Als leidenschaftlicher Amateurfunker hat sich der 69-jährige Blumberger Helmut Fritz seit über 30 Jahren einem nachhaltigen Hobby verschrieben. Der gelernte Betriebsschlosser, der für seinen ehemaligen Schweizer Arbeitgeber als Anlagemonteur weltweit zahlreiche Maschinen installierte, pflegt in seiner Freizeitbeschäftigung über Funk viele Kontakte gleichgesinnter Kollegen.
Mit der Verwirklichung einer neuen Relaisstation auf dem Eichberg, wo die ehemalige Empfangsantennenlage der Firma Stiegeler der Blumberger Gemeinschaftsantenne stationiert war, wurden für die regionale Funkgruppe um Blumberg die weitreichenden Verbindungen stark verbessert. „Mit den Hand- oder Mobil-Funkgeräten waren die Nord- und Südverbindungen aufgrund des Eich- und Buchberges immer schwierig. Deshalb wurde von der Gruppe der Amateurfunker immer der Wunsch gehegt, einen sogenannten Repeater in geeigneter Lage zu etablieren“, sagt Helmut Fritz.

Durch den Umstand, dass in den letzten Jahren die terrestrischen Fernsehsender – bei denen das Signal von einem stationären Sender mit Hausantennen empfangen wurde – der digitalen Modernisierung zum Opfer fiel, wurde diese Empfangsantenne außer Betrieb gesetzt.
Bei der Stadt nachgefragt
„Wir haben beim ausgewiesenen Eigentümer, der Stadt Blumberg, über unsere Verwendung angefragt. Nach dem positiven Bescheid konnten wir ab Juni dort unsere eigene Relaistation aktivieren“, freut sich Fritz über diesen Fortschritt. „Die Stadt Blumberg hatte für unser Anliegen von Anfang an Verständnis und ist uns hier sehr entgegengekommen“ hebt der Funker diese für ihn erfreuliche Kooperation hervor.
Natürlich mussten Auflagen wie eine funktionierende Stromversorgung oder die Genehmigung seitens der Amateurfunker bei der Bundesnetzagentur umgesetzt werden. Mit vereinten Kräften wurde dieses Prozedere im vergangenen Jahr realisiert. „Für derartige Vorrichtungen gibt es in der Region wie im Raum Stühlingen, Bonndorf bis Lauchringen ähnliche Beispiele“, klärte Helmut Fritz bereits im schriftlichen Antrag an die Stadt Blumberg auf.
Als ehrenamtlicher Relais-Verantwortlicher wird diese neue Station von ihm betreut. Diese modernen Relais sind nicht nur untereinander vernetzt, sondern lassen sich oft über Programm wie Echolink über den PC oder Smartphone bedienen. Dadurch erreichen sogar kleine Handfunkgeräte weltweite Reichweiten.
Kommunikation ist wichtig
Wenn Helmut Fritz in überzeugender Manier von seiner Welt der Amateurfunker erzählt, kann er von unzähligem Austausch berichten. Ob von der Region vor der Haustür im Schwarzwald-Baar-Kreis und der naheliegenden Schweiz bis zu Kontakten nach Argentinien, Brasilien oder Amerika: Seine Bandbreite in der nostalgischen Funkwelt ist groß. „Uns ist stetige Kommunikation untereinander einfach wichtig. Jeder hat sein persönliches Rufzeichen und jeder ist an seiner eigenen Stimme erkennbar“n schätzt er dieses ehrliche Miteinander.
Natürlich sind die Funker über Vereinigungen von der eigenen Stadt, bis über den Kreis im ganzen Land organisiert. Über den Ortsverband Villingen ist man im Ratio-Club A14 im Schwarzwald-Baar-Kreis eng verbunden. Jeden dritten Freitag im Monat trifft man sich in einer Vereinsgaststätte in Mönchweiler und gibt seine Erfahrungen weiter. „Mein weiterer Stammtisch ist in der Luft und die Kugel gehört mir“, ist bei Helmut Fritz große Begeisterung für sein Hobby zu verspüren.
Abtauchen im Funkverkehr
In seiner eigenen Funkstation im Obergeschoss seines Hauses in der Friedhofstraße taucht er regelmäßig in den Funkverkehr ein und befindet sich hier in seinen ganz eigenen Sphären. Für den Vorsitzenden des Blumberger Männergesangsvereins, der seit einigen Jahren auch von Frauen bereichert wird, gehört dieser persönliche Austausch zum täglichen Leben: „Man wird immer wieder überrascht und baut neue Kontakte auf“, ist für ihn diese Kommunikation eine Bereicherung.
Helmut Fritz ist selbst mit der höchsten Lizenz ausgestattet. Bundesweit sind rund 80.000 Funker registriert. Auch in Blumberg gibt es weitere Amateurfunker, die eine rege Kommunikation pflegen.