Ferdinand Harich

Zwei Wochen lang bei Sonnenschein und Cocktails am blauen Meer die Seele baumeln lassen: So stellen sich viele Menschen ihren Traumurlaub vor. Aber nicht Bernhard Hauser und Albert Frey. Die beiden Bräunlinger befahren seit 1999 die Flüsse Europas mit einem Trekking-Schlauchboot – und die sich anschließenden Lichtbildervorträge darüber werden auch immer zu einem Unterhaltungs-Spaß. Auch dieses Jahr steht wieder ein neues Abenteuer an: Das Duo will der Moldau vom Böhmerwald bis nach Prag folgen.

Am Samstag, 8. Juni, stechen die beiden langjährigen Freunde in dem tschechischen Dorf Lenora in See. Binnen zweier Wochen wollen sie 350 Kilometer mit dem Trekking-Schlauchboot zurücklegen. Das Ziel der Reise ist die Stadt Prag. „Wir werden am Anfang sicher ein paar Mal mit dem neuen Boot umkippen“, meint Bernhard Hauser. Ihr altes Schlauchboot halte die Luft leider nicht mehr.

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Vergangenes Jahr fuhr Bernhard Hauser den Verlauf der Moldau mit dem Auto ab. „150 Kilometer der Strecke sind sensationell. Es gibt viele Abfahrten und tolle Strömungen.“ Die restlichen 200 Kilometer seien Stauseen mit stehendem Wasser. Das bedeute vor allem harte Arbeit, um voranzukommen.

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Bei der letztjährigen Tour der beiden auf dem Rhein wurde die Reise kurz vor der Mündung in die Nordsee von der Polizei gestoppt, weil sie in den Landebereich der Fähre nach England gekommen waren. Auf der Moldau sei es unwahrscheinlich, Probleme mit den Ordnungshütern zu bekommen. Überall gebe es Bootsverleihe. „Da ist was los auf dem Bach“, sagt Hauser.

Seit damals 1999 war das Duo fast jeden Sommer auf verschiedensten Flüssen Europas unterwegs. „Die Donaufahrt war am aufregendsten“, erzählt Hauser. Zehn Länder mit neun Sprachen seien schon etwas besonderes. Es gebe bei jeder Trekkingschlauchboot-Tour immer wieder neue Herausforderungen zu meistern. „Manchmal regnet es, manchmal ist es heiß und manchmal ist es eben kalt.“ Die Hauptsache sei, gemeinsam draußen etwas zu unternehmen, so der 65-Jährige.