibeamte. Im Jahr 2023 verzeichnete die Polizei drei Fälle von Gewalt gegen Einsatzkräfte – und das sind genau drei Fälle zu viel. Überhaupt ist das Thema Körperverletzung der einzige deutliche Ausrutscher nach oben. Wurden in 2022 insgesamt 21 Körperverletzungen registriert, kam in 2023 über die Hälfte obendrauf und landete bei 32 Fällen.
Auch die zunehmende Verfügbarkeit von Messern in der Bevölkerung bleibt ein brisantes Thema. „Die Gewaltbereitschaft nimmt bundesweit zu, was auf gesellschaftliche und soziale Faktoren zurückzuführen ist,“ so Knörr. - Drogenkriminalität: Das Thema Drogenkriminalität bleibt ebenfalls ein Problem, obwohl die Zahl der Fälle gegenüber dem Vorjahr um 41 Prozent gesunken ist. Die Legalisierung von Cannabis stellt die Polizei vor neue Herausforderungen, insbesondere im Straßenverkehr. Knörr verwies darauf, dass es aktuell Unsicherheiten bei der Kontrolle und Bewertung von THC-Konzentrationen gibt.
„Die Gesetzesänderung sorgt für viele rechtliche Grauzonen und stellt uns vor die Frage, ob die bisherigen Maßnahmen in diesem Bereich noch zielführend sind,“ erläuterte er. Die Polizei hofft auf klare Regelungen und erste Urteile, die als Orientierungshilfe dienen könnten. - Fazit: Positive Entwicklungen und gesellschaftliche Herausforderungen. Thomas Knörr fasste als Leiter des Polizeireviers Donaueschingen zusammen, dass die Kriminalität in Blumberg insgesamt rückläufig ist und die Stadt nach wie vor ein sicherer Ort bleibt, dank einer hohen Aufklärungsquote und auch engagierter Präventionsarbeit, erkärte er.