Dass auch schon in früheren Jahrhunderten sehr gut, schmackhaft, nährstoffstoffreich und vor allem biologisch einwandfrei gekocht, gebacken und gegessen wurde, das zeigt die neue Kelnhofausstellung unter der Überschrift „Vom Kochen, Backen und Essen“ die am Sonntag 2. Dezember von 14 bis 17 Uhr mit einer Führung die Pforten öffnet.
„Viele unserer Ausstellungsstücke, darunter Herde, Kochtöpfe, Backformen, Waffeleisen, Springerle sowie Gugelhupfformen und alte Kaffeemaschinen, sind aus unserem Museumsbestand im Kelnhofmuseum, die bisher noch nicht öffentlich zu sehen waren. Einige Leihgaben ergänzen unsere Ausstellung über das Kochen und Backen“ sagte Kuratorin Susanne Huber-Wintermantel. Die Ausstellung ist bis zum Sonntag, 17. Februar, geöffnet. Eine außergewöhnliche Rarität sind mehrere historische Kochbücher, die zum Teil über 300 Jahre alt sind. Sie verdeutlichen, dass auch schon vor Hunderten von Jahren gute, interessanter und auch extravagante Kochrezepte erarbeitet wurden. Dabei sind „Geprüfte Anweisungen für schmackhafte Zubereitungen“ von Johann Friedrich Steinkopf aus dem Jahr 1811, seinerzeit „mit großherzoglichen und königlichen Privilegien“ ausgestellt.
Historische Kochbücher
Das praktische Kochbuch von Henriette Davidis-Holle „für gewöhnliche und feinere Küche“ für Anfängerinnen und angehende Hausfrauen aus dem Jahre 1903 ist ebenfalls sehenswert. Auch das Kochbuch von Marie Susanne Kübler aus dem Jahre 1912 zeigt in seiner 16. Auflage, welche kulinarischen Genüsse zu Beginn des 20. Jahrhundert geboten wurden. „Natürlich können wir im Museum nicht selbst kochen, sondern erläutern nur die Möglichkeiten und den Hergang für das Backen und Kochen“ meinte Susanne Huber-Wintermantel, die selbst eine Führung durch die neue Ausstellung übernimmt.
Auch die Herstellung von Springerle bildet einen Schwerpunkt der Ausstellung. Es sind Springerleformen für Hostien und Formen vom Großherzog und seiner Frau zu sehen. Hergestellt wurden die formen um das Jahr 1750 herum. Bei der Slow Food Aktion, bei der es um Spätzle und Knöpfle geht, wird gezeigt, wie hochwertiges Essen mit ausgesuchten Produkten hergestellt wird.
- Folgende Programmpunkte sind bis Februar 2019 geplant: Sonntag, 2. Dezember, 14 bis 17 Uhr: Das gesamte Museum ist geöffnet. 14.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung. Sonntag, 9. Dezember, 14.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Peter Pfaff. Sonntag, 16. Dezember, 14.30 Uhr: „Springerle-Kongress“ – Springerle-Profis sind eingeladen, ihre Erfahrungen auszutauschen und an diejenigen weiterzugeben, die sich noch nicht an die Herstellung des Gebäcks gewagt haben. Unter den Teilnehmern werden drei Preise verlost. Sonntag, 20. Januar, 14.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Susanne Huber-Wintermantel. Sonntag, 3. Februar, 17.30 Uhr: „Babettes Fest“, Filmvorführung im Sitzungssaal im Rathaus, Kirchstraße 10, Verfilmung der gleichnamigen Gourmet-Novelle von Tania Blixen. Der Film zeigt in wunderschönen Aufnahmen nicht nur die Arbeit einer Köchin um 1870, sondern vor allem auch, wie Genuss oder Askese das Leben prägen können. Sonntag, 17. Februar, 14.30 Uhr: Von Spätzle-Schwaben und Knöpflepressen. Martin Strangfeld (Slow Food Schwarzwald- Baar-Heuberg) vermittelt Expertenwissen rund um die beliebte Teigspezialität und die Vorzüge der fast vergessenen Dreibein-Knöpflemaschine. Die detailreich eingerichtete Museumsküche mit dem gemauerten, originalen Herd ergänzt die Ausstellung ideal und kann besichtigt werden, wenn das gesamte Museum geöffnet ist: am 2. Dezember, 6. Januar und 3. Februar.
Weitere Termine
Etliche Termine zum Ausstellungsthema werden im Kelnhofmuseum angeboten. Öffnungszeiten der Ausstellung: 2. Dezember bis 17. Februar 2019, immer sonntags von 14 bis 17 Uhr. 2., 9., 16. Dezember (am 23. und 30. Dezember ist die Ausstellung geschlossen) sowie 6., 13., 20., 27. Januar, 3., 10., 17. Februar.